4Sceners03.04.2013, Bobic
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Special: Revision 2013 - When dreams come true

Revision – welche Macht und Faszination steckt doch in diesem Wort. Revision – das steht für Gänsehaut-Atmosphäre, für Spaß, für prächtige Unterhaltung und für pure Freude. Kenner der Demoszene wissen, dass jedes Jahr zu Ostern in Saarbrücken der Nabel der Echtzeitwelt zu finden ist. Denn hier steigt sie, Deutschlands größte, reine Demo-Party. Wir waren aus der Sicht eines „Sofasceners“, also von jemandem, der die Party per Live-Stream verfolgt, dabei. Natürlich weisen wir euch wieder auf die interessantesten Veröffentlichungen von dieser Veranstaltung hin, haben aber auch einige interessante Erfahrungen gemacht - trotz dieser ungewöhnlichen „Besuchsweise“.

HIGHLIGHTS / PC Demos / PC 64k & 4k Intros / Animation / Amiga & CPC Demos

Revision 2012 – da war doch was. Im bislang umfangreichsten Party-Report hier auf 4Sceners.de haben wir im letzten Jahr die dort veröffentlichten neuen Demos und Intros beleuchtet. Die gezeigte Qualität war beeindruckend. Genauso die Anzahl der Releases. Dies noch einmal zu übertreffen war schwierig. Trotzdem hat es die 2013er Ausgabe dieses Demotreffs geschafft das vorherige Jahr in den Schatten zu stellen. In allen Belangen! Wir durften erfahren, wie faszinierend es sein kann, wenn Glas zersplittert (5 Faces von Fairlight), erlebten völlig zu Recht begeisterte „Amigaaaa!“-Schreie mit einer perfekten Steampunk-Demo von Ghostown und Loonies (Smoke & Mirrors ), sowie der Multi-Part-64k-Intro Thrice von Dekadence. Ebenso grandios fiel die Rückkehr der Kultgruppe Lemon. zu ihren Amiga-Wurzeln mit Rink a Dink: Redux aus, während Brain Control mit der wunderschönen Intro Turtles all the way down den PC 64k’s neues Leben einhauchte. Wobei dies noch lange nicht alles war, worüber es sich zu sprechen lohnt.

Zu allererst müssen wir uns beim Veranstaltungsteam bedanken. Nicht nur für die Organisation und Ausrichtung eines solchen Mega-Events, sondern dass sie auch ein Herz für Familienväter wie den Autor dieses Berichts zeigen. Wenn die wichtigen Demo-Wettbewerbe schon um 22 Uhr starten, kann man definitiv von einer christlichen Zeit sprechen. Es bleibt genug Zeit zum Schlafen übrig, um die lustige Rasselbande am nächsten Morgen ab 6 Uhr einigermaßen ausgeschlafen zu bespaßen. Früher etwa, als Compo-Nächte erst um Mitternacht losgingen, konnte dies nicht immer sicher gestellt werden. Weiterhin müssen wir uns für die besten Jingles und beste Idee für die Ankündigung eines Wettbewerbs in der Geschichte der Demo-Partys bedanken. Natürlich ist es normal, wenn ein Ausschnitt aus dem Soundtrack der offiziellen Einladungsdemo gespielt wird, so wie es für die Revision 2013 mit der brachialen Musik aus der Invitation-Demo der Danish Underpants Brigade der Fall war. Dass man die gesprochenen Texte aber für jeden Wettbewerb so abändert, dass zugleich der nachfolgende Wettbewerb mit viel Witz und Charme angekündigt wird, verdient ein dickes Extralob. Hoffentlich werden all diese Jingles und Ankündigungen noch separat veröffentlicht. Letztendlich haben wir uns auch darüber gefreut, dass mit den Battlefield-Machern von DICE ein wirklich namhaftes Unternehmen der Spielebranche als Sponsor auf der Revision 2013 auftrat. Wir hätten uns allerdings gewünscht, dass bekannte Mitarbeiter von DICE wie Kenny Magnusson (aka Louie / The Black Lotus) oder Magnus Sjöberg (Pantaloon / Fairlight) mit einer eigenen Demo am Start gewesen wären.

