Test: MLB The Show 18 (Sport)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
27.03.2017
27.03.2017
Erhältlich: Digital
Spielinfo Bilder Videos
Der neue Spaß mit altem Material

Erweitert wird dieses System in der Karriere durch Trainingssessions, bei denen man sich für bestimmte Übungen entscheidet und diese entweder bestimmte Fähigkeitswerte weiter ausbauen oder deren Höchststufe heraufsetzen – allerdings nur bis zum durch den Archetyp festgelegten Maximum. Sehr schön: Auch für Figuren, die man im Vorgänger erstellt hat, wird dieses System angewendet. So kann man seine evtl. schon über mehrere Saisons gehegten Spieler in dieser Ausgabe fortsetzen. Beibehalten hat man übrigens die Darstellung in Form einer Dokumentation, die allerdings erweitert wurde und dementsprechend nicht mehr so häufig gleichförmig für die unterschiedlichen Positionen verläuft. Mit zufälligen Ereignissen, die einen zweifachen Werteanstieg zur Folge haben (teils über mehrere Spiele hinweg), wird der Aufstieg in die Major League zusätzlich angefeuert. Allerdings sollte man in diesen Situationen doppelt vorsichtig sein. Denn in der Karriere steigen die Werte nicht nur kontinuierlich an. Scheitert man in bestimmten Situationen und wird z.B. zu häufig bei einem Stealversuch ertappt, wird nicht nur der Manager sauer und bittet zum Gespräch, dessen Antworten man beeinflussen kann, sondern geht der Steal-Wert auch nach unten. Aus kosmetischer Sicht interessant: Man kann jetzt eine eigene Animation für seinen Spieler in der Batter’s Box erstellen.

Natürlich kann man jederzeit auch mit den aktuellen Teams realistische Duelle austragen.
Natürlich kann man jederzeit auch mit den aktuellen Teams realistische Duelle austragen und versuchen, sein Team zum Sieg zu führen. .
Wer auf das Auf und Ab der Karriere und die situative Spannung dort verzichten und „einfach“ nur Spaß haben möchte, kann natürlich die bekannten Einzelspiele machen, wobei man hier die Wahl hat, ob man mit den online aktualisierten und auf den tatsächlichen Werten beruhenden Teams oder Standard-Mannschaften spielen möchte – ähnlich wie es bei FIFA praktiziert wird. Oder aber man versucht sich an der Franchise, bei der man nicht nur optional auf dem Feld, sondern auch im Hintergrund bei der Zusammenstellung des Teams Geschick zeigen muss, wenn man langfristig Erfolg haben möchte. Egal, wo man spielt, profitiert das Erlebnis von der verbesserten Physik sowie der Präsentation, die aus MLB The Show 18 das derzeit authentischste Baseballspiel machen. An dem Modus Diamond Dynasty, der in etwa mit FIFAs Ultimate Team vergleichbar ist, hat man ebenfalls gewerkelt. Hier erstellt man sich wie bislang ein Team mit Spielern, die man aus den Packs mit zufälligem Inhalt erstellt.

Karten-Wahn, Baseball-Caps und Wackelköppe

Die Ausschüttung von sinnvollen und Souvenir-Gegenständen ist noch nicht ausgewogen und schlägt auch mit Patch 1.06 zu Gunsten der für die Mechanik wertlosen Souvenirs aus.
Die Ausschüttung von sinnvollen und Souvenir-Gegenständen ist noch nicht ausgewogen und schlägt auch mit Patch 1.06 zu Gunsten der für die Mechanik wertlosen Souvenirs wie Wackelkopf-Figuren aus.
Ein paar davon bekommt man gratis. Alle weiteren muss man für Stubs erstehen. Dabei geht der Preis von 1000 Stubs für ein Paket mit sechs Spielern und zwei Gegenständen bis hin zu 50000 Stubs für 50 dieser Pakete plus sieben seltener Silberkarten. Bei den Gegenständen geht man allerdings einen polarisierenden Weg: Denn neben für Karriere oder Dynasty nützlichen Dingen wie Werte verbessernde Ausrüstung, neue Logos oder Stadien finden sich auch Souvenirs wie Baseball-Kappen oder Bobblehead-Figuren darunter, die nur da sind, um entsprechende Inventarseiten zu füllen. Dass diese Sachen in der Realität bei Fans unheimlich beliebt sind und dem damit Rechnung getragen werden soll, ist in Ordnung. Doch das Verhältnis Ausschüttung von Souvenirs zu nützlichen Gegenständen ist gegenwärtig (Version 1.06) noch leicht zu Gunsten der Souvenirs verschoben. In Spielzeit kann man je nach Spielmodus gut ein paar Stunden für 1000 Stubs investieren. Alternativ kann man seine Karten im nach Nachfrage und Angebot regulierten Community-Markt anbieten, um sein Konto aufzustocken. Oder aber man geht in den PlayStation Store und investiert dort Euro, um sich eines der Stub-Pakete von 1,19 Euro für 1000 bis hin zu 99,99 Euro für 150.000 anzuschaffen.

