1-2-spritz!
„Noch können wir euch leider nicht so viel zeigen. Es wird aber auch wieder einen vollwertigen Story-Modus für Einzelspieler geben“, erläutert Nintendos Julien Bacon. Wie umfangreich dieser werden wird, steht also noch in den Sternen – im Gegensatz zum Vorgänger ist er diesmal allerdings von Anfang an eingeplant. Auf Nintendos Event drehte sich aber alles um den kompetitiven Multiplayer-Part: Zwei Teams von je vier Spielern standen sich an vier im drahtlosen LAN verbundenen Konsolen gegenüber. Die turbulente Farbschlacht drehte sich nach wie vor darum, eine möglichst große Fläche des Spielfelds mit der Farbe des eigenen Teams einzusauen oder die Gegner mit den an Super-Soakers erinnernden Waffen auszuschalten. Ein Kniff hebt das Geschehen nach wie vor von üblichen Shootern ab und sorgte auch diesmal wieder für Spannung: Auf Knopfdruck verwandelt man sich in einen kleinen Tintenfisch, der durch eingefärbte Flächen tauchen kann. So zieht man sich in brenzligen Momenten blitzschnell zurück oder überrumpelt die Gegner hinter der nächsten Biegung. Außerdem muss man regelmäßig in die eingefärbten Flächen „abtauchen“, um seinen Farbvorrat wieder aufzuladen.
Im Hintergrund "schwebt" ein Gegner wie mit einem Farb-Jetpack über die Karte. Aus der Luft plättet man damit Gegner und darf sogar gleichzeitig schießen.
An manchen Plätzen konnte man mit dem Pro-Controller spielen, an anderen Stationen ließ sich der Titel mit einer in der Hand gehaltenen Switch-Konsole ausprobieren. Bei beiden Varianten war die Bewegungssteuerung aktiviert, woran man sich erst einmal wieder gewöhnen musste – vor allem, wenn man das komplette Handheld vor sich in der Luft umher bewegte, um beim Zielen die Feinjustierung vorzunehmen. Danach fühlte sich die Action aber sehr vertraut und präzise an. Eine schöne Neuerung waren die frischen Spezialattacken: Der Nahkampfexperte z.B. schleudert mit seiner riesigen Malerrolle nicht mehr nur einen ungenauen Farbschwall nach vorne. Springt man in die Luft, hält er sein Werkzeug kurz vertikal und man kann einen gezielten geraden Strahl nach vorne spritzen – mit dem Trick habe ich einige verdutze Gegner erwischt. Dazu kommt noch eine Art tödliche „Arschbombe“, bei der man mit einem tödlichen Schwall Farbe auf den Boden platscht. Diese Attacke darf man sogar einsetzen, wen man mit Hilfe der Übersichtskarte einen hohen Sprung in eine andere Ecke der Karte startet.
Lediglich dezente Neuerungen?
Der Scharfschütze darf sich seinen aufgeladenen Schuss neuerdings „aufsparen“, um ihn im richtigen Moment eiskalt auf sein Opfer loszulassen. Ebenfalls sehr effektiv war ein Schwarm Homing-Missiles, der sogar Feinde auf der gegenüberliegenden Seite der Karte erwischte. Alles in allem scheinen die Neuerungen also ziemlich mächtig zu sein, was aber auch daran liegen könnte, dass die Besucher des Events noch nicht darauf eingestellt waren. Ich hoffe natürlich dass Nintendo sie nicht zu stark werden lässt, andererseits passten sie schon sehr schön in den Bewegungsablauf und ließen das ohnehin flotte Spieltempo noch etwas dynamischer wirken. Auch eine zweihändige Spritzpistole mit zwei parallelen Zielkreuzen ist diesmal dabei.
Die fette Farbklatscher-Attacke in Aktion: Der Zielpunkt lässt sich sogar auf der Karte festlegen, so dass weite und verheerende Sprünge möglich werden.
Grafisch hat sich im Vergleich zum Vorgänger auf Wii U offenbar wenig getan – aus meiner Erinnerung heraus konnte ich zumindest kaum Unterschiede ausmachen. Auch inhaltlich erinnerten die Mehrspielerschlachten bisher eher an eine mit neuen Karten und Attacken erweiterte Umsetzung als an einen echten Nachfolger. Hoffentlich gestaltet Nintendo den Online-Part diesmal von Anfang an etwas vielfältiger, statt die Spieler mit zeitlich vorgegebenen Modi einzuschränken. Ich kann verstehen, dass man so die versprengten Spieler zueinander bringen wollte, um immer genügend Teilnehmer zu finden. Trotzdem waren die Beschränkungen im Vorgänger etwas zu viel des Guten. Diesmal kommt außerdem das kostenpflichtige Abo für den Online-Multiplayer auf der Nintendo Switch hinzu, was die Nutzerbasis im Netz weiter fragmentieren bzw. verkleinern könnte.