Doch nun zum Wesentlichen, den großartigen Releases von der Revision 2013. Viele gab es davon, auf die wir auf den nachfolgenden Seiten ausführlicher eingehen werden. Die absoluten Highlights, die "Killer-Demos", findet ihr jedoch schon unterhalb dieser Zeilen. Die dürft ihr euch auf gar keinen Fall entgehen lassen, denn sie versprechen das, wofür die Demoszene steht: Gnadenlos gute Echtzeitkunst, die sowohl in ihrer Kreativität, als auch in der technischen Ausführung für Begeisterung sorgt.

Killer-Demos von der Revision 2013:

5 Faces / Fairlight (PC Demo, 1. Platz)

Als Sofascener vor dem Live-Video-Stream zu sitzen und die Demo-Compo der Revision 2013 zu verfolgen ist eigentlich nicht das, was man als typischer Demoscener machen sollte. Live mit dabei zu sein und vor Ort zu feiern ist eigentlich besser. Doch nicht immer hat man die Möglichkeit dazu. Wenn man also, nachdem die letzte Sekunde von 5 Faces über den Stream geflimmert ist, den unbändigen Drang verspürt in die Hände zu klatschen, müssen die Macher dieser Demo einiges richtig gemacht haben. Nachdem Smash und Destop ihre letzte Demo Spacecut unter dem CNCD-Label veröffentlichten, kehren sie also wieder zu ihrem bewehrten Gruppennamen zurück. Natürlich ist die Erwartungshaltung immens, wenn diese beiden Lichtgestalten etwas Neues schaffen und es ist eigentlich müßig darüber zu philosophieren, ob sie diese erfüllen können. Schließlich haben sie es immer geschafft neue Standards zu setzen und schier Unglaubliches in audioviuselle Kunst zu verwandeln. 5 Faces bildet keine Ausnahme. Wir wollen auch gar nicht auf die in dieser Demo gezeigten Details eingehen, denn man weiß schließlich selber, dass der Name Fairlight für Qualität bürgt. Nur soviel sei verraten. Dieses Werk ist völlig anders als die bisherigen PC-Demos von FLT. Sei es in Sachen Grafik, oder bei der Musik. Doch es passt. Hier wird der Traum von der gläsernen Stadt Wirklichkeit und uns wird gezeigt, dass Scherben kein Unglück, sondern Glücksgefühle bringen. Ein wahres Mammutwerk, dieses 5 Faces. Und dass Smash und Co. mit Cloudkicker noch einen Top-Act der Indie-Musik-Szene für den Soundtrack verpflichten konnten, verdient eine extra große Portion Respekt.

Smoke & Mirrors / Ghostown & Loonies (Amiga Demo, 1. Platz)

Steampunking in Perfektion. Eine kurze, prägnante Aussage, welche diese Demo nicht passender beschreiben könnte. Es war ja schon immer so, dass auf dem Commodore Amiga Demos entstanden, die einzigartig in ihrer Gestaltung waren. Atmosphäre und Design ließen sich nicht auf andere Plattformen übertragen. Smoke & Mirrors ist ein solches Musterbeispiel. Grafik, Effekte und Musik sind schlichtweg fantastisch und harmonieren in einer solchen Perfektion, dass man am Ende der Show durchaus eine Träne der Begeisterung vergießen darf.

Exoframe / Cocoon (PC Demo, 2. Platz)

Wo das Cocoon-Label drauf klebt, steckt natürlich auch zu 100% Cocoon drin. Was also sollten wir anderes als eine todschicke, technisch topaktuelle 3D-Flybye-Demo erwarten? Genau damit machen uns die Franzosen auch die größte Freude. Guille, Programmierer des grafischen Bombast-Spektakels, beamt uns auch gleich mitten hinein in eine fantastische Welt, die seine Next-Gen-Engine mit allen aktuellen Technikkniffs und -tricks darstellt. Kein Wunder, dass der das drauf hat, denn der gute Mann ist seit Urzeiten in der Spielebranche aktiv und zeichnet sich für das Grafikgerüst von Spielen wie City Life oder Silverfall verantwortlich. Da auch die Grafik-Gurus Nytrik und NTSC mit an Bord sind, wissen Kenner, dass wieder allerlei futuristischer Maschinen-Schnickschnack und das ein oder andere dämonische Gesicht mit von der Partie ist. Gemeinsam mit den rasanten Beats, die dieses Mal von Hoffman stammen, rasen wir also von einer grafisch imposanten Szene zur nächsten, erfreuen uns an dem perfekten Spiel zwischen Musik und Optik und versinken in einem, zumindest in der Demoszene, nur selten gesehenen, grafischen Detailreichtum. Cocoon wie es leibt und lebt!

