gc-Vorschau: The Evil Within 2 (Action-Adventure)

von Marcel Kleffmann



The Evil Within 2 (Action-Adventure) von Bethesda Softworks
Horror mit Freiraum und mehr Geschichte
Entwickler:
Publisher: Bethesda Softworks
Release:
13.10.2017
13.10.2017
13.10.2017
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
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Spielinfo Bilder Videos

In The Evil Within 2 kehrt Detective Sebastian Castellanos in die albtraumhafte STEM-Welt zurück, um seine verschollene Tochter Lily wiederzufinden. Tango Gameworks und Bethesda Softworks versprechen diesmal mehr Geschichte, mehr Horror und mehr Freiraum. Wir konnten auf der gamescom einen Teil des Auftakts anspielen und haben eine wahrhaft finstere Welt betreten ...



Gruselige Fotos

Detective Sebastian Castellanos wandert langsam durch einen dunklen Raum. Von der Decke baumeln die Füße von erhängten Personen, die gänzlich in Weiß gekleidet sind. Blut läuft an ihren Beinen herunter. An einer Stelle steht eine Foto-Kamera auf einem Stativ. Castellanos schleicht dorthin. Ein Foto wird gemacht. Der Blitz blendet ihn. Der Raum sieht jetzt auf einmal anders aus ... Der Detective wandert weiter, diesmal an fein säuberlich sortierten Leichen vorbei zu einer Tür. Dahinter ist ein Fotograph, der wieder einen Schnappschuss macht. Nachdem der Blitz erloschen ist, steht Castellanos vor einer Wand mit einem blutroten Symbol. Doch viel geheimnisvoller ist ein Spiegel, an dem das jüngst von ihm gemachte Foto hängt. Er schaut sich das Bild an und bemerkt eine in Rot gehüllte Gestalt hinter ihm. Doch das eigentliche Grauen befindet sich hinter dem Spiegel und durchbricht ihn alsbald. Eine aus mehreren Köpfen, langen Haaren, Armen und einer Kreissäge als Arm bestehende Kreatur lauert ihm auf und verfolgt ihn, was er mit "Oh fuck!" kommentiert. Der Detective spurtete durch Gänge, schwingt sich über Geländer und kann dem Monster letztendlich entkommen, aber dann empfängt ihn wieder Fotograph, und zwar mit einem Messer ...

Video: Sebastian Castellanos macht die Bekanntschaft mit dem Fotographen und mit einer seltsamen Kreatur im zweiten Kapitel des Spiels.
Bis hierhin (Kapitel 2) erinnert The Evil Within 2 ziemlich stark an den Vorgänger, da man in verstörenden, jedoch ziemlich linearen und engen Arealen unterwegs ist. Das Geschehen ist klar vorgeschrieben und Handlungsalternativen sind quasi nicht vorhanden. Dabei wechseln sich klasse inszenierte Zwischensequenzen und spielbare Passagen regelmäßig ab bzw. gehen ineinander über. Herausragend sind dabei die fließenden Übergänge zwischen den sich verändernden Schauplätzen.

Mehr Freiheit wagen

Im dritten Kapitel wird die Linearität aufgebrochen, sobald Castellanos die lange, finstere Straße nach Unity entlanggelaufen ist. Die Stadt könnte man als höllische Version einer US-amerikanischen Vorstadtidylle kurz vor dem Kollaps bezeichnen. Dort angekommen sieht Castellanos zu, wie sich ein Moebius-Mitarbeiter in Sicherheit bringt und dabei die Person, die eigentlich sein Leben gerettet hat, den überall herumlungernden (mutierten) Ruhelosen überlässt. Zunächst muss Castellanos Kontakt mit dem Moebius-Mitarbeiter aufnehmen und dabei an den Gegnern vorbei. Hier gibt es nun mehrere Möglichkeiten. Man kann sie mit Waffengewalt ausschalten, zum Beispiel im Nahkampf, was aber gefährlich ist. Und da Munition für den Fernkampf wirklich Mangelware ist (auf Schwierigkeitsgrad "Normal"; kann jederzeit geändert werden), bietet sich eine Schleich-Vorgehensweise an. Man könnte zum Beispiel einen Gegenstand werfen, um die Feinde abzulenken oder man schleicht sich geduckt an sie heran und schaltet sie im Nahkampf mit dem Messer aus oder man umgeht die Gegnern, was zumindest hier nicht möglich war.

