Spezialfähigkeiten, Ritter und Magie
Der kleine Kriegswicht Sandlöwe kann zwar nur zehn Schaden verursachen, aber hat z.B. eine 95-prozentige Trefferchance mit seinem „Lähmenden Schlag“ – trifft er, wird das Ausweichen des Opfers für zwei Runden um 15 Prozent gesenkt. Der Oger „Dünen-Viper“ kann nach einem erfolgreichen „Schlüpfrigen Stoß“ auf ein Nachbarfeld ziehen, was ideal ist, wenn man benachbarte Manaquellen, Dörfer oder Relikte erobern will. Dabei geht es letztlich immer um Siegpunkte, die es auch für die Vernichtung der Feinde gibt - und da kann ein Titan wie der Teufels-Dschinn mit seinem „Flüssigen Feuer“ und 25 Schaden plus drei Runden danach jeweils fünf Brandschaden richtig weh tun.
In der Grundbox ist Set 1 mit sechs Spielplanteilen samt digitaler Terrain-Informationen enthalten; vier Sets gibt es bisher. Inklusive Erweiterungen sollen bis zu acht Spieler teilnehmen können.
Aber wer wird sich am besten dem Gelände anpassen, welches Team erobert und hält die begrenzten Manaquellen rechtzeitig, um die Magie der Alt-Ehrwürdigen zu wirken? Mit Letzterer kann ich z.B. auf einzelnen Feldern positive Verstärkungen für meinen Fernkampf bewirken oder arkane Gifte wirken, ich kann neben vielen destruktiven Zaubern aber auch heilende oder unterstützende Sprüche einleiten. Und welche Ritter unterstützen ihre Golems optimal? Auch diese kaum erkennbaren Reiter können für interessante passive oder aktive Boni sorgen. Wenn „Zitala der Arkanist“ auf einen Titan reitet, darf dieser einmal „Unbesonnener Zorn“ aktivieren, um im nächsten Angriff zwar 20% weniger Trefferquote, aber dafür 20 zusätzliche Schadenspunkte zu machen. Aber es gibt diese Ritter nicht als einsetzbare Miniaturen, sondern lediglich in der App als virtuelle Werte.
Man kann jederzeit die Karte als Draufsicht in der App einblenden. Hier der Szenario-Aufbau für "Montys Schatz".
Was ist ein Relikt? Eine echte Karte, mit der man Artefakte, Monster & Co ins Gelände zaubern kann. In der Grundbox ist keine vorhanden, aber diese Karten kann man in eine Region legen, um dort z.B. mit dem „Knochentor-Totem“ eine Skelettkreatur mit zwei Angriffen zu beschwören oder mit „Agkas Fanghaken“ einen weit entfernten Golem an sich heranzuziehen.
Die App als Basis für kommende Gefechte
Die App bietet noch mehr, wenn man sich einen kostenlosen Account einrichtet: Sie dient als Basis für Schlachten, Szenario- und Armeebau, Events sowie News aus der Welt von Golem Arcana, die unten in einer Zeile durchlaufen. Allerdings flutscht hier nicht alles rund: Bei einigen Szenarien mussten wir den Stylus mehrfach neu kalibrieren, manche starteten nicht und wer mit mer als zwei Leuten loslegen will, findet kaum Themen. Für Duelle ist die Auswahl aber groß: Unter den vorgefertigten Gefechten gibt es ein halbes Dutzend Tutorials und kleine Scharmützel für zwei Spieler. Hinzu kommen bisher zwei „Storyline-Events“ mit
Kein Vertrauen in die digitale Prozentausschüttung? Ihr könnt auch klassisch würfeln und das Ergebnis eintragen.
einem Hauch von erzählerischem Rahmen wie „Montys Schatz“ oder „Realm of Cinders: Chapter 1“ – ihr seht schon: da soll es auch mehrteilige Kampagnen geben und es wurde leider nicht alles auf Deutsch übersetzt. Interessant ist, dass es in diesen beiden Szenarien neben Siegpunkten für die Zerstörung von Feinden auch Relikte und Geister sowie neutrale Dörfer gibt, die man halten kann. Hinzu kommen Begegnungen z.B. mit einem Blutmagier.
Wer nach dem Üben etwas komplexere Gefechte austragen will, findet unter „Schlachten“ sechs Szenarien wie „Oase der Alt-Ehrwürdigen“, „Wettlauf am Fluß“ oder „Rhaksis Schande“ für jeweils zwei Spieler. Aber aufgepasst: Die könnt ihr nicht alle mit den sechs Spielplänen der Grundbox starten, denn dort ist nur das erste von vier erhältlichen Sets drin. Welches benötigt wird, ist aber klar aus dem Infotext ersichtlich. Schließlich findet man unter „Ziele“ vier weitere Gefechte, in denen es wie in „Nadelöhr“ um spezielle Eroberung sowie das Halten von Kontrollpunkten geht.