Turtles all the way down / Brain Control (PC 64k Intro, 1. Platz)

Oft schon haben es Brain Control versucht auf den Olymp des 64k-Intro-Designs zu klettern. Geschafft haben sie es leider nie, denn zumeist waren es Kleinigkeiten, die zum ganz großen Wurf fehlten und an der Stimmung kratzten. Mit Turtles all the way down haben sie es aber endlich geschafft. Dieses kleine Meisterwerk liegt irgendwo zwischen Demos von ASD und Conspiracy, mit einem Hauch von Elevated versehen. Es ist so wunderschön anzuschauen und bietet solch leckere Effektkost, dass man schon etwas traurig ist, wenn nach beachtlichen fünf Minuten Spielzeit die paradiesische Reise ein Ende findet.

Thrice / Dekadence (Amiga 64k Intro, 1. Platz)

Es gab da mal vor ein paar Jahren, im Jahr 2002, eine 64k Intro für PowerPC-Amigas namens Planet Potion. Bis zum heutigen Tag zählt die Produktion mit den vielen verschiedenen Parts von der polnischen Gruppe Potion zur Creme de la Creme der Amiga-Intro-Szene. Nun ist eine neue Multi-Part-64k-Intro erschienen: Thrice von Dekadence. Die läuft auch auf normlen AGA-Amigas mit entsprechenden Prozessoren und steht dem Potion-Werk in Nichts nach. Texturierte Berge, fanastisch aussehende Großstadtkulissen und Straßenzüge, dazu jede Menge Partikelpracht und etwas Oldskool-Flair - Britelite, der Programmierer, versteht sein Handwerk und vermengt diese Fülle an Effekten zu einer außergewöhnlichen Show, die in den acht Minuten Spielzeit zu keinem Zeitpunkt langweilt.

Rink a Dink: Redux / Lemon. (Amiga Oldskool Demo, 1. Platz)

Vor 20 Jahren erschien mit Rink a Dink eine Demo für den Amiga 500, die innerhalb kurzer Zeit Kultstatus erlangte. Viel feine Pixelei, tolle Effekte, ungewöhnliche Musik und Design ließen die Herzen der Amiga-Demoszene höher schlagen. 20 Jahre nach diesem Meisterwerk meldet sich die Gruppe Lemon. zurück. Mit einer überarbeiteten und stark erweiterten Version ihres Klassikers. Rink a Dink: Redux dreht noch einmal kräftig an der Technikschraube und zaubert fantastisch aussehende Glenzvektoren, morphende Würfel, Zoomer und vieles mehr aus dem Hut. Coder Paradroid packt sein gesamte gewonnene Programmiererfahrung aus den letzten Jahren hier hinein und zaubert Szenen aus den Chips des alten A500, von denen man nicht hätte zu träumen gewagt. Dabei bleibt er dem Stil und Design des Originals treut, verfeinert es aber an vielen Stellen. Ein herrlich altmodisches Teil, das eigentlich gar nicht so altbacken wirkt und schon jetzt die Herzen der Amiga-Gemeinde im Sturm erobert.

 

