Brettspiel-Test: Five Tribes (Worker Placement (Arbeitersetzspiel))

von Jörg Luibl



Five Tribes (Brettspiel) von Asmodee
Die Wüste lebt!
Entwickler:
Publisher: Asmodee
Release:
10.10.2014
Spielinfo Bilder  
Als ich das erste Mal auf der Spielemesse in Essen Five Tribes gesehen habe, dachte ich noch an ein orientalisch angehauchtes Eroberungsspiel - mit fünf Stämmen, die wie immer um territoriale Macht buhlen. Aber weit gefehlt: Bruno Cathala überrascht mit einer kreativen Spielmechanik, die das klassische „Worker Placement“ um viel Bewegung, miese Meuchelei und Sammelreize bereichert. Warum uns der Wettstreit in der Wüste richtig gut gefällt, verrät der Test.

Die miesen Meuchelmörder

Sie sind blutrot und sie können töten. Falls ich es schaffe, meinen Zug auf einem Feld mit einer roten Figur zu beenden, darf ich auf dem Spielplan oder sogar in der Auslage eines Spielers eine Figur vernichten – das kann mir die Macht über eine Oase, die Oberhand über eine Sippe und vor allem bitterböse Blicke am Tisch einbringen. Aber was soll ich machen? Der alte Sultan ist gestorben und in der Prophezeiung heißt es, dass irgendein Fremder die Herrschaft über die fünf Sippen ergreifen wird. Also kämpft man um jeden Vorteil!

Five Tribes ist komplett auf deutsch bei Asmodee erschienen. es ist für zwei bis vier Spieler ausgelegt und kostet knapp vierzig Euro.
Five Tribes ist komplett auf deutsch bei Asmodee erschienen. es ist für zwei bis vier Spieler ausgelegt und kostet knapp vierzig Euro.
Ich bin einer dieser Fremden und kann die auf dem Spielbrett verteilten fünf Sippen in Form von blauen, weißen, gelben, grünen oder roten Figuren bewegen – jeweils drei zufällig gezogene warten zu Beginn auf einem der dreißig zufällig ausgelegten Plättchen. Sie alle zeigen unterschiedliche Werte und Aktionen wie Markt oder Palastbau. Die Wüste sieht also bei jedem Start anders aus! Aber immer wie ein kunterbunter Teppich, zumal am Rande noch toll gezeichnete Dschinn-Karten sowie kostbare Rohstoffe und Sklaven ausliegen - Artdesign und Material erreichen eine gute Qualität; nicht ganz so üppig, aber ähnlich wie in Abyss.

Alle bewegen alle Sippen

Man führt also kein Volk auf dem Spielbrett an, sondern kann in seinem ersten Zug alle Figuren von irgendeinem Plättchen aufnehmen, um sie zu bewegen – zurück
Die Wüste lebt: Ein buntes Tohuwabohu wartet zu Beginn einer Partie. Jeder Spieler darf alle Figuren eines Plättchens bewegen...
Die Wüste lebt: Ein buntes Tohuwabohu wartet zu Beginn einer Partie - drei zufällig gezogene Figuren auf jedem Plättchen. Jeder Spieler darf alle Figuren eines Plättchens bewegen...
bleibt ein leeres Feld. Der Clou dabei: Man darf so lange in eine Richtung gehen, wie man Figuren abwerfen kann. Hat man also fünf auf der Hand, kommt man auch weiter. So geht man quasi tröpfchenweise vor und lässt mit jedem Schritt etwas fallen. Wichtig: Man darf nur dort halten und damit eine Aktion ausführen, wo mindestens eine Figur derselben Farbe der letzten abgeworfenen Figur wartet – ein cooles System.

Hört sich vielleicht komplizierter an als es ist: Nehme ich z.B. nur eine grüne Figur auf, darf ich auch nur ein Plättchen weiter gehen, falls es dort auch eine grüne Figur gibt – alle anderen Plättchen sind tabu. Und was dann? Dann nehme ich beide grünen Figuren auf die Hand und kann sie für etwas einsetzen! Je nach Farbe sorgen diese letzten Figuren also für andere Aktionen: Mit weißen kann man u.a. einen Dschinn mit seinen Spezialfähigkeiten kaufen, mit blauen darf man Gold in einem Radius einnehmen, mit grünen Rohstoffe aus der Auslage kaufen, mit gelben direkte Siegpunkte vor sich horten und mit roten darf man meucheln. Ansonsten bestimmt das Plättchen, was man zusätzlich machen darf.

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