Brettspiel-Test: Robinson Crusoe: Adventure on the Cursed Island (Rollenspiel (Koop-Abenteuer))

von Jörg Luibl



Robinson Crusoe: Adventure on the Cursed Island (Brettspiel) von Portla Publishing/Z-Man Games
Kooperatives Survival-Abenteuer
Spielinfo Bilder  
Auf der Brettspielmesse in Essen hat Robinson Crusoe: Adventure on the Cursed Island sofort neugierig gemacht: Die schönen Zeichnungen, die modulare Inselkarte, das Entdeckerflair. Schon beim ersten Spielen zeigte sich, dass der Kampf ums Überleben auf einem komplexen Regelwerk beruht. Und je öfter man spielt, desto mehr Spaß macht der kooperative Wettlauf gegen den Hunger, das Wetter oder Kultisten.

Die Frage der Inselrolle

Das Schiff ist gesunken, es gibt nur wenige Überlebende und der Winter naht. Schon nach sieben Tagen muss man drei miese Wetterwürfel über Schnee und Regen entscheiden lassen – oh je! Ob das Dach bis dahin steht, ob wieder wilde Tiere auftauchen? Aber es hätte schlimmer kommen können, denn nur ausgewiesene Spezialisten sind auf der Insel gestrandet. Vier Charaktere mit jeweils vier Fähigkeiten sowie einer potenziellen Erfindung stehen in männlicher und weiblicher Variante zur Wahl, wobei das Geschlecht keine spielerischen Auswirkungen hat: Koch, Handwerker,
Schon das Artdesign macht neugierig auf Robinson Crusoe: Adventure of the Cursed Island. Und der Survival-Trip für 1 - 4 Spieler hält, was es verspricht! Auf der Spielemesse in Essen war es für 50 Euro erhältlich; die offizielle deutsche Version erscheint 2013 bei Pegasus.
Schon das Artdesign macht neugierig auf Robinson Crusoe: Adventure of the Cursed Island. Und der Survival-Trip für 1 - 4 Spieler hält, was es verspricht! Auf der Spielemesse in Essen war es für 50 Euro erhältlich; die offizielle deutsche Version erscheint 2013 bei Pegasus.
Soldat oder Entdecker. Sie alle können bis zu zwei Aktionen ausführen, darunter das Erkunden, Sammeln, Bauen und Jagen.

Nur der Soldat kann die Palisade verstärken oder sich kurzfristig im Kampf steigern, nur der Handwerker spart beim Bau an Holz und kann neue Erfindungen aufdecken, nur der Entdecker darf unliebsame Inselkarten ablegen oder die Moral erhöhen. Und der Koch? Er kann z.B. für Heilung und Nahrung sorgen, denn am Abend müssen die Gestrandeten essen, sonst verlieren sie Lebenspunkte. Haben sie genug gesammelt oder gekocht? Schon vor dem Tod drohen durch zu viel Hunger oder Verletzungen bittere Moralverluste: Dann hat man weniger Spezialaktionen und muss im schlimmsten Fall noch mehr Verwundungen hinnehmen.

Kooperatives Survival-Erlebnis

Die große Karte mit der modularen Insel links und den Erfindungen rechts.
Die große Karte mit der modularen Insel links und den Erfindungen rechts. Auch der Rest der Ausstattung kann sich sehen lassen: Es gibt zwar keine Spielfiguren, aber sehr gute Zeichnungen.
Das Problem: Stirbt nur einer von ihnen, heißt es für alle Game Over! Also muss man so clever zusammen arbeiten, dass alle überleben und die Ziele erfüllen. Im ersten Szenario gilt es innerhalb von zehn bis maximal zwölf Tagen ein Signalfeuer zu errichten – dafür braucht man fünfzehn Einheiten Holz und muss die Erfindung des Feuers bewerkstelligen. Aber wo gibt es Holz? Und braucht man das nicht auch für seinen Unterschlupf, für Palisade und Dach? Für Werkzeuge und Waffen? Könnte man damit nicht jagen und Felle sammeln? Richtig. Schon früh entpuppt sich die Qual der Wahl als ein Motivationsfaktor, denn man muss jeden Tag sowohl das Überleben sichern als auch die Entwicklung von Lager sowie Erfindungen meistern.

Es geht also um Erkundungs-, Forschungs- und Rohstoffmanagement. Trotz des komplexen Regelwerks entsteht umgehend angenehmes Abenteuerflair – die Zeichnungen von Hütten, Waffen und Tieren sowie das vergilbte Papier entführen stilistisch ins 19. Jahrhundert. Für Stimmung  sorgt vor allem die große und überaus edel designte Karte mit den freien Hexfeldern, auf der man zunächst nur ein Inselteil auslegt und dann weitere anlegt, wenn man weitere Regionen abseits der Basis erforscht. Der rechte Bereich der Karte ist für die knapp 30 Erfindungen reserviert: Dort liegen z.B. Schaufel, Gürtel, Karte, Seil, Feuer, Schild, Messer, Schleuder oder Floß und Trommel. Alles kann nützlich sein, vor allem der Damm: Er sorgt dafür, dass man zwei Nahrung bekommt, die nicht verrotten kann. Wie, was? Richtig gehört: Überschüssige normale Lebensmittel werden am nächsten Tag vernichtet, so dass man nicht einfach alles bunkern kann.

Kommentare

jbo666 schrieb am
Moin
Das Spiel ist inzwischen von Pegasus erhältlich.
Nachdem meine PS3 den Geist aufgegeben hat (Laufwerk) und ich nicht bereit bin 160? für ne neue auszugeben und ich noch nicht weiß ob ich mir ne PS4 kaufe habe ich mir das Spiel gekauft.
Ich bin begeistert! Es ist auch gut allein zu Spielen und jedes der 6 +1(Download) Szenarien setzt den Focus auf ein anderes Spielelement, bei dem einen gilt es Resoursen zu sammeln bei einem anderen werden Tempel erforscht, die mit Fallen, Bestien oder Schätzen gespickt sind bei einem anderen mußt du die Waffenstärke erhöhen damit du die Kannibalen bekämpfen kannst. Also für Abwechslung ist gesorgt.
Die PS3 habe ich noch nicht vermisst.
Man muß die Anleitung aber vor dem ersten Spiel lesen und sollte die erste Partie allein spielen, oder mit geduldigen Mitspielern. Hat man allerdings 2-3 Partien gespielt muß man nur noch selten nachschlagen.
Selbst wenn ich mir keine Konsole mehr kaufe werde ich doch immer wieder mal hier in die Brettspieltests schauen,damit mir solche Perlen nicht entgehen.
Lobende Grüße
Braz schrieb am
generell ist die deutsche Regel mE nicht si gut übersetzt, ABER die Karten (quasi das Spielmaterial) sind mE fehlerfrei.
Kurzum: Es lohnt sich schon jetzt bereits zuzugreifen und in Q1/2013 vielleicht nur noch eine geupdatete Regelversion von Pegasus zu ziehen.
Ich habe es mir so beigebracht, indem ich die deutsche Regel UND die englische Regel parallel gelesen hatte....das ist zwar umständlich, aber das Spiel ist durchaus spielbar und man muss nicht erst noch ein paar Monate darauf warten.
Sehr gutes Koopspiel für Vielspieler....und hierbei lege ich mal "Viel"spieler jedem ans Herz, denn das Spiel hat es schon in sich....
Jörg Luibl schrieb am
Es gab auf der Messe auch eine Variante mit deutscher Anleitung; aber die ist wirklich schlecht übersetzt.
schrieb am