5 Faces / Fairlight (PC Demo, 1. Platz)

Als Sofascener vor dem Live-Video-Stream zu sitzen und die Demo-Compo der Revision 2013 zu verfolgen ist eigentlich nicht das, was man als typischer Demoscener machen sollte. Live mit dabei zu sein und vor Ort zu feiern ist eigentlich besser. Doch nicht immer hat man die Möglichkeit dazu. Wenn man also, nachdem die letzte Sekunde von 5 Faces über den Stream geflimmert ist, den unbändigen Drang verspürt in die Hände zu klatschen, müssen die Macher dieser Demo einiges richtig gemacht haben. Nachdem Smash und Destop ihre letzte Demo Spacecut unter dem CNCD-Label veröffentlichten, kehren sie also wieder zu ihrem bewehrten Gruppennamen zurück. Natürlich ist die Erwartungshaltung immens, wenn diese beiden Lichtgestalten etwas Neues schaffen und es ist eigentlich müßig darüber zu philosophieren, ob sie diese erfüllen können. Schließlich haben sie es immer geschafft neue Standards zu setzen und schier Unglaubliches in audioviuselle Kunst zu verwandeln. 5 Faces bildet keine Ausnahme. Wir wollen auch gar nicht auf die in dieser Demo gezeigten Details eingehen, denn man weiß schließlich selber, dass der Name Fairlight für Qualität bürgt. Nur soviel sei verraten. Dieses Werk ist völlig anders als die bisherigen PC-Demos von FLT. Sei es in Sachen Grafik, oder bei der Musik. Doch es passt. Hier wird der Traum von der gläsernen Stadt Wirklichkeit und uns wird gezeigt, dass Scherben kein Unglück, sondern Glücksgefühle bringen. Ein wahres Mammutwerk, dieses 5 Faces. Und dass Smash und Co. mit Cloudkicker noch einen Top-Act der Indie-Musik-Szene für den Soundtrack verpflichten konnten, verdient eine extra große Portion Respekt.

Exoframe / Cocoon (PC Demo, 2. Platz)

Wo das Cocoon-Label drauf klebt, steckt natürlich auch zu 100% Cocoon drin. Was also sollten wir anderes als eine todschicke, technisch topaktuelle 3D-Flybye-Demo erwarten? Genau damit machen uns die Franzosen auch die größte Freude. Guille, Programmierer des grafischen Bombast-Spektakels, beamt uns auch gleich mitten hinein in eine fantastische Welt, die seine Next-Gen-Engine mit allen aktuellen Technikkniffs und -tricks darstellt. Kein Wunder, dass der das drauf hat, denn der gute Mann ist seit Urzeiten in der Spielebranche aktiv und zeichnet sich für das Grafikgerüst von Spielen wie City Life oder Silverfall verantwortlich. Da auch die Grafik-Gurus Nytrik und NTSC mit an Bord sind, wissen Kenner, dass wieder allerlei futuristischer Maschinen-Schnickschnack und das ein oder andere dämonische Gesicht mit von der Partie ist. Gemeinsam mit den rasanten Beats, die dieses Mal von Hoffman stammen, rasen wir also von einer grafisch imposanten Szene zur nächsten, erfreuen uns an dem perfekten Spiel zwischen Musik und Optik und versinken in einem, zumindest in der Demoszene, nur selten gesehenen, grafischen Detailreichtum. Cocoon wie es leibt und lebt!

Project:Ion / Nuance & Vantage (PC Demo, 3. Platz)

Was so unscheinbar, als Sidescroller mit Equalizer und ein paar bunten Steinen, beginnt, wird bald schon zum wahren Effektfeuerwerk. Dann wird ein ausgewachsener 3D-Minotaur in Echtzeit modelliert, toll gemachte Greetings rollieren durchs Bild und auch die Kugel, auf der sich die Partikel spiegeln, schindet Eindruck. Musik und Szenen sind hervorragend aufeinander gestimmt, womit man auch gleich zwei wichtige Merkmale hat, die eine gute Demo auszeichnet. Und davon hat Project:Ion eine ganze Menge.

PC-07: Breached / Panda Cube (PC Demo, 4. Platz)

Panda Cube, ach Panda Cube! Ihr habt so viel Potential. Wieder einmal habt ihr hochdetaillierte 3D-Szenen gebastelt, die genauso gut aus einem 3D-Shooter stammen könnten. Unglaublich viel Arbeit steckt in diesen Modellen, wenn auch die Texturen und 3D-Sachen in Cocoons Exoframe noch besser aussehen. Aber was macht ihr nur daraus. Da habt ihr diese mächtigen 3D- und Engine-Skills, packt einen absolut treibenden, grandiosen Soundtrack zu euren Szenen dazu - den vielleicht besten bislang in diesem Jahr. Und dann kommen da nur zwei kurze Szenen ohne jede Seele heraus? Wo ist der Stil, der eine gute Demo ausmacht? Natürlich macht es auch eine Menge Spaß euer Breached anzuschauen, aber es wird in Vergessenheit aufgrund der genannten Fehler geraten. Was es aber eigentlich aufgrund von Optik und Sound nicht darf!