Die Stubs zum Erwerb neuer Packs kann man nicht nur über investierte Spielzeit, sondern im Store gegen Echtgeld erwerben. Die Preise liegen zwischen 1,19 Euro und 99,99 Euro.
Die Stubs zum Erwerb neuer Packs kann man nicht nur über investierte Spielzeit, sondern im Store gegen Echtgeld erwerben. Die Preise liegen zwischen 1,19 Euro und 99,99 Euro.
Da die durch die Kartenpacks erlangten Spieler in allen der zahlreichen und sich auch auf Online-Duelle erstreckenden Dynasty-Modi eingesetzt werden können, kann man sich hier mit entsprechendem Geldeinsatz und einer Portion Glück durchaus Vorteile verschaffen. Andererseits gibt es hier auch zahlreiche Aufgaben und Matches, die durch Vorgaben hinsichtlich Teamstärke etc. reglementiert sind, so dass unter dem Strich die Fähigkeit des Spielers eine mindestens gleichwertige, meist wichtigere Rolle spielt. Zudem gibt es sowohl im Solo- als auch Online-Spielbetrieb Missionen, z.B. zur Erlangung bestimmter Legenden-Karten, die sich nicht durch Geldeinsatz bewältigen lassen. Das Problem hierbei ist allerdings, dass die verschachtelten Aufgaben nicht immer gut erklärt sind, so dass man nicht genau weiß, was man als nächstes machen sollte, um den nächsten Schritt des „Programms“ zu bewältigen. In den paar Online-Matches, die ich gemacht habe und die entgegen der Erwartung überraschend stabil verliefen, hatte ich auch ohne Echtgeldeinsatz nicht das Gefühl, benachteiligt zu sein. Die meisten Spieler, gegen die ich antreten musste, waren in ihrer allgemeinen Stufe, die in erster Linie den investierten Zeitaufwand über alle Modi hinweg signalisiert, meist deutlich höher als ich. Einerseits spricht dies zwar gegen optimierte Matchmaking-Algorithmen, da ich eigentlich erwartet hatte, gegen Spieler meiner Stufe gesetzt zu werden. Da diese Matches aber dennoch spannend verliefen und teils erst in Extra Innings entschieden wurden, ist der Echtgeldeinsatz zwar eine Option, aber bei weitem keine Sieggarantie.