Video: Eine Nebenmission in Unity führt in ein geheimnisvolles Haus ...
Hat man sich zu dem sicheren Unterschlupf des Moebius-Mitarbeiters durchgeschlagen, kann man mit ihm ein bisschen über die mysteriöse Welt reden, an einer Werkbank "Crafting" betreiben (Munition herstellen; Waffen mit Waffenkits aufwerten) und die Gesundheitspunkte an der Kaffeemaschine auffüllen. Apropos Charakter-Individualisierung: Mithilfe von "grünem Gel" kann man Castellanos an seine bevorzugte Spielweise (Attacke, Schleichen, Gegner umgehen etc.) anpassen und Elemente in den Bereichen Gesundheit, Stealth (List), Kampf, Heilung und Athletik individuell verbessern. "Grünes Gel" bekommt man übrigens aus Leichen der Mutanten.

Quest-Resonanzen empfangen

Nach diesem Intermezzo geht es zurück in die offene Welt, mit einem neuen Gerät in der Hand, dem Kommunikator. Mit dem Teil kann Castellanos nicht nur mit Kidman [in der Außenwelt] in Kontakt bleiben, sondern auch Resonanzen vergangener Ereignisse in Union als Funksprüche auffangen - quasi als Quest-Verfolgungssystem. Scannt man die Umgebung nach Resonanzen, wird man wie auf eine Schnitzeljagd entweder in Richtung Lily oder an diverse Nebenschauplätze geführt. Nun hat man die Wahl, wohin es gehen soll und was man in Unity untersuchen möchte. Die Nebenmissionen versprechen dabei Ressourcen, zusätzliche Upgrades für Sebastian und tiefere Einblicke in die Welt, die Monster, die Geschichte und auf die Geschehnisse zwischen Teil 1 und Teil 2.
 

AUSBLICK



The Evil Within 2 hat auf der gamescom 2017 einen guten Eindruck hinterlassen. Abgesehen davon, dass das Survival-Horrorspiel grafisch einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht hat, zeigen sich die spielerischen Veränderungen bzw. Neuerungen bei der stärkeren Fokussierung der Geschichte und der Offenheit der Spielwelt, die stellenweise an Silent Hill erinnert. Die Freiheit in der morbiden Welt und die vielfältigeren Handlungsmöglichkeiten tuen dem Spiel jedenfalls gut. Inszeniert war das Geschehen bisher ziemlich gut, egal ob es um eklige "Friss-oder-Stirb-Mütter", "Mutanten-Priester" oder andere bizarre Kreaturen ging - ganz ohne billige Jump-Scares. Auch der allgegenwärtige Munitionsmangel machte auf "Normal" bereits unterschiedliche Vorgehensweise notwendig. Doch gerade bei der Weiterentwicklung des Charakters ist Vorsicht geboten, denn schließlich darf Sebastian Castellanos nicht zu übermächtig werden, so dass jegliche Form der Bedrohung verloren geht. Trotzdem bin ich gespannt, welche Horror-Gestalten und Psycho-Albträume mich in Unity noch erwarten.

Einschätzung: gut

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Kommentare

Psykeks schrieb am
$tranger hat geschrieben: ?29.08.2017 08:32
Psykeks hat geschrieben: ?28.08.2017 18:51Allison Road
Wurde das nicht abgesagt oder so? Ich hab zumindest irgendwas Negatives in Erinnerung mit dem Titel.
Es wurde eingestellt und wieder aufgenommen. Lebenszeichen sind de facto nicht vorhanden, doch die Hoffnung stirbt zuletzt :lol:
Nekropolis schrieb am
Ich sag's ganz ehrlich: Ich hab den ersten Teil in die Ecke gefleddert, als man in diesen Keller (?) kam, in dem man das Gas abdrehen musste, während einen diese Wächter penetriert haben. Mein Geduldsfaden ist extrem dick, aber ab diesem Punkt ging mir dieses "Wir machen das Spiel sukzessive immer unfairer"-Gamedesign nur noch auf den Sack. Kein Dark Souls der Welt hat mich so sehr frustriert wie dieses Spiel, was schade ist, weil mir viele Elemente daraus echt gefallen haben.
Balla-Balla schrieb am
Hm. Iwie wie Nummer 1 nur mit etwas freiem Herumgelaufe als Zugabe. Graphisch und künstlerisch gesehen sind die games ja schon bemerkenswert, aber brauche ich das jetzt nochmal? Wahrscheinlich nur, wenn echte Ebbe im Regal herrscht, was ich mir im Hinblick meiner Wartepositionen plus den Neuerscheinungen bis dann nicht so ganz vorstellen kann.
$tranger schrieb am
Psykeks hat geschrieben: ?28.08.2017 18:51Allison Road
Wurde das nicht abgesagt oder so? Ich hab zumindest irgendwas Negatives in Erinnerung mit dem Titel.
schrieb am