1 Finger / Kewlers (PC Demo, 5. Platz)

Nun machen's die Kewlers also auch auf dem Mac. Das ist nämlich die Ursprungsplattform, auf der 1 Finger erschienen ist. Mittlerweile gibt es aber Ports für Windows und Linux. Was gibt's zu sehen? In schnellem Stakkato wechseln sich die Bilder und Objekte im passenden Rhythmus zur tollen Techno-Klampfe von Little Bitchard ab. Überall blitzt es, weshalb Personen, die so ein grelles Gewitter nicht gewohnt sind, lieber Abstand vom Anschauen dieser Demo nehmen sollten. Alle anderen aber, die dürfen sich auf eine klassische Demo mit guter Musik freuen.

Intrinsic / JvB & Xiny6581 (PC Demo, 6. Platz)

An der Atmosphäreschraube drehen JvB (Code) und Xiny6851 (Musik). Und zwar mit recht einfachen, aber gut funktionierenden Mitteln. Da haben wir etwa einen Soundtrack, der von Anfang bis Ende gemächlich dahin plätschert, sich kaum verändert und dennoch viel Stimmung erzeugt. Er passt zu den ganz in Grau gehaltenen Szenen, aus denen sich immer wieder Würfel oder Kugeln hervorschälen. Dann wieder zerlegen sie sich in ihre Einzelteile, drehen und morphen ein wenig und lullen uns mit ihrem schillernden Look mächtig ein.

Glenz Vector from Hell / Razor 1911 (PC Demo, 8. Platz)

In Zeiten, in denen Dubstep bei der Musik für Demos regiert, sagen Razor 1911 'Dubstep my ass' und bringen den Heavy-Metal-Chip zurück auf die Bühne. Zu brachialen Riffs von Musiklegende elmobo (Moby!) schleudert uns Rez seinen typischen Oldskool-Stil entgegen, mit einem wunderschönem Spikeball, ein bisschen Mandelbox-Fliegerei und einigen Logos und Bildern von Made - einer weiteren Lichtgestalt aus der französischen Demoszene. Lang ist dieses Glenz Vector from Hell jedoch nicht. Dafür aber vermittelt es perfekt die Werte der Demoszene und ist noch dazu schön anzuschauen. Und dass Moby nach Jahren der Szene-Abstinenz mit solcher Wucht zurück kommt, ist noch viel schöner!

Interludium / Royal Belgian Beer Squadron & Darklite (PC Demo, 11. Platz)

Pinkelpause auf der Revision 2013 für das Compo-Team - dank dieser Demo! Ideen gibt's, die sind so irrwitzig und grandios, dass man sie einfach lieben muss. RBBS und Darklite haben mit Interludium ein Echtzeit-Aquarium gebastelt, das explizit dazu auffordert die Toilette zu besuchen und gleich noch ein kühles Bier zu holen. Sieben Minuten hat man dafür Zeit, wobei ein Countdown die aktuell verstrichene Zeit einblendet. Optisch ist das alles nett gemacht, doch ist es vor allem die Musik, von der dieser 'Break' lebt. Mit Hammond-Orgel, harten Gitarren und Drums unterhält T-101 wieder einmal prächtig und macht diese Pausen-Demo zusammen mit der verrückten Idee zu etwas Besonderem.

Turtles all the way down / Brain Control (PC 64k Intro, 1. Platz)

Oft schon haben es Brain Control versucht auf den Olymp des 64k-Intro-Designs zu klettern. Geschafft haben sie es leider nie, denn zumeist waren es Kleinigkeiten, die zum ganz großen Wurf fehlten und an der Stimmung kratzten. Mit Turtles all the way down haben sie es aber endlich geschafft. Dieses kleine Meisterwerk liegt irgendwo zwischen Demos von ASD und Conspiracy, mit einem Hauch von Elevated versehen. Es ist so wunderschön anzuschauen und bietet solch leckere Effektkost, dass man schon etwas traurig ist, wenn nach beachtlichen fünf Minuten Spielzeit die paradiesische Reise ein Ende findet.

