Vorschau: The Evil Within 2 (Action-Adventure)

von Marcel Kleffmann



The Evil Within 2 (Action-Adventure) von Bethesda Softworks
Morbide Spannung im Rathaus
Entwickler:
Publisher: Bethesda Softworks
Release:
13.10.2017
13.10.2017
13.10.2017
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
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Spielinfo Bilder Videos

Am Freitag, den 13. Oktober 2017 begibt sich Detective Sebastian Castellanos in The Evil Within 2 wieder in die finstere, virtuelle STEM-Realität, um seine verschollene Tochter Lily zu finden. Wir haben das Survival-Horrorspiel von Tango Gameworks und Bethesda Softworks auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad im fortgeschrittenen Verlauf gespielt und eine unheilvolle Bekanntschaft gemacht ...



Auf der Suche nach der Tochter

Nach dem ersten Ausflug in die albtraumhafte Welt von The Evil Within 2 konnte ich ein fortgeschritteneres Kapitel des Survival-Horrorspiels bei Bethesda spielen. Los ging es mit der Verbesserung des Charakters (Gesundheit, Stealth, Kampf, Heilung und Athletik) durch das Grüne Gel und das Aufwerten der Waffen mithilfe von Waffenteilen, bevor ich mich als Sebastian Castellanos zum Rathaus von Unity aufmachte, um weitere Spuren seiner verschwundenen Tochter zu finden.

Kampf gegen die Bestie

Am Zielort angekommen, empfangen mich eine mysteriöse Figur, während hochhaushohe Tentakeln vor dem zerstörten Gebäude in die Luft ragen. Gegner befinden sich augenscheinlich nicht in der Nähe. Als ich dann ein Foto am Tor betrachte, verändert sich die gesamte Szenerie. Das Rathaus ist auf einmal wieder intakt und das große am Himmel platzierte Fotokameraobjektiv der Marke "allsehendes Auge" wird aktiv.

Vor dem Rathaus von Unity erwartet Sebastian Castellanos nicht nur eine Überraschung ...
Doch nicht nur die unheilvolle Kamera wird aktiv, direkt vor mir setzt sich aus allerlei unbenutzten Leichen- und Körperteilen ein neues Wesen mit reichlich Köpfen, Füßen, Haaren und einer Kreissäge als Armersatz zusammen, das fies lachend auf mich zustürmt und von drei Schrotflintenschüssen nicht wirklich aufgehalten wird. Nein, stattdessen zersägt es Sebastian mit nur zwei Angriffen.

Nächster Versuch. Diesmal schaue ich mir mehr die Umgebung an, durch die mich das Monster jagt. Abgesehen von hohen Maschendrahtzäunen, in denen ich mich kurzfristig verstecken kann, erregen entflammbare Flüssigkeiten meine Aufmerksamkeit. Ich kann zum Beispiel ein Fass umkippen und danach die auslaufende Flüssigkeit mit einem Schuss entzünden, woraufhin das Monster in Flammen aufgeht. Hier und da finden sich gespannte Drähte auf Hüfthöhe, die mit dem Auslöser einer Fotokamera verbunden sind. Lockt man das Monster in solch eine Falle, wird die Zeit in der nahen Fotoumgebung kurz eingefroren und das Biest lässt sich leichter treffen. Und nach mehreren Minuten Katz- und Mausspiel und nur noch wenigen Restpatronen sinkt die garstige Kreatur letztendlich in sich zusammen. Puh, ohne die Umgebung zu nutzen, hätte ich das Viech nicht ausschalten können.

Makaberes Fotoshooting. Der Fotograf hat den Moment des Todes in der Zeit eingefroren.
Makaberes Fotoshooting. Der Fotograf hat den Moment des Todes in der Zeit eingefroren.


Der notwendige Munitionsmangel

Erst jetzt erfahre ich von den Entwicklern, dass die Demo auf dem Schwierigkeitsgrad "Nightmare" (höher als "Casual" und "Normal") lief und obwohl es am Anfang so aussah, dass Sebastians Munitionsvorräte locker für den Kampf gegen eine kleine Zombiearmee ausgereicht hätten, hat die Munition für Schrotflinte, Pistole und Co. im Endeffekt gerade so ausgereicht, um das Monster zu besiegen. Auch der zweite Kampf gegen die dreibeinige Obscura war ähnlich gut und kniffelig ausbalanciert. Munition war zwar vorhanden, aber nur in homöopathischen Dosen. Sollten die Entwickler es schaffen, dass sich diese Balance aus fordernden Kämpfen und wenig Ressourcenknappheit durch das gesamte Spiel zieht, kann The Evil Within 2 trotz der offenen Spielwelt, des Craftings und der vielen Aufwertungsmöglichkeiten wahrhaft als Survival-Horror durchgehen.

Erstklassige Stimmung

Unheimliche Bilder in einem finsteren Flur: Die Kunst soll wertgeschtätzt werden ...
Unheimliche Bilder in einem finsteren Flur: Die Kunst soll wertgeschätzt werden ...