Kommentare

SchizoPhlegmaticMarmot schrieb am
Ben_Bob-Omb hat geschrieben: ?08.04.2018 19:12 Ich finde nicht, dass der RTTS-Modus abgespeckt wurde. Es wurden Dinge verändert.
Man wird nicht mehr als Top-Prospect gehandelt und frühestens in Runde 20 gedraftet, je nach Leistung verbringt man mehr Zeit in den Minor Leagues bevor es in die MLB geht und man wählt sich einen Archetype, der dafür sorgt, dass man nicht in jeder Kategorie eine 99 haben kann. Also kein Power Hitter mit 99 Speed, kein Speedster mit maximaler Schlagkraft etc etc.
Ebenso werden die Trainingspunkte nicht mehr durch den Spieler verteilt, man verbessert sich durch seine Leistung während des Spiels und in Trainingssituationen. Heißt: Wer gut schlägt verbessert sich in diesem Bereich, wer keine Hits erzielt stagniert oder verschlechtert sich. Genauso beim Fielding und Baserunning. Gute Leistung wird belohnt, schlechte bestraft.
Ansonsten hat sich nichts am RTTS-Modus verändert, was den Umfang betrifft. Die Story ist leicht anders als zum letzten Jahr, aber einen großen Einfluss hat diese ja sowieso nicht.
Danke für die Infos. Hört sich gut an!
Habe mir MLB The Show 18 heute morgen gekauft und ein bißchen reingeschnuppert. Sieht alles Top aus auf den ersten Blick. Trotz längerer Pause zum Vorgänger bin ich spielerisch gut reingekommen. Hui das wird wieder ein richtiger Zeitfresser :D Bin froh das ich es mir gekauft habe.
Usul schrieb am
DARK-THREAT hat geschrieben: ?06.04.2018 15:22Also ich habe letztens zum ersten Mal richtig NHL18 gezockt, seit NHL Powerplay 97. Ich verstehe so viel nicht an dem Spiel. Warum wird gepfiffen, wenn ich den Puck nach vorne zu einem Spieler spiel, warum werden Fouls nicht gepfiffen, oder warum erkenne ich kaum, wo der Puck ist.
Viele Dinge, die vor 20 Jahren funktionierten, gehen heute nicht mehr (wie das nach vorne passen). Das gleiche Problem bei NBA Live 18. Die Steuerungen sind einfach viel zu kompliziert geworden im Vergleich zu damals (NBA Live 98 ist immer noch das beste NBA-Spiel!).
Also daß die Steuerung kompliziert wurde, das mag stimmen - weil es viel mehr Aktionen gibt, die eingebaut werden. Mein Lieblingsspiel war FIFA 96 - mit zwei Tasten ging das wunderbar. :) Bei den modernen Fußballspielen komme ich mir genauso unbeholfen vor wie auf dem echten Fußballplatz. :Blauesauge:
Was aber die Regeln angeht, so kann ich das Ganze nicht nachvollziehen. Lies einfach die Eishockey-Regeln z.B., dann weißt du auch, warum du nicht einfach nach vorne passen kannst. Genauso wie du beim Fußball auch nicht einfach nach vorne passen kannst. Oder beim Basketball nach hinten... oder dich beim Basketball minutenlang unter dem gegnerischen Korb aufstellen kannst... oder beim Handball als Feldspieler den Torraum betreten... usw. usf...
So schwer ist es nicht, die Regeln zu verstehen.
Bei Taktik und Spielstrategie ist es dann schon wieder komplizierter, ja.
Ben_Bob-Omb schrieb am
Ich finde nicht, dass der RTTS-Modus abgespeckt wurde. Es wurden Dinge verändert.
Man wird nicht mehr als Top-Prospect gehandelt und frühestens in Runde 20 gedraftet, je nach Leistung verbringt man mehr Zeit in den Minor Leagues bevor es in die MLB geht und man wählt sich einen Archetype, der dafür sorgt, dass man nicht in jeder Kategorie eine 99 haben kann. Also kein Power Hitter mit 99 Speed, kein Speedster mit maximaler Schlagkraft etc etc.
Ebenso werden die Trainingspunkte nicht mehr durch den Spieler verteilt, man verbessert sich durch seine Leistung während des Spiels und in Trainingssituationen. Heißt: Wer gut schlägt verbessert sich in diesem Bereich, wer keine Hits erzielt stagniert oder verschlechtert sich. Genauso beim Fielding und Baserunning. Gute Leistung wird belohnt, schlechte bestraft.
Ansonsten hat sich nichts am RTTS-Modus verändert, was den Umfang betrifft. Die Story ist leicht anders als zum letzten Jahr, aber einen großen Einfluss hat diese ja sowieso nicht.
SchizoPhlegmaticMarmot schrieb am
Wie jetzt? Der RTTS Modus wurde abgespeckt? Warum denn bitte das? Da steckt soviel Potential drinnen und ist im Gegensatz zum NBA2K MyCareer Modus realistisch und nicht mit soviel sinnlosem Schnick-Schnack aufgepumpt und einer Fremdschäm-Story garniert die gerade mal 13 Jährige begeistert....Wäre zu schade wenn sich die Entwickler nicht darum gekümmert hätten den RTTS zu verbessern!
Wie siehts denn aus mit dem Franchise Modus? Wurden da Neuerungen implentiert und diverse Bugs behoben?
Vin Dos schrieb am
Es gibt beim Eishockey auch sowas wie Abseits. Hat was mit den Linien zu tun glaub ich. Mir ist Nba 2K mittlerweile zu komplex von der Steuerung her, aber ich pick mir einfach die Sachen raus die ich brauche (Passen,Werfen,Tricksen,Aufposten, Alley-oop,Strategie). Lässt sich auch so ganz gut spielen. Die Regeln sollte man aber schon einigermaßen kennen :wink: .
schrieb am