Tensile / Horology (PC 64k, 2. Platz)

Horology gehen in ihr zweites Jahr in der Demoszene, nachdem sie gleich im ersten den Newcomer-Award bei uns abräumen konnten. Da stellt sich natürlich die Frage, ob sie ihr Qualitätslevel halten können. Wir können jedenfalls durchatmen, denn auch Tensile ist eine toll designte 64k Intro, die ohne Stilbruch von Anfang bis Ende hochwertige Effektkost bietet - mit der Baumszene als uneingeschränkten Höhepunkt. Nur musikalisch springt dieses Mal nicht ganz der Funke über. Macht jedoch nichts, denn der Rest kann sich mehr als nur ein bisschen sehen lassen. Weiter so!

A l'ancienne / X-Men (PC 64k, 3. Platz)

Die X-Men nehmen uns mit auf eine Reise durch die Geschichte der Rubber-Balls, Glenz-Vektoren und Raytracing-Animationen auf dem Amiga. Sie zeigen die klassischen Effekte, peppen diese aber nach und nach auf. Mal mit technischen Spielereien, dann wieder mit kleinen Kameraschwenks. Das ist durchaus gefällig, vor allem wenn man die Referenztitel wie Interference, Wicked Sensation, Flower Power oder Aluminium kennt. So richtig springt der Funke aber nicht über. Speziell die Musikbegleitung ist recht dürftig ausgefallen.

Signify / Inque (PC 64k, 4. Platz)

Inque lassen den Bandwurm los! Während am Anfang ein paar hübsche Kugeln und Bänder vor einem tristen, schwarzen Hintergrund tanzen, pumpt uns der mächtige Soundtrack langsam in höhere Glücksgefühlregionen. Dann nämlich packen Inque ihren typisch orangenen Farbpinsel aus, lassen die Bänder in Objekte bohren, jagen sie durch einen Tunnel und lassen sie letztendlich eine Kugel umschmeicheln. Das fetzt richtig rein und hätte höhere Wertungen verdient, wenn zu Beginn ein wenig mehr Arbeit beim Hintergrund geleistet worden wäre.

Invitro / Z Brothers (PC 64k, 6. Platz)

Viel gibt es in dieser Invitation-Intro zur Chaos Constructions 2013 nicht zu sehen. Ein nettes, verdrehtes Objekt, ein interessanter Kurven-Scroller und durchschnittliche Musik, das war bereits alles. Und schnell vorbei ist es obenrein. Trotzdem freuen wir uns über dieses Werk, was vor allem an der tollen Farbgebung des Himmels liegen dürfte.

Kohlenstoffeinheit / Akronyme Analogiker (PC 4k Intro, 1. Platz)

Akronyme Analogiker? Das waren doch die, die im letzten Jahr mit der 4k Intro Hartverdrahtet die beste 4k Intro des Jahres 2012 programmierten. Große Fußstapfen, in welche ihre nächste 4k Intro treten muss. Was sollen wir sagen? Die auf den Namen Kohlenstoffeinheit getaufte 4k Intro nimmt es locker mit dieser Bürde auf. Einen bezaubernd aussehenden Mikrokosmos bereisen wir hier, der immer wieder aufs Neue spektakuläre Szenen auf den Bildschrim zaubert. Besser lassen sich organische Strukturen nicht in 4096 Bytes darstellen. Große Programmierkunst auf kleinstem Raum also.

Ride to the mysterious Cities / X-men (PC 4k Intro, 2. Platz)

Mysteriöse Städte sucht man in dieser 4k Intro zwar vergebens, denn irgendwie erinnern uns die gezeigten Mandelbox-Welten viel mehr an stark verwinkelte Höhlenformationen. Schön anzuschauen sind sie allerdings und werden von passenden Goa-Rhythmen begleitet. Vor allem Farben und Formen, sowie die ein oder andere Kamerafahrt versprühen ihre Reize.

Turtles all the way down / Subdream (Animation & Video, 2. Platz)

Ein Bild allein kann kein Zeuge davon sein, welch unbeschreibliche Schönheit in diesem Video steckt. Subdream ist ein Meister der Fraktalen Kunst und zeigt hier so ziemlich das Schönste, was es bislang auf diesem Sektor gibt. Schon 2011 konnte er uns mit 'Raum / Zeit' begeistern. Dieses Mal aber legt er noch deutlich zu. Speziell die organischen Szenen und die, vermutlich von den Mayas inspirierte Dschungelszenerie sind kaum in Worte zu fassen. Und dann ist da noch diese gigantische Weite, die viele Landschaften zeigen und in denen man sich verlieren möchte. Ein wahrgewordener Traum, dieses Turtles all the way down.

