Half-Life 2 und die literarische Utopie18.02.2005, Jörg Luibl
Half-Life 2 und die literarische Utopie

Special:

Kurzbiografie von Marc Laidlaw

Marc Laidlaw, geboren 1966 in Laguna Beach (California, USA), arbeitet als Autor und Spieldesigner für Valve und schrieb die Geschichte zu Half-Life 1 bzw. 2. Er bezeichnet sich selbst als Quereinsteiger in der Spielbranche, denn er begann seine Karriere als Schriftsteller mit verschiedenen

Marc Laidlaw; Autor von Half-Life 2
Kurzgeschichten und seinem ersten satirischen Roman "Dad's Nuke" (1985). Weitere Science-Fiction und Horror Romane folgten, von denen "Neon Lotus" (1988) sowie "The Orchid Eater" (1994) zu den bekannteren Werken zählen und "The 37th Mandala" (1996) sogar mit dem International Horror Guild Award for best novel ausgezeichnet wurde.

Mit "The Third Force: A Novel of Gadget", einem Roman zum interaktiven CD-ROM Adventure "Gadget" (Synergy, 1996), trat Laidlaw zum erstem Mal in professionellen Kontakt mit Computerspielen. "One can argue that they were not really games at all, but simply node-based linear narratives using the CD-ROM medium to give an illusion of gamelike choices (which ultimately weren't really choices at all)", kommentiert Laidlaw seinen Einstieg (Simon Carless: "Marc Laidlaw On Story And Narrative In Half-Life", Gamasutra, August 8, 2003).

Denkt man an das im selben Jahr erschienene Tomb Raider (Eidos, 1996) und die spektakuläre 3dfx Voodoo-Grafikkarte, so begannen Computerspiele gerade erst sich dem heutigen Ideal interaktiver, non-linearer 3D-Spiele anzunähern. Vergessen sollte man trotz der Jubelstimmung heutiger 3D-Geschichtsschreibung jedoch nicht, dass "Ultima Underworld" (Origin, 1992) diese Art der "Freiheit" bereits 1992 und ohne 3D-Karte bot. Ob interaktive und non-lineare Freiheit - bei inzwischen hoch-entwickelter Hardware - die Spiele nun endlich als Realität bestimmen oder nach wie vor als zu erreichendes Ideal, ist sicher streitbar.

Nach einigen Artikeln für das Magazin Wired sowie einer Anthologie für id (siehe auch "The Egos at id", Wired 4.08, 1996) führte ihn der Weg 1998 schließlich zu Valve und Half-Life. Für die Geschichte zu Half-Life inspirierten Laidlaw sowohl Edgar Allen Poes Sinn für Stimmung und Athmosphäre, James Tiptree Jr. sowie H.P. Lovecrafts "überirdisch-mystischen" Horrorstil.

Bibliografie:

1985 Dad's Nuke

1988 Neon Lotus

1992 Amazing Stories

1993 Kalifornia

1994 The Orchid Eater

1996 The Third Force: A Novel of Gadget

1996 The 37th Mandala

1998 Half-Life

(Verfasst von Dennis Ray Vollmer als Ergänzung zum Gastbeitrag: Half-Life 2 & die literarische Utopie )

       

 
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