gc-Vorschau: Call of Duty: WW2 (Shooter)

von Jan Wöbbeking



Call of Duty: WW2 (Shooter) von Activision
Zweiter Weltkrieg reloaded
Entwickler:
Publisher: Activision
Release:
03.11.2017
03.11.2017
03.11.2017
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
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Es wird verbissener in Call of Duty: Zumindest im neuen asymmetrischen Kriegsmodus bilden sich auf der Gamescom schnell verhärtete Fronten, an denen man z.B. ausdauernd um die Errichtung einer Brücke kämpft, statt lediglich im Kreis über die Karte zu laufen und Kills abzusahnen. Wir haben Activisons Rückkehr in den Zweiten Weltkrieg Probe gespielt.




Triumph durch Teamwork

Sieh mal einer an: Wenn alle an einem Strang ziehen, sackt man auch als Durchschnittsspieler richtig dick Punkte und beachtliche Killserien ein. Bei meinem ersten Multiplayer-Probespiel in Köln kam ich auf Anhieb in den passenden Rhythmus und mähte gleich massenhaft alliierte Angreifer nieder. Als besonders wirksam erwies sich die Errichtung von Geschützen, die zwar ein wenig Zeit in Anspruch nahm, mit denen ich aber sogar durch den Granatendunst meist die Laufwege antizipieren konnte. Nachdem ich schließlich doch noch ausgeräuchert wurde, schlich ich mich seitlich an die Brücke, um meine Kameraden zu unterstützen, welche die am Bauwerk bastelnden Gegner vom Boden mähten.

Im zweiten Weltkrieg ist kein Platz für Egoismus...
Im Zweiten Weltkrieg ist kein Platz für Egoismus...
Die alternativen aufeinanderfolgenden Aufgaben sorgten dafür, dass sich die Matches deutlich mehr nach dem Krieg anfühlen, den man aus Filmen kennt, als ich es aus den letzten Serienteilen gewöhnt bin. Da sich die Kämpfe auf kleineren Karten auf die Infanterie konzentrieren, entfaltete die Choreographie der Einsätze natürlich lange nicht solch eine bombastische Atmosphäre wie in Battlefield 1. Die teils schon zerbröckelten Kulissen vermittelten zwar das Gefühl eines authentischen Schlachtfeldes, waren gewohnt sauber sowie flüssig animiert und sahen dank im Wind baumelnder Seile oder kleinen Rauschschwaden nicht so steril aus wie in manch einem Vorgänger. Die aus der Nähe nach wie vor unscharfen Texturen oder etwas künstlich animierten Soldaten störten den Eindruck aber etwas.

Längere Schlachten

Trotzdem entwickelte sich an den aufeinanderfolgenden Fronten ein guter Spielfluss. Mal galt es, Flakstellungen zu zerstören, anderswo musste man sich beim Zurückfallen für einen der zahlreichen eingeblendeten Wegpfeile entscheiden, um danach z.B. einen Kommandoposten zu verteidigen. Positiv wirkte auch das heruntergefahrene Automatik-Zielen. Oder haben die Entwickler es nur für die Demo abgeschwächt? Ich würde es allerdings begrüßen, wenn es dauerhaft so bliebe. Vor allem im Zweiten Weltkrieg wirkt es schließlich nicht besonders authentisch, wenn die damaligen Gewehre im Sekundentakt todsicher Soldaten zu Fall bringen. Schnelle Schusswechsel gibt es natürlich trotzdem: Nach einem Klassen- bzw. Divisionenwechsel erwies sich eine Flinte als nützlich, die ich mit fieser Brandmunition ausstattete. Vor allem beim Verteidigen des verwinkelten Kommandopostens ließen sich so einige Gegner überraschen. Die trägere, an Battlefield 1 erinnernde Bajonett-Ramme aus dem Lauf dagegen blieb bislang sehr unbeliebt.