Lancet Liver Fluke / Nerdarzt (Animation & Video, 3. Platz)

Alexander Lehmann, alias Nerdarzt, hat schon für Noisia krasse Dubstep-Klänge visualisiert. Mit Lancet Liver Fluke legt der Grafikkünstler nun ein weiteres Video vor, das in dieselbe Kerbe schlägt. Ein unglaublich cool wirkender, düsterer Wireframe-Look ist das visuelle Zentrum dieses optischen Wunderdingens, der im Zusammenspiel mit bunten Bändern, Flatshaded-Flächen und raffiniertem Licht- und Schattenspiel sofort in seinen Bann schlägt. Zur Musik von Sumo Lounges 'The Week' (hier im Remix von Wright & Bastard genutzt) sehen wir, wie sich eine leuchtende Kugel durch die Innereien des menschlichen Körpers schlängelt und später auch vor kriechendem Getier nicht Halt macht. Dank der großartigen Inszenierung definitiv sehenswert.

Smoke & Mirrors / Ghostown & Loonies (Amiga Demo, 1. Platz)

Steampunking in Perfektion. Eine kurze, prägnante Aussage, welche diese Demo nicht passender beschreiben könnte. Es war ja schon immer so, dass auf dem Commodore Amiga Demos entstanden, die einzigartig in ihrer Gestaltung waren. Atmosphäre und Design ließen sich nicht auf andere Plattformen übertragen. Smoke & Mirrors ist ein solches Musterbeispiel. Grafik, Effekte und Musik sind schlichtweg fantastisch und harmonieren in einer solchen Perfektion, dass man am Ende der Show durchaus eine Träne der Begeisterung vergießen darf.

Rink a Dink: Redux / Lemon. (Amiga Oldskool Demo, 1. Platz)

Vor 20 Jahren erschien mit Rink a Dink eine Demo für den Amiga 500, die innerhalb kurzer Zeit Kultstatus erlangte. Viel feine Pixelei, tolle Effekte, ungewöhnliche Musik und Design ließen die Herzen der Amiga-Demoszene höher schlagen. 20 Jahre nach diesem Meisterwerk meldet sich die Gruppe Lemon. zurück. Mit einer überarbeiteten und stark erweiterten Version ihres Klassikers. Rink a Dink: Redux dreht noch einmal kräftig an der Technikschraube und zaubert fantastisch aussehende Glenzvektoren, morphende Würfel, Zoomer und vieles mehr aus dem Hut. Coder Paradroid packt sein gesamte gewonnene Programmiererfahrung aus den letzten Jahren hier hinein und zaubert Szenen aus den Chips des alten A500, von denen man nicht hätte zu träumen gewagt. Dabei bleibt er dem Stil und Design des Originals treut, verfeinert es aber an vielen Stellen. Ein herrlich altmodisches Teil, das eigentlich gar nicht so altbacken wirkt und schon jetzt die Herzen der Amiga-Gemeinde im Sturm erobert.

Thrice / Dekadence (Amiga 64k Intro, 1. Platz)

Es gab da mal vor ein paar Jahren, im Jahr 2002, eine 64k Intro für PowerPC-Amigas namens Planet Potion. Bis zum heutigen Tag zählt die Produktion mit den vielen verschiedenen Parts von der polnischen Gruppe Potion zur Creme de la Creme der Amiga-Intro-Szene. Nun ist eine neue Multi-Part-64k-Intro erschienen: Thrice von Dekadence. Die läuft auch auf normlen AGA-Amigas mit entsprechenden Prozessoren und steht dem Potion-Werk in Nichts nach. Texturierte Berge, fanastisch aussehende Großstadtkulissen und Straßenzüge, dazu jede Menge Partikelpracht und etwas Oldskool-Flair - Britelite, der Programmierer, versteht sein Handwerk und vermengt diese Fülle an Effekten zu einer außergewöhnlichen Show, die in den acht Minuten Spielzeit zu keinem Zeitpunkt langweilt.

