Special: The Legend of Zelda: Breath of the Wild (Action-Adventure)

von Jörg Luibl



The Legend of Zelda: Breath of the Wild: Wir blicken zurück auf die wichtigsten Abenteuer der Zeldareihe
Zelda im Wandel der Zeit
Publisher: Nintendo
Release:
03.03.2017
03.03.2017
Erhältlich: Einzelhandel
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ab 54,99€
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Was wäre die Spielewelt ohne The Legend of Zelda? Ohne dieses aus heutiger Sicht fast schon archetypische Action-Rollenspiel, das 1986 auf dem NES debütierte? Über dreißig Jahre ist das her, aber der Name klingt immer noch großartig. Wenn ein Entwickler dafür gesorgt hat, dass die Faszination virtueller Abenteuer selbst über Jahrzehnte hinweg nicht nur spürbar, sondern in einigen Bereichen unerreicht bleibt, dann ist es Nintendo. Und gerade Zelda gehört zu den Pionierleistungen des japanischen Konzerns.  Daher blicken wir zurück auf die wichtigsten Abenteuer mit Link & Co.



The Legend of Zelda (1986, NES)

Zelda? Woher kommt dieser Name eigentlich? Er ist eine Koseform von Griselda, das sich mit seinen germanischen Wurzeln als "schöne" oder "graue Kämpferin" deuten lässt. Im 14. Jahrhundert tauchte der Name erstmals belegt in der Novellensammlung "Decamerone" des Italieners Boccacio auf, in der die Bauerntochter Griselda ihre Liebe gegenüber einem Fürsten in Prüfungen beweisen muss. Seither galt der Name je nach Interpretation als Sinnbild für die ergebene oder geduldige Ehefrau - Letzteres würde jedenfalls zur Prinzessin von Hyrule passen.

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Die amerikanische Autorin Zelda Sayre Fitzgerald (1900 - 1948) inspirierte Miyamoto zur Wahl ds Names Zelda.
Aber Shigeru Miymato reichte 1986 allein der Klang dieses Namens, den die amerikanische Autorin Zelda Sayre Fitzgerald (1900 - 1948) trug, um die blonde Lady und sein Abenteuer so zu benennen:

"She was a famous and beautiful woman from all accounts, and I liked the sound of her name. So I took the liberty of using her name for the very first Zelda title."

Für das erste The Legend of Zelda verfolgten er und Takashi Tezuka eine scheinbar einfache Design-Philosophie: Freiheit statt Korsett. Man sollte sich als Spieler nicht mehr streng linear wie in Super Mario fortbewegen, sondern sich direkt mit der Figur verbunden fühlen - daher auch der Name des Helden: Link. In der Rolle dieses grün gekleideten Elfen erlebte man Abenteuer, für die Miyamoto

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In der Oberwelt von Hyrule erkundete Link mit Schild und Schwert die Umgebung.
die Erinnerungen an die Abenteuer seiner Kindheit als Inspiration nutzte. Man sollte sich frei bewegen, mit Waffen kämpfen und selbst über seine nächsten Schritte nachdenken:

"There were plenty of caves and mountains. We didn't have that many toys to play with, so I would make slingshots or use sticks and twigs to make puppets and keep myself amused."

Dabei folgte man einer mysteriösen Fantasystory: Link sollte die in Dungeons verstreuten Teile des Triforce der Weisheit finden, Bösewicht Ganon aufhalten und die entführte Prinzessin Zelda retten. Dieses später nahezu immer wiederkehrende Prinzip mit klar verteilten guten und bösen Rollen sowie gleichnamigen Artefakten und Konflikten erinnert eher an mythologische Wiedergeburten als epische Historie oder Weltenschöpfung à la J.R.R. Tolkien.

Auch wenn The Legend of Zelda mit dieser Premiere den Anfang des Mythos bildete, gibt es z.B. keine offizielle Chronologie für die Geschichte der Spiele, zumal meist Jahrhunderte zwischen ihnen liegen. 2006 erläuterte Nintendo immerhin, dass es zwei Zeitlinien in zwei parallelen Zelda-Welten gibt, die sich am Ende von Ocarina of Time in eine Kinder- und eine Erwachsenen-Zeit aufteilen würden. In The Wind Waker würde man z.B. der erwachsenen Chronologie folgen, die dann von Phantom Hourglass und Spirit Tracks fortgesetzt wird.

Die berühmte goldene Box von The Legend of Zelda für NES.
The Legend of Zelda war ein anspruchsvolles Abenteuer. In den internetfreien 80er Jahren waren Hilfen und Karten noch wertvoller.
Aber diese Entwicklung konnte man damals noch gar nicht absehen, zumal man genug in den gefährlichen Dungeons zu tun hatte und kein simples Hack&Slay à la Gauntlet, sondern Abenteuer pur mit Rätselflair erlebte: Die Räume waren labyrinthartig angelegt und mit Türen oder geheimen Wegen verbunden, Bomben konnten versteckte Passagen öffnen und Link musste einen Schlüssel finden, um den finalen Raum mit dem Boss zu öffnen. Erst nach dem Sieg über diese stärkeren Feinde konnte er einen Teil des Triforce gewinnen und seine Lebenskraft stärken.

