Special: Half-Life 2 und die literarische Utopie (Action)

von Jörg Luibl



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Quellen

Links

http://fragfiles.org/~hlstory//timeline.htm

Chan Karunamunis ausführliche Darstellung der Half-Life Geschichte mit Hintergründen, Screenshots usw.

http://www.exavior.com/apt/

Exavior führt in mehreren kleinen Machima-Filmen durch seine virtuelle Wohnung

Literarische Utopien

Atwood, Margaret: The Handmaid's Tale, 1985.

Bellamy, Edward: Looking Backward: 2000-1887, 1887.

Bradbury, Ray: Fahrenheit 451, 1954.

Callenbach, Ernest: Ecotopia, 1975.

Huxley, Aldous: Brave New World, 1932.

LeGuin, Ursula K.: The Dispossessed, 1975.

Morus, Thomas: Utopia, 1516.

Orwell, George: Nineteen eighty-four, 1949.

Russ, Joanna: The female man, 1975.

Swift, Jonathan: Gulliver's Travels, 1726.

Wells, H.G.: The Time Machine, 1894.
Theorie

Carless, Simon: "Marc Laidlaw On Story And Narrative In Half-Life", in: Gamasutra, August 8, 2003.

Dietz, Frank: Kritische Träume - Ambivalenz in der amerikanischen Utopie nach 1945. Meitingen, 1987.

Frasca, Gonzalo: "Ludology meets Narratology: Similitude and differences between (video)games and narrative", im Internet: www.ludology.org, zuletzt besucht: 01.02.05.

Gilbert, Ron: "Cut-scenes: the cancer of the industry", im Internet: http://www.grumpygamer.com/4263789, zuletzt besucht: 01.02.05.

Juul, Jesper: "Telling Stories? A brief note on games and narratives", im Internet: http://www.gamestudies.org/0101/juul-gts/, zuletzt besucht: 01.02.05.

Kücklich, Julian: Mit herzlichem Dank für die sehr inspirierenden Hinweise und präzise Kritik.

Sewell, Elizabeth: "The Nonsense System in Lewis Carroll's Work and in Today's World", in: Edward Guiliano (ed.), Lewis Carroll Observed, New York 1976.

Suhrbaum, Ulrich; Broich, Ulrich; Borgmeier, Rainer: Science Fiction. Theorie und Geschichte. Themen und Typen. Form und Weltbild. Stuttgart, 1981.

Survin, Darko: Poetik der Science Fiction, 1979.

Zons, Raimar: "Blade Runner/Matrix. American Paranoia", Vortragsmanuskript zu "Utopische Körper", Berliner Schaubühne, 2001. Ebenfalls erschienen in Thomas Macho, Annette Wünschel (Hrsg.): Science and Fiction. Über Gedankenexperimente in Wissenschaft, Philosophie und Literatur, 2004.
         

