Pandemic Legacy Season 2 (Z-Man Games/Asmodée, Halle 1, Stand B108)
Eines der besten kooperativen Spiele der letzten Jahre wird fortgesetzt:
Pandemic Legacy: Der Kampf gegen die Epidemien sorgte für ungeheure Spannung und ein einzigartiges Kampagnengefühl am Tisch mit wunderbaren Eskalationen. Es hätte auch Virus Souls heißen können, denn der Schwierigkeitsgrad war knackig. Aber nicht etwa, weil das Regelwerk so komplex gewesen wäre – im Gegenteil: Es war mit seinem Karten-Management leicht verständlich und man kam sehr schnell in einen Spielfluss, der mit seiner effizienten Routenplanung en wenig an Scotland Yard erinnerte. Der Anspruch entstand dadurch, dass das System der Kettenreaktionen so gnadenlos und die eigenen Entscheidungen so folgenreich für künftige Partien waren.
Pandemic Legacy - Season 2, Halle 1, Stand B108.
Jetzt geht es in dieser zweiten Staffel für zwei bis vier Spieler und knapp 60 Euro endlich weiter. Etwa 70 Jahre nach der Virenkatastrophe leben viele Menschen auf schwimmenden Enklaven, um von dort aus die letzten Städte zu versorgen. Doch die Anführer dieser neuen Welt sind verschwunden und die Kontakte brechen ab. In dieser Situation beginnt das Spiel mit folgendem Ziel:
"Wir brauchen eine Vision, Hoffnung. Daher wird in einer Woche eine kleine Gruppe von uns aufbrechen, die Welt erkunden und eine neue Zukunft schaffen. Leider wissen wir nicht, was uns erwartet, aber wir müssen es versuchen. Die Welt zählt auf uns!"
Photosynthesis (Blue Orange, Halle 3, Stand M107)
Photosynthesis, Halle 3, Stand M107.
Manchmal machen - zumindest für Brettspiele - exotische Titel wie dieser einfach neugierig. Wie will man aus der Photosynthese bloß ein Spiel machen? Nur mal kurz für alle, die schon länger raus sind aus der Schule: Das ist der "Prozess zur Erzeugung von energiereichen Biomolekülen aus energieärmeren Stoffen mithilfe von Lichtenergie."
Zwei bis vier Spieler sollen möglichst geschickt ihre Samen streuen, damit daraus Bäume in drei unterschiedlichen Größen wachsen, deren Schatten wiederum das Wachstum der anderen Pflanzen ausbremst - es geht also um kompetitive Strategie, in der das geschickte Ausnutzen von Licht letztlich den Sieger bestimmt.
Das Ganze wird nicht abstrakt, sondern figürlich dargestellt: Auf dem grünen Spielplan platziert man 3D-Modelle der Bäume, hinzu kommen Marker für Eicheln, Tannzapfen & Co.
Photosynthesis richtet sich mit seiner flotten Spielzeit von fünfzehn Minuten an Familien und wird ab acht Jahren empfohlen.
Pulsar 2849 (Czech Games Edition, Halle 1, Stand F145)
Pulsar, Halle 1, Stand F145.
Erstmals spielbar und für 45 Euro
vorbestellbar ist dieses futuristisches Strategiespiel. In Pulsar 2849
von Vladimír Suchý (Klondike, League of Six) geht es um die Erkundung des Weltraums auf einem kreisrunden Sternenfeld. Dabei kommen für zwei bis vier Spieler einige Würfelmechaniken zum Einsatz - aus einem gemeinsamen Pool wählt man seine Würfel für spezielle Aktionen. Man muss u.a. Technologien erforschen, um eine galaktische Energieversorgung zu garantieren.
Auf dem Weg zu diesem Ziel soll man mehrere strategische Möglichkeiten haben. Ist das eine kreative Abweichung vom 4X-System à la Eclipse & Co? Noch lässt sich Pulsar schwer einschätzen, aber Czech Games ist immer für eine Überraschung gut. Wer neugierig geworden ist, kann es in Halle 1 am Stand F145 ausprobieren.
Sword & Sorcery (Ares Games/Asmodée, Halle 3, Stand E100)
Sword & Sorcery, Halle 3, Stand E100.
Ist das der beste Nachfolger zum legendären Hero Quest? Abwarten. Aber zumindest versetzt
Sword & Sorcery einen bis fünf Spieler in ein episches kooperatives Abenteuer inklusive aufeinander folgender Quests, bei dem man gegen Fantasymonster antritt, die als gut designte Plastik-Miniaturen enthalten sind.
Allerdings werden diese nicht wie in
Descent von einem Spielleiter, sondern vom System gesteuert. Das klingt noch recht gewöhnlich, aber für die Spielmechanik dieses erfolgreichen
Kickstarter-Projektes zeichnen Gremlin Project verantwortlich, die bereits mit Galaxy Defenders ein klasse Kampf- sowei AI-System entwickelt haben.