Nach dem Kampf gegen das Wesen vor dem Rathaus kehrt erstmal Ruhe ein. Ich kann das verlassen wirkende Gebäude erkunden und bekomme einen Hinweis auf einen Generator, der die zerbröckelnde STEM-Welt wieder stabilisieren könnte. Also suche ich weiter. Fast überall steht aufwändige Fotoausrüstung herum und im Treppenhaus ist eine schwebende Leiche in einem temporalen Fotofragment gefangen. Allem Anschein nach geht ein makabrer Fotokünstler hier seinen Gelüsten nach, was die nächsten düsteren Räume illustrieren. Es folgt ein kleines Rätsel, bei dem man ein schummriges Foto-Arrangement wiederherstellen und danach fotografieren darf, bevor sich ein finsterer Gang öffnet, in dem man die blutige Kunst bewundern kann, bevor sich abermals die Architektur des Levels direkt verändert und der Abstieg zum Generator frei wird. The Evil Within 2 schafft es hier in dem Rathaus ohne billige Jumpscares und ohne übermächtige Gegner eine bedrohliche, finstere und morbide Atmosphäre zu erzeugen, was hauptsächlich der hervorragenden erstklassig inszenierten Lichtstimmung und den geschickten Level-Veränderungen zuzuschreiben ist. Letztere schüren Ungewissheit und das ist gut. Richtig gegruselt oder gefürchtet habe ich mich nicht, aber es war irgendwie spannend und zugleich interessant - und ja, auch etwas unheimlich. Eine Spannung, die ich in der offenen Welt (vgl. letzte Vorschau) vermisst hatte. Und nach dem stimmungsvollen Abstecher folgte alsbald der nächste längere Kampf gegen ein äußerst kreatives Monster, der wieder nicht mit purer Waffengewalt gelöst werden konnte …
 

AUSBLICK



The Evil Within 2 hat nach der zweiten Anspielrunde einen besseren Eindruck als bei der gamescom-Demo hinterlassen. Hauptgrund hierfür waren die beiden Kämpfe gegen groteske Monster auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad, die hervorragend inszeniert und fordernd waren - vor allem, da der allgegenwärtige Munitionsmangel unterschiedliche Arten zu kämpfen notwendig machte. Gerade die Ausbalancierung (Munition, Stärke der Gegner, Schwierigkeitsgrad) machte in dem Zusammenhang einen richtig guten Eindruck, der sich hoffentlich nicht durch die Freiheit und den Sammelwahn in der offenen Welt aushebeln lässt. Auch zwischen den Kämpfen konnte mich die finstere Atmosphäre im Rathaus von Unity in ihren Bann ziehen, die bisher gänzlich ohne Jumpscares auskam und Spannung mit morbider Stimmung, interessanter Ungewissheit sowie kreativen Level-Umbauten aufbaute. Ich bin gespannt auf den fertigen Horrortrip, der am Freitag, den 13. Oktober 2017 auf PC, PS4 und Xbox One beginnen wird.

Einschätzung: gut
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Kommentare

Miep_Miep schrieb am
$tranger hat geschrieben: ?27.09.2017 11:42 Ich mag alles Resis. Ja, auch den völlig bescheurrten 5. und 6. Teil. Trash ist auch lustig.
TEW mochte ich überhaupt nicht :(
Ah ein Gleichgesinnter! RE 5 und 6 sind mit Abstand meine Lieblings-Koop-Spiele *-* Ich liebe die Kampagne von Jake und Sherry, die beiden sind einfach so süß zusammen. Ich mag die RE Reihe, ich finde nicht jeden Teil gut, vor allem RE 1 und 0 sind aus heutiger Sicht für mich eher die schlechtesten Teile.
TEW hat mir Spaß gemacht. Es hat mir Spaß gemacht ein Let´s Play davon anzuschauen. :D Selbst spielen machte mir keinen Spaß. Was ich bisher von TEW2 gesehen habe, macht mich jedoch sehr neugierig.
Weeg schrieb am
Evil Within 1 hab ich neulich mal wieder durchzocken wollen, allerdings hats mir irgendwann gereicht mit den Sachen, die einem die Entwickler vor die Nase werfen. Ein Beispiel: In diesem Burg-Level wo man mit Joseph zusammen ist, kämpft man sich durch eine Horde von Gegnern. Ich rede hier wohlgemerkt vom höheren Schwierigkeitsgrad, wo man entsprechend wenig Munition und Heilspritzen hat. Als ich nach langwierigen Kämpfen und dem Versuch, irgendwie Munition zu sparen, am Ende vor diesem Tor ankomme, geht das natürlich auf und der Mörder mit seiner dämlichen Kettensäge greift dich an.
Das hat mich furchtbar genervt, weils a) nicht reinpasst, den Kerl dort erscheinen zu lassen und man b) merkt, das die Entwickler einfach nur dir als Spieler einen weiteren Stein in den Weg legen wollten. Einfach nur um dich nochmal zu ficken an der Stelle, um es nochmal schwieriger zu machen.
Zudem ist man bei dem Kampf auf ganz engen Terrain und kann kaum ausweichen, noch dazu gibts dort keine Munition mehr die man noch irgendwie einsammeln könnte und sobald er einem mal zu nahe kommt, meistens Instantkill.
Auch andere Passagen wie z.B. im DLC die mit dem Lichthupe-auf-dem-Kopf-Kerl war furchtbar nervig.
Aber trotzdem denke ich, werde ich mir den zweiten Teil mal im Sale holen, warum auch nicht. Abgesehen von nervigen Stellen wie oben erwähnt hat es mir im Grossen und Ganzen gut gefallen als ne Art Resident Evil 4 im Psycho-Horror Style.
Eirulan schrieb am
Kurze Frage, kann man das spielen, wenn man den Vorgänger überhaupt nicht kennt?
Spiritflare82 schrieb am
STEM Engine= Id Tech 5 mit Id Tech 6 Einwürfen, derselbe Schund wie bei der Dishonored 2 "Void Engine"
auf keinen Fall für Vollpreis, den technischen Mist unterstütze ich nichtmehr
SchizoPhlegmaticMarmot schrieb am
Ich habs vorbstellt um 29 ?, jaja ich bin ein Beta-Tester, aber......Bitte weniger Action und mehr Horror-Atmopshäre...Macht einfach ein RE 4 mit weniger Action und mehr subtilen Horror + Ressourcen-Managment....
Danke, herzlichst...Ihr Hansi Hinterseer! :D :D
schrieb am