Kommentare

johndoe-freename-73049 schrieb am
Ich fand den Anfang eher mittelmässig und bin auch der Meinung, dass im Verlauf des Spiels wesentlich mehr drin gewesen wäre. Allerdings fand ich das Ende (als Lynch-Fan) klasse, was nicht zuletzt am ersten Musikstück im Abspann liegt und der G-Man ein \"klasse Schauspieler\" ist.
Ich bedaure meist, dass mein Interesse aufgrund schlechter Storys oder Inszenierungen abhanden kommt (Ausnahmen bilden für mich Spiele wie Max Payne 2, Deus Ex oder Thief 3, die vielleicht nicht allen Belangen überzeugen, aber dafür in Sachen Story und Inszenierung).
Ich fände es wünschenswert, wenn sich die Entwickler desöfteren an guter Literatur(oder Filmen)bedienen würden. Das Rad muss ja nicht ständig neu erfunden werden, aber mehr Kreativität und vielleicht die ein oder andere inspirative Quelle wäre doch wohl sehr von Nöten.
Was die Wortwahl betrifft hätte man sich auch einer etwas einfacheren Auswahl bedienen können, um dem ein oder anderen den Text leichter zugänglich machen zu können, denke ich. Als Selbstbeweiräucherung oder Aufgeblasenheit würde ich es aber eher nicht interpretieren.
Mich freut es, aber auch sehr hier mal etwas derartiges Lesen zu können.
Jörg Luibl schrieb am
Dream works hat geschrieben:Ich muss jedoch noch anmerken, dass ich gerade die ungewähnliche Rolle des Protagonisten an der Half-Life-Reihe sehr schätze. Ich habe gewisse Probleme mit dem Argument, dass Spiel liese keine Identifikation mit dem Spielcharakter zu und ist deswegen erzählerisch wertlos.
Es kommt eben darauf an, wie man Half-Life 2 liest, wie man es erlebt. Deine Interpretation...
Dream works hat geschrieben:Ich vertrete die Theorie, dass sich die Geschehnisse nur in dem Bewusstsein des Freemans abspielen.
...hat auch ihre Grundlage. Und sie wäre vielleicht die einleuchtendste Antwort auf die Frage, warum sich Gordons Charakter nicht entwickelt. Wenn man diese Theorie aufnimmt, frage ich mich allerdings, warum diesem inneren Theater nicht mal die Kulissen weggerissen werden? Das hätte doch noch viel mehr Dramatik gebracht!
Dream works hat geschrieben:Freeman ist also wahrscheinlich kein "realer" Charakter, der eine soziale Rolle innerhalb eines existenten Gesellschaftsgefüges einnimmt.
Okay, wenn man also mit HL2 nur eine innere Utopie, einen Vorgang innerhalb des eigenen Bewusstseins spielt - hätte dieses dann nicht deutlicher zum Vorschein kommen müssen? Ist das Spiel dafür nicht zu steril in der Abbildung der Ereignisse? Ich denke da z.B. an seelische Verzerrungen, Flashbacks, Déjà-vus etc.
Dream works hat geschrieben:Könnte natürlich auch alles völlig anders sein. Ich finde, gerade aus diesen vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten zieht die Story von Half-Life 2 ihren Reiz.
In der Theorie ist das tatsächlich reizvoll, darüber zu spekulieren. Aber als ich im Spiel aufgehen wollte, fehlte es mir in der Mitte an erzählerischem Fleisch, an Dramaturgie. Gordon kam mir nach ein paar Stunden nicht mehr vor wie ein Doktor, sondern wie ein Duke - erzählerisch immer flacher, grafisch immer steiler. Dabei gehört der Einstieg zu den dramaturgisch besten, die ich jemals gespielt habe. Hätte HL2 dieses Niveau nur halten können...
Bis denne
Dream works schrieb am
So übertrieben intellektuell und hochtrabend finde ich diesen Artikel gar nicht. Da war der erste wesentlich schlimmer. Bei dem musste ich jeden zweiten Satz mit dem Synonymwörterbuch übersetzen.
Andererseits verlangt diese Thema und überhaupt die gesamte Rubrik \"Spielekultur\" gerade eine adäquate Sprachfom.
Allerdings finde ich auch, dass es dem Beitrag an Substanz mangelt. Auf welcher Ebene Half-Life 2 funktioniert (oder eben auch nicht funktioniert) dürfte hinlänglich zumindest jedem bekannt sein, der Spiele nicht mit ausgeschaltetem Hirn spielt.
Ich muss jedoch noch anmerken, dass ich gerade die ungewähnliche Rolle des Protagonisten an der Half-Life-Reihe sehr schätze. Ich habe gewisse Probleme mit dem Argument, dass Spiel liese keine Identifikation mit dem Spielcharakter zu und ist deswegen erzählerisch wertlos. Es gehört doch zum Spielprinzip, dass Gordon Freeman als Figur, die quasi außerhalb der Ereignisse steht und nur zu bestimmten Zwecken ins Spiel kommt, keinen Charakter entwickelt. Ich vertrete die Theorie, dass sich die Geschehnisse nur in dem Bewusstsein des Freemans abspielen. Zwar schweigt sich das Spiel darüber aus, aber offensichtlich ist es ja so, dass Gordon Freeman kein fassbarer, fester Bestandteil der Welt ist. Anders ist es, denke ich, kaum zu erklären, dass er bzw. der Spieler sich plötzlich in einem Zug wiederfindet ohne eingestiegen zu sein und am Ende nach erledigter Mission wieder in die Ruhephase versetzt wird, während sich der G-Man ausklingt. Freeman ist also wahrscheinlich kein \"realer\" Charakter, der eine soziale Rolle innerhalb eines existenten Gesellschaftsgefüges einnimmt.
Könnte natürlich auch alles völlig anders sein. Ich finde, gerade aus diesen vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten zieht die Story von Half-Life 2 ihren Reiz. Ich kann daher überhaupt nicht verstehen, wenn man ihr mangelnde Substanz vorwirft. Das Gegenteil ist doch der Fall.
haldolium schrieb am
[quote=Ragism]
Der interessantere Teil war da eher, wie schlecht Half-Life 2 im narrativen ist.
[/quote]
Jo da kann ich dir in gewissem maße zustimmen. Ich finde ebenfalls, dass valves "100%-ego" Prinzip nicht so ganz aufgeht.
Zwar ist HL2 imho noch viel intensiver als diverse genre-mitstreiter, aber mit 3rd-person cutscenes hätten die bestimmt mehr erreicht.
So wie in Gothic, wo man ebenfalls als namenloser Held beginnt und sich ersteinmal mit dem charakter auseinander setzen muss.
Jörg Luibl schrieb am
Ragism hat geschrieben: Man betrachte nur, wieviele schlechte Beiträge in jeder Ausgabe des Spiegels stehen. Trotzdem könnten wir ihn nicht mehr wegdenken. Ich hoffe, das wird bei Euch genauso! Toi, toi, toi!
Hey, der Vergleich geht jetzt runter wie Butter...;)
Bis denne
schrieb am