Im Test: Knackpunkt Unity?
Endlich frei!
Etwas seltsam wirkt die Termin-Entscheidung schon: Viele Switch-Neulinge dürften in der Weihnachtszeit schließlich noch mit der Jagd auf Marios Monde beschäftigt sein. Wer Lust auf noch mehr hochwertigen Hüpf- und Sammelspaß verspürt, dürfte mit Yoka-Laylee aber ebenfalls auf seine Kosten kommen. Bereits auf PS4, Xbox One und PC konnte sich das klassische 3D-Jump-n-Run von Rare-Veteranen eine gute Wertung von 79 bzw. 81 Prozent sichern (mehr zu spielmechanischen Feinheiten findet ihr im Test des Originals). Im Kern ist der geistige Nachfolger zu Titeln wie Banjo-Kazooie nämlich ein richtig fantasievolles und abwechslungsreiches Abenteuer - einige technische und spielmechanische Macken verhinderten allerdings den Vorstoß in höhere Wertungsregionen. Einige davon wurden mittlerweile durch Patches in Angriff genommen, welche auf der Switch allesamt vom Start weg verfügbar sind.
Technisch erfreulich sauber
Eine weitere gute Nachricht gibt es im Bereich der technischen Performance zu vermelden. Sicher, manche Details oder Texturen sehen erwartungsgemäß eine Deut unschärfer aus als in den Fassungen für technisch stärkere Systeme. Im Gegenzug bekommen Switch-Besitzer aber die am saubersten laufende Konsolenfassung. In seltenen Fällen bleibt das Bild kurz bei einem Streaming-Ruckler hängen – davon abgesehen flutscht das Scrolling stets so flüssig wie es sein soll. Zudem sieht die Kulisse vor allem auf dem kleinen Schirm im Mobilbetrieb richtig schmuck, farbenfroh und idyllisch aus. Und im Gegensatz zur PC-Umsetzung muss man sich mit 30 statt 60 Bildern pro Sekunde zufrieden geben, hier sind aber all die nützlichen kleinen nachgepatchten Verbesserungen von Beginn an enthalten. Die Wegweiser in der verwinkelten Oberwelt hätten mir sicher schon bei meinem ersten Durchgang einige nervige Ausflüge erspart, bei denen ich nach den Eingängen zu den nächsten Welten suchte.
Fazit
Auf Nintendos Hybrid-System bekommt man vom Start weg die ausgefeilteste Fassung des klassisch offenen 3D-Jump-n-Runs, mit all den kleinen, sinnvollen Änderungen an Kritikpunkten wie der etwas trägen Steuerung oder der zickigen Kamera. Man fühlt sich gleich eine ganze Ecke freier und unbeschwerter, wenn die technischen und spielmechanischen Mankos weniger dazwischenfunken. Trotz Terminverschiebung und anfänglicher Probleme mit der Unity-Engine ist auch die Umsetzung erstaunlich gut gelungen: Hier flutscht alles flüssig, sauber, responsiv und sieht dabei trotzdem noch richtig idyllisch aus. Letzteres bezieht sich natürlich nur auf die gelungenen Welten wie die überwucherten Himmelstempel in den „Stammblock-Tropen“. Areale wie der Sumpf oder das Casino erinnern nach wie vor eher an zusammengeschusterte User-Levels aus einem Baukasten. Trotz kleiner Schwachpunkte ist Yooka-Laylee aber ein unterhaltsamer, umfangreicher und sehr sympathischer Sammelmarathon, der auf Switch von Anfang an deutlich runder wirkt.
Pro
Kontra
Wertung
Switch
Switch-Besitzer bekommen von Beginn an die rundeste Version des sympathischen nostalgischen Hüpfmarathons.
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