Brettspiel-Test: Galaxy Trucker: Die GROßE Erweiterung (Aufbaustrategie)

von Jörg Luibl



Für Harcdore-Raumfahrer
Entwickler:
Release:
Q2 2008
Spielinfo Bilder  
Als die Kategorie der Brettspieltipps im März 2010 bei 4Players eingeführt wurde, haben wir mit Galaxy Trucker eines der innovativsten Abenteuer für Tischtaktiker vorgestellt. Der unheimlich spannende Wettlauf durchs All hat bereits 2007 international für Begeisterung gesorgt und wurde 2008 um dieses Zusatzpaket (im Englischen mit dem Untertiel "BIG") ergänzt, das die Spielmechanik verfeinert und den Nervenkitzel erhöht.


Erweiterung für Kenner

Galaxy Trucker
Galaxy Trucker "Die große Erweiterung" ist für knapp 30 Euro beim Heidelberger Spielverlag erschienen.
Der Fluch der Add-Ons war lange Zeit nur auf Bildschirmen zu spüren, aber er hat seit einigen Jahren auch die Tische der Nation erreicht – wie viele Erweiterungen zu „Die Siedler von Catan“ oder „Der Palast von Alhambra“ gibt es? Man verliert so schnell den Überblick...

Eigentlich wollte ich diese Zusatzboxen nicht in die Brettspieltipps aufnehmen, aber ab und zu gibt es Ergänzungen, die ein ohnehin sehr gutes Hauptspiel verfeinern. Und genau das macht "Galaxy Trucker - Die GROßE Erweiterung", hinter der sich mehr verbirgt als eine Aufstockung für fünf Spieler mit mehr Raumschiffplänen. Das ist drin in der Box: 42 Bauteile, sieben Raumschiffpläne, sechs Bonus-Flugkarten, 24 Karten "Üble Untaten", 25 Karten "Krasse Strecken", fünf Alien-Spezialisierungskarten, 24 Credits, zwölf Darlehensmarker, 14 Astronauten, sieben Aliens, zwei Raketen, sechs Energiesteine, acht Warensteine in vier Farben und ein witziges Regelheft.

Gleich vorweg: Diese Erweiterung ist nicht empfehlenswert für Einsteiger, die auch besser in diesem Bericht schmökern, wenn sie wissen wollen, wie dieses Spiel funktioniert und warum es so fasziniert. Wer sich beides kauft und einfach mischt, wird hoffnungslos überfordert und schnell schrottreif geschossen. Nur wer das gefährliche Weltraumabenteuer von Vlaada Chvatil bereits sehr gut kennt, wer die vorhandenen Routen meistert und sein Raumschiffdesign mit einem müden Lächeln ausklamüsert, sollte sich an die Gefahren dieser Hardcore-Variante wagen – sie bringt frischen, aber auch unheimlich strammen Wind ins Spiel, der selbst Veteranen umpusten kann.

Modulare Zusatzbox

es gibt interessante neue Bauteile für Raumfahrer.
Es gibt nicht nur interessante neue Bauteile wie Boosts oder Tiefschlafkammern für Raumfahrer...
Keine Angst, das ist kein Galaxy Soul's: Der Schwierigkeitsgrad lässt sich stückweise anpassen – und das ist eine große Stärke der Erweiterung. Es gibt also keine geschlossene Kampagne oder ein festes Sortiment, sondern ein Bündel von neuen Karten, Plänen und Teilen, die man Schritt für Schritt integrieren kann, aber nicht muss. Und dieser modulare Aufbau sorgt dafür, dass man sich sehr lange mit den frischen Möglichkeiten dieser Zusatzbox beschäftigen kann. Was einem zu schwer vorkommt, wird einfach ignoriert!

Was lässt sich in das Hauptspiel einfügen? Da wären zum einen 42 Bauteile, darunter viele neue mit teilweise gefährlichen Technologien, die die Qual der Wahl und das Risiko beim Raumschiffdesign erhöhen: Man kann mit Boosts z.B. gezieltseinen Antrieb, die Feuerkraft oder die Schilde verstärken. Das hört sich gut an, aber man muss nach der Benutzung das davon profitierende Bauteil abwerfen. Sprich: Wer eine Kanone bei einem Piratenkampf mit Energie aufmotzt, muss sie direkt danach verschrotten – nur das Boostmodul bleibt intakt; autsch! Auf der anderen Seite sorgt zusätzliche Power für mehr Sicherheit...

Zwitterbauteile & Tiefschlafkammern

...sondern auch eine neue Alienrasse mit fünf nützlichen Fähigkeiten.
...sondern auch eine neue Alienrasse mit fünf nützlichen Fähigkeiten.
Hinzu kommen weniger gefährliche, aber sehr nützliche Zwitterbauteile wie etwa gemischte Ladeflächen für Gefahrengut, Handelsware oder Batterien sowie eine Kanone, die gleichzeitig einen Antrieb hat. Wer sein Raumschiff gerne mit vielen Energie fressenden Teilen bestückt, profitiert evtl. auch von der neuen Reaktorbrennkammer: Sie kann mit Waren gefüttert werden, die Batterien aufladen – auch mit jenen, für die man nach einem Planetenbesuch keinen Platz hat. Das verführt dazu, beim Aufbau gezielt auf Batterieplätze zu verzichten.

Sehr nützlich sind zudem die Schlafkabinen für mehr Besatzung: Dort hortet man im Tiefschlaf vier Menschen und sie sind abgeschottet vor Seuchen oder anderen Gefahren geschützt. Man kann sie kurzfristig aufwecken, wenn man z.B. verlassene Stationen besucht. Hinzu kommen Luxuskabinen für zahlungskräftige Passagiere sowie ultimative Schutzplatten, die alles aus einer Richtung abwehren – selbst Kanonenbeschuss sowie große Meteoriten. Wer alle Bauteile in die vorhandenen mischt, wird beim Spielstart vor einem Berg an verdeckten Möglichkeiten stehen, während die Sanduhr rieselt. Da es gerade von den neuen Modulen nicht sehr viele gibt, werden Gier und Hektik beim Aufbau nochmal angestachelt.

Kommentare

nawarI schrieb am
Hierzu habe ich mir mal die Anleitung runtergeladen.
Interessant hören sich vor allem die Stasekammern an, wo man vier Besatzungsmitglieder im Kryoschlaf hat und bei Bedarf auftauen kann.
Im Moment reicht mir aber noch die Standardausgabe.
Jörg Luibl schrieb am
Jep, der erste Brettspieltipp galt nur dem Hauptspiel.
Kirghiz schrieb am
Hä? Der Ursprüngliche Test war ohne die Erweiterung?
Ich muß sagen ich kenne es eigentlich nur mit und kann es nur empfehlen. Mit den neuen Schiffen und Schwiereigkeitskarten ist es deutlich Abwechslungsreicher, vor allem während der Flugphase aber Interessanter.
BloodyJoe schrieb am
Muss ich mir unbedingt mal ansehen!
schrieb am