Vorschau: Super Mario Odyssey (Plattformer)

von Jan Wöbbeking



Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
27.10.2017
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ab 49,99€
Spielinfo Bilder Videos
Jetzt setzt es die Bratpfanne!

Cool war auch die Verwandlung in einen Pfannen schleudernden Hammerbruder (oder Pfannenbruder?), der mit erstaunlich hoher Frequenz Gegner und poröse Käsewände zerdepperte. In solchen Momenten fühlte ich mich wie mein zwölfjähriges ich, das am liebsten mit stolzgeschwellter Brust über jedes entdeckte Geheimnis plappern würde – aber ich will euch noch nicht zu viel verraten (und darf es dank strikter Embargo-Vorgaben oft auch gar nicht). Ich habe zumindest schon einige versteckte Abschnitte gefunden, die wieder das typische Entdeckergefühl vom N64 und Gamecube aufkommen ließen. Neben meinem bereits erwähnten Favorit, der Lagune, bin ich auch kurz durch Hattys schwarz-weiße Heimatwelt gehüpft, in der ich bislang aber nur das Tutorial ausprobieren konnte.

Attacke!
Attacke!
Die wechselnden Musikstile unterstreichen bislang schön die entspannte Urlaubsstimmung, statt alte Melodien zu zitieren oder sich zu sehr auf dramatische Orchester-Themen im Stil von Galaxy-Teile zu konzentrieren. Wirkliche Ohrwurmmelodien sind mir bislang aber noch nicht untergekommen. Ziemlich karg wirkte zudem das „Luncheon Kingdom“ mit seinem Küchen-Szenario. Die kantige Level-Architektur passt zwar zum Edelstein-Look einiger Hügel, man wird aber mit erstaunlich detailarmen, leeren Wänden konfrontiert. Auch einige platte Rasenflächen sehen mit ihren vereinzelten Grashalmen trostlos aus – vor allem, wenn man vorher die hübsch überwucherten Tempel im Startlevel von Yooka-Laylee vor Augen hatte. Bei anderen Aspekten der Grafik lässt Mario die Konkurrenz aus dem Hause Playtonic aber weit hinter sich – z.B. bei den vielen ulkigen Animationen der Figuren oder der lebendigen Wasserdarstellung mit ihren feinen Wellen und aufsteigenden Luftbläschen. Zudem wirkt das Endergebnis bereits deutlich homogener und sauberer.

Nicht ganz so präzise?

Störend aufgefallen ist mir zudem der leichte Verzögerung beim Hüpfen und schnellen Richtungskorrekturen. Es wurde zwar nicht ganz so träge wie in Yooka-Laylee und könnte auch am Input-Lag des Event-Fernsehers gelegen haben – trotzdem wirkte die Handhabung nicht ganz so knackig direkt wie z.B. in Galaxy 2, das ich erst kürzlich noch einmal herausgekramt hatte. Die Wurftechnik der Mütze erforderte ein wenig Eingewöhnung, ermöglichte dann aber nützliche Attacken: Wir haben mit den zwei in den Händen gehaltenen Joycons gesteuert, wodurch sich die Flugrichtung per Bewegungskontrolle abändern ließ, um z.B. mit einer Geste nach links um die Ecke zu werfen. Oder man schleudert die Kopfbedeckung geradewegs in die Höhe. Ich bin gespannt darauf, ob ich auf Dauer die Bewegungssteuerung bevorzuge oder irgendwann auf den Pro-Controller umsteige.

In versteckten Ecken der Levels trifft man auf Gemälde, über die Nintendo aber noch keine Details verraten möchte.
In versteckten Ecken der Levels trifft man auf Gemälde, über die Nintendo aber noch keine Details verraten möchte.
Auch im mobilen Kleiderschrank haben wir uns bereits ein wenig ausgetobt, um uns in Haute-Couture wie eine Badehose oder einen schicken Anzug zu hüllen. Die unterschiedlichen Hüte bringen laut Nintendo ebenfalls nur kosmetische Änderungen mit sich. Wer möchte, kann sich übrigens jederzeit in einem Fotomodus mit diversen Filtern in Szene setzen. Es soll auch einige Minispiele wie Seilhüpfen oder „Koopa Free Running“ mit weltweiten Bestenlisten geben, diesmal ist mir aber kaum eins davon begegnet. Lediglich einmal landete ich in einer mexikanischen Spielhalle, um meine Mütze auf die Riesenwalzen eines einarmigen Banditen zu schleudern. Im Gegenzug schlüpften wir aber wieder einmal in die Wand, um uns in eine flache Figur zu verwandeln und eine kurze 2D-Passage zu meistern – eine schöne Abwechslung!