Nach heutigen Maßstäben und angesichts der Selbstverständlichkeit von offenen Welten klingt das nicht spektakulär, aber das war für damalige Verhältnisse eine kreative Revolution, ein wichtiger Impuls für kommende offene Welten und die Geburt des Action-Rollenspiels. Man konnte selbst die 2D-Kulisse erkunden, aktiv sowie taktisch kämpfen, auch aus der Distanz schießen sowie Link über

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Im Echtzeit-Kampf kam es darauf an, die Gegner auch von hinten oder der Seite zu treffen.
Gegenstände & Co permanent stärken - bis hin zur steigenden Lebenskraft über die berühmten Herzen. Wenn Link in enem Dungeon starb, musste er zwar zurück an die Oberwelt, aber er behielt alle bis dahin gesammelte Ausrüstung sowie Fähigkeiten.

Das war rückblickend eine Mischung aus Action, Erkundung und Rollenspiel, wie sie in zig Varianten und mit vielen kreativen Abwandlungen bis heute von Darksiders oder Dark Souls bis hin zu Horizon Zero Dawn zu spüren ist. Vielleicht nicht immer auf den ersten Blick, aber spätestens auf den zweiten in der Philosophie von Abenteuer-Erlebnis und Spieldesign-Struktur. Es gibt aber auch zig Klone oder kreative Abwandlungen: Die beste Neuinterpretation des Zelda-Themas erschien mit dem ausgezeicheten Okami 2007 u.a. auf PlayStation 2; die beste direkte Hommage mit 3D Dot Game Heroes 2010 u.a. auf PlayStation 3.

Übrigens: Im japanischen Original von 1986 nutze man eine kreative Kampfmechanik, indem man einen hasenartigen, geräuschempfindlichen Gegner mit der eigenen Stimme besiegte. Wie das? Im Controller des Famicom war ein Mikrofon eingebaut, das dem europäischen und amerikanischen Konsolenpendant NES leider fehlte.
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Kommentare

James Dean schrieb am
Dizzle hat geschrieben: ?25.02.2017 12:15 Ich fand einige Rätsel in der Grundschulzeit auch richtig hart, zum Beispiel habe ich ewig im zweiten Tempel festgehangen weil ich den Tipp für den Masterschlüssel "zuerst den eingesperrten Hasen, zuletzt den Skelettritter" (werde den Satz nie vergessen :lol:) absolut nicht verstanden habe.
Da habe ich auch viel Zeit für gebraucht :D Ich hing so lange im zweiten Tempel deswegen fest, das war echt nicht schicklich. Das lag aber iirc auch mitunter daran, dass ich die Steintafel nicht gelesen habe :mrgreen:
Kuro-Okami schrieb am
Die ersten Tests auf Metacritic sind schon online. Viele sprechen da vom besten Zelda aller Zeiten und einen Metascore von 98 hat es auch... durchaus erfreulich und macht gespannt darauf, wie es letztendlich tatsächlich für einen selbst ist.
Hokurn schrieb am
Minish Cap brauchte bei mir ein wenig...
Ich finde es ziemlich gut aber nach Link's Awenking und den beiden Oracle Spielen hat man sich einfach um 4 Dungeons betrogen gefühlt.
Ansonsten kann man an Minish Cap gar nichts aussetzen. Mit den DS/3DS Spielen wischt es rein inhaltlich den Boden auf.
Chibiterasu schrieb am
Pagox hat geschrieben: ?27.02.2017 08:05 Genauso wie Oracle of Ages und Oracle of Seasons, auch beides sehr gute Spiele, übrigens von Capcom entwickelt, genau so wie Minish Cap. Meines Erachtens haben die Capcom-Zelda-Teile haben einen etwas höheren Schwierigkeitsgrad. Ich fand die Rätsel und Bosskämpfe knackiger. Die Nintendo-Produktionen kamen mir etwas einfacher vor (von Z1 und Z2 abgesehen).
Ja, die sind beide auch toll. Bei den Gameboy Zeldas merkt man halt noch ein wenig, dass es zu wenig Knöpfe gibt.
Speziell bei Link's Awakening war das Gegenstände wechsel recht anstrengend aber das hat sich bei OoA und OoS noch fortgesetzt.
Trotzdem super Spiele.
Minish Cap hat für mich halt noch etwas mehr Charme und das angenehmere Gameplay.
Pagox schrieb am
Chibiterasu hat geschrieben: ?24.02.2017 11:25 Minish Cap fehlt mir aber wirklich :D
Ist mein Lieblings-Handheld Teil.
Trotzdem eine nette Zusammenfassung, danke.
Die Serie ist einfach konstant hochwertig und deswegen bin ich Fan davon. Ich hab ja eine persönliche Top 200 der Videospiele, die ich immer wieder update und da liegt das erste Zelda erst bei Platz 39. Aber dafür kommen die meisten Zeldas drinnen vor.
Genauso wie Oracle of Ages und Oracle of Seasons, auch beides sehr gute Spiele, übrigens von Capcom entwickelt, genau so wie Minish Cap. Meines Erachtens haben die Capcom-Zelda-Teile haben einen etwas höheren Schwierigkeitsgrad. Ich fand die Rätsel und Bosskämpfe knackiger. Die Nintendo-Produktionen kamen mir etwas einfacher vor (von Z1 und Z2 abgesehen).
schrieb am