The Machinist / Elude (Amiga Demo, 2. Platz)

Wieder einmal legen Elude eine ganz, ganz dicke Produktion vor. Eine, die vollgestopft ist mit aufwändigen 3D-Szenen, von einer solchen Schönheit, dass sie auf den ersten Blick gar nicht vom Amiga stammen können. Dann wieder dürfen wir uns an all den prächtigen, farblich so grandios gestalteten Grafiken erfreuen, bei denen sich im Vordergrund ein paar tolle Effekte tummeln. Nur der Sound ist dieses Mal nicht ganz so gut gelungen, weil Chaser ausnahmweise passen musste. Der Soundtrack von Traymuss ist zwar auch nicht schlecht, wandert aber etwas unelegant zwischen Streicherpassagen und Ambient-Klängen. Ein wenig mehr Melodie wäre nicht schlecht gewesen. Die Stimmung geht dennoch nicht zu Bruch, weil dafür der visuelle Aspekt viel zu imposant ausgefallen ist. Dass für Elude wieder einmal nur ein zweiter Platz mit diesem Bombast-Werk übrig bleibt ist einfach der Tatsache geschuldet, dass Ghostown und Loonies mit ihrer Demo Smoke & Mirrors ein solch gnadenlos gutes, rasantes Design abgeliefert haben, das auch mit ganz vielen anderen Amiga-Demos kurzen Prozess machen würde.

Stealth Ranger / Moods Plateau (Amiga Demo, 3. Platz)

Wer's gerne groovig mag, auf Autos steht und diese gerne in 3D modelliert oder als 2D-Sprite begutachtet, kommt hier voll auf seine Kosten. Was Stealth Ranger auszeichnet ist seine Kreativität, sei es bei der Darstellung der Szenen, der Farbauswahl oder dem charmanten Stilwechsel, dem alle Szenen unterliegen. Mal sieht man lustig gepixelte Sachen, dann wieder 3D-Sachen oder gut gemachte 2D-Effektkost.

Fracture / Focus Design (Amiga Demo, 4. Platz)

Natürlich haben Focus Design schon besseren Stoff abgeliefert. Mit Fracture zeigen sie nur ein paar Triangel-Spielereien, ein bisschen Wolkengaudi hier, Würfel- und Torus-Hüpferei da. Nichts besonderes also. Was aber stimmt ist der Flow. Hier geht es konsequent schnell und flüssig zur Sache, und die Musik vom aktuell fleissigsten Amiga-Musiker Hoffman geht sowieso sofort ins Blut.

The Electric Skater / Focus Design (Amiga 64k Intro, 2. Platz)

Der elektrische Schlittschuläufer entpuppt sich als kleines, feines Intro, das von den tpyischen Merkmalen der Focus Designer lebt. Zum einen sehen wir ein paar tolle Partikeleffekte, die auch schon in den letzten Werken dieser Gruppe zu sehen waren. Weiterhin erfreuen wir uns an tollen 2D-Effekten, hübschen Logos und netter Musik. Die stammt natürlich ebenfalls von Hoffman, stellt sich aber alsbald als sein bislang schlechtester Soundtrack heraus. Der ist aber immer noch besser als die Klänge von so manch anderer Demo.

Straff / Spaceballs (Amiga Oldskool Demo, 4. Platz)

Hey Slummy! Was du in letzter Zeit auf dem Amiga 500 zeigst, ist wirklich ein dickes Lob wert. Auch mit Straff hast du wieder ein paar feine Effekte aus der alten Freundin gezaubert, mit einem richtig cool anzuschauenden Würfel-Etwas als Höhepunkt. Doch auch die anderen Effekte können sich sehen lassen, passen so gut mit dem etwas härteren Soundtrack zusammen, dass wir uns nach dem Ende der Demo einfach nur gut fühlen.

Still rising / Vanity (CPC Oldskool Demo, 2. Platz)

Ja Sacklzement nochmal, das ist schon ein starkes Stück! Vanity bezeichnen ihre Demo als "Batman Forever"-Killer, der mit Abstand bislang besten Demo für den CPC. Auch sie haben fantastische Grafiken im Angebot, sehen bei den Effekten aber erstmal schlechter aus. Schaut man jedoch genauer hin, entdeckt man die Feinheiten. Oder genauer gesagt, die technisch bislang besten Effekte auf dem CPC: Sei es bei der bislang größten Zoom- und Rotationsszene, Plasma und und und. Da kann auch der Batman nicht mithalten, wenngleich uns dessen Design letztendlich doch mehr angesprochen hat.

 
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