 

AUSBLICK



Ich habe schon lange kein Event mehr erlebt, bei dem so lebhaft über die neuesten Entdeckungen diskutiert wurde. Ständig fielen Sätze wie „Wie jetzt? Wie bist du da schon wieder hingekommen!?“. Sogar Nintendos präsentierende Mitarbeiter drehten immer wieder den Kopf zum Nachbarn, wenn jemand einen neuen Geheimgang entdeckt hatte – und ärgerten sich zusammen mit mir darüber, dass man sich doch eigentlich gar nicht so viel spoilern wollte. Aber keine Bange: Als ich einen Blick auf die Liste der möglichen Verwandlungen warf, hatte ich noch viele leere Seiten mit noch mehr leeren Feldern vor mir. Schön, dass Mario endlich wieder das Entdeckergefühl ausstrahlt, das offen konzipierte Klassiker wie Super Mario 64 und Sunshine auszeichnete. Das Herumstöbern und Marios albern animierte Parasitenfähigkeiten entfalteten schon in der ersten Stunde eine gewaltige Suchtwirkung! Lediglich einige kargen Kulissen wie in der Küchenwelt und der dezente Input-Lag haben meinen Enthusiasmus etwas gebremst – an Letzterem könnten aber auch träge Fernseher auf dem Event schuld gewesen sein.

Einschätzung: sehr gut
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Kommentare

compyler schrieb am
Wenn das Ding nur halb so genial wie Mario 64 ist, kauf ich mir Ende des Jahres ne Switch. Bitte bitte lass Mario Odyssey gut sein!!! <3
winkekatze schrieb am
it´s Mario Time!
Ich freue mich extrem! War der Kaufgrund für meine Switch, die ich allerdings auch schon mit anderen Spielen zu schätzen gelernt habe :)
superboss schrieb am
freu mich auch ziemlich drauf und erwarte ein perfektes Spiel mit vielen genialen Ideen und Rätseln en Masse
DeathHuman schrieb am
Herr Kaf-fee-trin-ken hat geschrieben: ?21.09.2017 13:13 Ich finde es faszinierend und erstaunlich, wie sie es immer wieder hinbekommen, solche Spiele zu produzieren. Spiele, bei denen ich auch wirklich noch(nach knapp 30 Jahren zocken) Lust am Spielen habe.
Wenn ich das mal für mich so vergleiche:
Assassins Creed = 3 Teile gezockt, überdrüssig
CoD = 8 Teile gezockt, überdrüssig
GTA = 6 Teile gezockt, überdrüssig
Elder Scrolls = 3 Teile gezockt, überdrüssig
Mario = X Teile gezockt, immernochgeil
Metroid = X Teile gezockt, immernochgeil
Zelda = X Teile gezockt, immernochgeil
Gibt natürlich zum Glück auch recht viele neue gute Sachen, aber Nintendo spielt in seinen Genres schon in einer eigenen Liga.
Schön zusammengefasst.
Herr Kaf-fee-trin-ken schrieb am
Ich finde es faszinierend und erstaunlich, wie sie es immer wieder hinbekommen, solche Spiele zu produzieren. Spiele, bei denen ich auch wirklich noch(nach knapp 30 Jahren zocken) Lust am Spielen habe.
Wenn ich das mal für mich so vergleiche:
Assassins Creed = 3 Teile gezockt, überdrüssig
CoD = 8 Teile gezockt, überdrüssig
GTA = 6 Teile gezockt, überdrüssig
Elder Scrolls = 3 Teile gezockt, überdrüssig
Mario = X Teile gezockt, immernochgeil
Metroid = X Teile gezockt, immernochgeil
Zelda = X Teile gezockt, immernochgeil
Gibt natürlich zum Glück auch recht viele neue gute Sachen, aber Nintendo spielt in seinen Genres schon in einer eigenen Liga.
schrieb am