Special: Buffs, Boosts und Figurenzauber
Taktischer Wind weht Vorurteile weg...
Ich mag Tabletops. Ich steh auf Miniaturen. Warum habe ich dann bisher einen großen Bogen um Krosmaster Arena gemacht? Ganz ehrlich: Weil es auf mich einfach zu kitschig wirkte. Wer will als 40-jähriger einen Helden namens "König der Fresssäcke" in seinem Team haben, der aussieht wie ein gehörnter Heino? Ist doch albern! Und kindisch! Da marschier ich doch lieber ganz erwachsen mit meinem "Panzer Walker Lothar" durch Dust Tactics...meine plumpen Vorurteile färbten natürlich auf die zu erwartende Spielmechanik ab: Das sind doch nur oberflächliche Gefechte für Kids, die man perfide zum Sammeln animieren will. Pokémon 2.0 für Anime-Fans mit 08/15-Regelwerk zum Weghauen seiner Gegner!
Klare Regeln, komplexe Spielmechanik
Das Grundprinzip ist noch simpel: Man sucht sich Figuren aus, dann kämpft ein Quartett gegen das andere in einer von zwei möglichen Arenen, denn der Spielplan
Die Vielfalt der taktischen Möglichkeiten deutet sich schon an, wenn man die Charakterkarten studiert: Jede Figur hat nicht nur Werte für den arkanen Nah- und/oder Fernkampf, dazu Spezialfähigkeiten wie "Kritisch", "Rüstung", "Ausweichen" oder "Blockieren", sondern kann vielleicht auch weitere Kreaturen, Fallen oder Bomben beschwören, die entweder Feinde gezielt schwächen oder ganze Bereiche in diversen geometrischen Mustern beeinflussen bzw. treffen - sie alle werden als runde Marker verteilt. Hinzu kommen die vier Elemente Erde, Feuer, Wasser und Luft, die sowohl offensiv als auch defensiv eine Rolle spielen. Krosmaster Arena ist kein Blender mit hohem Bodycount, sondern fährt viele Geschütze für den überlegten Schlagabtausch auf.
Spezialfähigkeiten und Dämonenhilfe
Es entstehen hitzige und angenehm dynamische Gefechte, bei denen es mit Heilung und Schaden, Aufrüstungen und Beschwörungen ständig hin und her geht. Neben der Figurenfähigkeit spielen auch magische Felder sowie all die kleinen
Die Kämpfe werden über ein einfaches Würfelsystem ausgetragen, bei dem man zum Grund- noch den möglichen kritischen Schaden addiert, bevor davon der Rüstungswurf des Feindes subtrahiert wird - was übrig bleibt, wird in Form von Verletzungstropfen auf die Charakterkarte gelegt. Wer alle Lebenspunkte verliert, wird aus dem Spiel genommen. Als Kopfgeld schnappt man sich dann die so genannten "Gewinngroschen" vom Gegner - und wenn der keine mehr hat, ist das Spiel gewonnen.
Fazit
Mea culpa! Ja, ich habe Krosmaster Arena mit meinen Vorurteilen angesichts der kitschigen Kulisse lange Zeit ignoriert. Aber selbst wenn ich lieber mit dem "Panzer Walker Lothar" durchs Gelände in Dust Tactics pflüge (was nicht weniger kitschig ist): Krosmaster Arena ist kein oberflächliches Hack&Slay, sondern inszeniert vielfältige Gefechte in ansehnlichen Arenen mit 3D-Ambiente. Wer Tabletop und Taktik mag, wird hier mit defensiven und offensiven Möglichkeiten sowie zig Wechselwirkungen unterhalten. Neben Spezialfähigkeiten, Beschwörungen und vier Elementen kommen auch noch Buffs, Boosts und Ausrüstungen hinzu, so dass ein komplexes Arsenal mit vielen Kombinationen zur Verfügung steht. Auch wenn ich den "König der Fresssäcke" immer noch hässlich finde: Die knuffigen Figuren sind hübsch designt, stehen stabil und haben eine gute Qualität. Ihr wollt kostenlos Probe spielen? Das geht am PC gratis u.a. über diese Webseite - viel Spaß.
Für alle, die eine Wertung vermissen: Wir werden hier nur unsere Highlights vorstellen. Natürlich gibt es auch in der Brettspielwelt einen bunten Mainstream und billigen Murks, aber wir wollen euch alle zwei Wochen kreative Geheimtipps und ungewöhnliche Spieleperlen empfehlen, die man vielleicht nicht in jedem Kaufhaus findet.
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