Und genau diese Expertise wurde jetzt weiter verfeinert, so dass es noch mehr auf Taktik und Finesse in den Dungeons ankommen soll. Interessant wird auch sein, wie sich dieses System im Vergleich zu jenem aus Gloomhaven präsentiert. Nimmt man die vielen Personalisierungen der Charaktere sowie das entschlackte Bewegungssystem hinzu, könnte hier ein richtig guter Dungeon-Crawler alter Schule am Start sein, der Freunde üppig ausgestatteter Tabletops zufrieden stellen dürfte. Auf der SPIEL ist eine deutsche Variante von Heidelberger bzw. Asmodée verfügbar; der Preis liegt bei etwa 80 Euro.
Ta-Ke (Huch, Halle 3, Stand D120)
Ta-Ke, Halle 3, Stand D120.
Auch abstrakte Strategie gibt es in zig Varianten - sehr empfehlenswert sind z.B.
Hive oder
Lyngk. Im gleichen Verlag erscheint zur SPIEL in Essen das japanisch inspirierte
Ta-Ke von Arve D. Fühler.
Für eine knappe halbe Stunde wetteifern zwei Spieler in der Rolle von Shogunen um die Macht, indem sie auf dem Spielplan mit ausgewählten Figuren wie Samurai, Geisha, Ninja & Co um Einfluss am Kaiserhof kämpfen.
In der Mitte erkennt man einen Innenhof mit verfügbaren Personen, die man anwerben kann. Vor jedem Spieler gibt es einen Audienzsaal, in dem man die bunten Chips nach Beruf sortiert platziert - hier wird dann über Multiplikatoren der jeweilige Einfluss berechnet. Ob das Spiel überzeugen kann, verraten wir euch demnächst in einem Test. Ta-Ke ist für knapp 20 Euro auf Deutsch erhältlich.
This War of Mine - The Board Game (Galakta/Asmodée, Halle 2, Stand B130)
This War of Mine.
Awaken Realms hat das Brettspiel zu unserem Spiel des Jahres 2014,
This War of Mine, sehr erfolgreich über
Kickstarter umgesetzt. Das ausgeschriebene Finanzierungsziel von 40.000 Pfund war bereits in wenigen Stunden erreicht. Wie spielt es sich? In Essen könnt ihr das kooperative, offene und storybasiertes Brettspiel für ein bis sechs Spieler ausprobieren. Es erscheint noch dieses Jahr komplett auf Deutsch bei Asmodée.
Wie im Computer- und Videospiel geht es darum, dass mehrere Zivilisten in einer Stadt überleben, in der ein militärischer Konflikt tobt. Im Spielverlauf soll man immer wieder schwerere Entscheidungen (Vorbild: Rollenspiele) treffen müssen. Außerdem wird man nach Nahrung suchen, kämpfen, handeln und den eigenen Unterschlupf aufwerten. Die englische Grundversion kostet etwa 60 Euro und
ist bereits vorbestellbar, so dass ihr sie auf der SPIEL bei Galakta abholen könnt.
Time of Legends: Joan of Arc (Mythic Games, Halle 2, Stand F113)
Time of Legends: Joan of Arc, Halle 2, Stand F113.
Zwar wird diesese mittelalterlich inspirierte Strategiespiel erst 2018 erscheinen, aber wer das
Kickstarter-Projekt rund um die berühmte französische Heldin schon vorab spielen will, kann das in Essen tun. Es hat bisher über 800.000 Dollar statt der angesetzten100.000 Dollar erreicht. Das kompetitive Tabletop von Pascal Bernard ist für zwei bis vier Spieler ausgelegt und inszeniert die Gefechte des Hundertjährigen Krieges zwischen Franzosen und Engländern nicht nur inklusive detaillierter Miniaturen, sondern auch mit 3D-Objekten wie Mauern, Häusern, Bäumen, Brunnen und Ruinen.
Allerdings weicht es nicht nur mit seiner offenen Spielmechanik sowie Glückseinflüssen von klassischen Wargames historischer Prägung ab. Es geht also nicht ausschließlich um Geländetaktik mit Figuren oder gar eine Simulation berühmter Schlachten,
Mythic Battles: Pantheon, Halle 2, Stand F113.
sondern um einen Mix, in dem auch Rohstoffe, das Aufrüsten von Helden sowie Kartenmanagement dabei sind. Außerdem soll das Ganze einem erzählerischen Rahmen folgen, der mit Werwölfen und Drachen, Engeln und Dämonen natürlich komplett von den historischen Tatsachen abweicht. Wer sich die üppig ausgestattete Fantasy-Strategie mal ansehen will, sollte in Halle 2 am Stand F113 vorbeischauen.
Dort kann man übrigens auch das zusammen mit Monolith (Conan) produzierte Tabletop "Mythic Battles: Pantheon" (links im Bild) in Aktion sehen, in dem es um Miniaturengefechte vor dem Hintergrund griechischer Mythologie geht.