Die wuchtigen Granatensounds und kernigen Explosionen ließen die basslastigen Kopfhörer bereits ordentlich vibrieren.
Die wuchtigen Granatensounds und kernigen Explosionen ließen die basslastigen Kopfhörer bereits ordentlich vibrieren.
Im Multiplayer-Modus wird man sich übrigens einer von fünf Divisionen bzw. Eliteeinheiten des Zweiten Weltkriegs anschließen, jeweils mit spezifischem Training und Waffenfähigkeiten. Die stille Luftlandedivision ist die erste im Kampf, in der Gebirgsdivision liegt der Fokus auf präzisen Scharfschützen. Die Speerspitze der Offensive ist laut Activision die Infanterie-Division. Die Panzerdivision besitzt üppige Feuerkraft, während die Expeditionsstreitkräfte z.B. die oben erwähnten Brandgeschosse einsetzen können. Die Entwickler sprechen bei den Divisionen von einer "Neuerschaffung des Create-a-Class-Systems“, dessen gestraffter Ansatz Multiplayer-Spielern die Möglichkeit gebe, ihre individuellen Spielstile zu verstärken. Nach einem Tod konnte ich zumindest wie gewohnt zwischen den Klassen bzw. „Divisionen“ wechseln.


 

AUSBLICK



Nach den coolen Raumkämpfen aus der Kampagne von Infinite Warfare war ich zunächst etwas enttäuscht, dass sich dieses Call of Duty wieder auf die Schlachtfelder des Zweiten Weltkriegs begibt. Die erste Multiplayer-Session hat mich aber positiv überrascht, denn ich hatte auf Anhieb deutlich mehr Spaß an den verbissenen Frontkämpfen als an den blitzschnellen futuristischen Vorgängern mit all ihren Gadgets und ihrer blitzschnellen Akrobatik. Ein wichtiger Grund dafür ist der neue Kriegsmodus mit seinen alternativen aufeinanderfolgenden Zielen, in dem sich die Frontlinie mehrmals verschiebt. Obwohl ich meine Teammitglieder nicht kannte, achteten wir sofort aufs Teamwork, um die Angreifer koordiniert in Schach zu halten oder den Gegner in der Offensive aus mehreren Richtuntgen unter Druck zu setzen. Audiovisuell kann man zwar nicht mit der bombastischen Frostbite-Inszenierung von Battlefield mithalten, trotzdem vermittelte das Schlachtfeld eine authentische Kriegsatmosphäre. Falls die übrigen Karten ähnlich sinnvoll aufgebaut sind, freue ich mich schon auf die nächsten Matches. Der Shooter wird am 3. November 2017 für PC, PlayStation 4 und Xbox One erscheinen, inklusive einer Kampagne sowie einem Koop-Modus, die sich auf der Gamescom noch nicht ausprobieren ließen. Am 25. August startet außerdem die "Private Beta" für Vorbesteller.

Einschätzung: gut

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Kommentare

johndoe1044785 schrieb am
okay, daran erinnere ich mich auch. dann würde ich behaupten, das fiel endgültig mit mw3 (der erste teil ohne zampalla & Co.) weg, da war alles eine suppe, den teil hatte ich am wenigsten online gespielt.
Ernesto Heidenreich schrieb am
Flextastic hat geschrieben: ?05.09.2017 09:32 war das jemals anders bei cod?

Das stimmt schon. Wenn ich z.B an die AK47 von MW2 denke, da gab es eine richtig deutliche Rückmeldung an das Gamepad. Von sowas war in dieser Beta bei keiner Waffe etwas zu spüren, jedenfalls nicht bei den dreien die ich ausprobiert habe.
johndoe1044785 schrieb am
für mein empfinden schon ab mw1. aw war aber auch mein letzter gespielter Teil.
RVN0516 schrieb am
Wenn man so 10/11 Jahre zurück geht ja.
Am krassesten ist es mir bei AW aufegfallen, da gab es definiv kein unterschied mehr zwischen Sturmgewehr, MP oder MG.
Die Wahl der Waffe war nur die Optik.
schrieb am