Star Wars Battlefront22.08.2016, Michael Krosta
Star Wars Battlefront

Vorschau: Die Macht ist mit VR

Es ist bekannt, dass EA an einer VR-Erweiterung für den Mehrspieler-Shooter Star Wars: Battlefront schraubt, die eine imposante Weltraum-Schlacht bieten und vorerst exklusiv für PlayStation VR erscheinen soll. Wie fühlt es sich an, im X-Wing durch Asteroidenfelder zu brettern und TIE-Fighter ins Visier zu nehmen? Wir haben die "Star Wars Battlefront (ab 10,61€ bei kaufen) Rogue One: X-Wing VR Mission" gespielt.

Das Beste zum Schluss

Eigentlich war die gamescom für mich schon gelaufen. Für eine letzte Partie FIFA 17 war ich am Freitag noch einmal im Game Village von EA im Business Center, um die Messe mit ein paar Toren ausklingen zu lassen. Eigentlich hätte ich viel lieber noch die besagte VR-Mission von Battlefront  ausprobiert, die im Rahmen der E3 angekündigt wurde und auf die ich als bekennender Fan(boy) der Sternenkriegsaga extrem gespannt bin. Doch trotz eines festen Stand-Termins sah es so düster aus wie die dunkle Seite der Macht: Weil nur wenige Anspiel-Stationen zur Verfügung standen und der Ansturm der VR-Piloten gleichzeitig riesig ausfiel, waren die wenigen Termine auf den separaten Anmeldelisten täglich mit Lichtgeschwindigkeit vergeben und mitunter sogar überbucht.

Star Wars Battlefront wird für Playstation VR eine spezielle X-Wing-Mission anbieten.
Aber ich wagte noch einen letzten Versuch: Bei der allerletzten Möglichkeit, die VR-Mission auf der gamescom zu erleben, muss die Macht trotz Überbuchung mit mir gewesen sein, denn ich durfte den Türsteher auch ohne Jedi-Trick passieren und mich in die Schlange stellen. Als ich endlich Sonys komfortables Headset auf dem Kopf hatte, folgte nach dem Startbildschirm und einem beängstigenden AT-AT die erste Überraschung, denn es ging nicht umgehend in den Weltraum. Stattdessen befand ich mich in einer Art VR-Hangar, in dessen Mitte umringt von Wänden aus weißem Nichts ein X-Wing stand.

SpaceFighterVista Lab

VR-typisch durfte ich mich nicht frei umherbewegen, sondern mich an vorgegebene „Aussichtspunkte“ beamen, an denen ich den berühmten Rebellen-Jäger aus verschiedenen Perspektiven betrachten durfte. Vorbei an den montierten Laser-

Genau wie bei Valves famoser Tech-Demo „The Lab“ beeindruckte der Hangar-Rundgang mit einem enormen Detailreichtum.
Kanonen führte der Weg zu den Triebwerken bis schließlich ins Cockpit, wo man durch einen Knopfdruck die Flügel des Schiffs in die bekannte X-Angriffsstellung bringen kann. Hmmm, Knopfdruck? Ich fragte den anwesenden Entwickler, ob man das Cockpit tatsächlich genau nach den Filmvorlagen nachmodelliert habe. „Nein, im Film wurde ein Hebel benutzt, um die Flügelformation zu verändern“, räumte er ein. „Aber wir arbeiten schon mit LucasFilm zusammen und versuchen, die Modelle und Cockpits so originalgetreu wie möglich nachzubilden.“

Genau wie bei Valves famoser Tech-Demo „The Lab“ beeindruckte der Hangar-Rundgang mit einem enormen Detailreichtum. Hätte ich nicht gesehen, dass ich mir das Headset von PlayStation VR über den Kopf gestülpt habe, wäre ich angesicht der visuellen Qualität ohne Zweifel davon ausgegangen, das Modell eines PC-Mitbewerbers zu tragen und keine PS4-Konsole vor mir stehen zu haben. Ich fühlte mich ein bisschen wie bei einer Star-Wars-Variante von ForzaVista, dem grandiosen Showroom aus Forza Motorsport, und kann nur hoffen, dass man später noch weitere Schiffsmodelle in diesem virtuellen Hangar bewundern darf.

Eine neue Hoffnung

Selbstverständlich ist das nur ein nettes Gimmick. Eigentlich will man die ikonischen Raumjäger nicht nur wie in einem Museum begutachten, sondern sich selbst in packende Raumschlachten stürzen. Ich weiß noch, wie mir damals bei Rebel Assault (zum Klassiker) oder dem deutlich simulativeren X-Wing die Kinnlade heruntergeklappt ist. Ein ähnliches Kunstück schaffte Star Wars: Rogue Squadron 2 für den GameCube: Wenn es einen guten Grund gab, sich Nintendos Hightech-Würfel anzuschaffen, dann sicher wegen des wahnwitzigen Dogfight-Spektakels von Factor 5. Das war die Antwort auf die Frage, wie es sich anfühlen muss, im Cockpit auf Seiten der Rebellen zu kämpfen!

Aber diese Raumschlacht, die ich jetzt in VR erleben durfte, toppt einfach alles: Schon alleine, wie das Schiff, sein Cockpit und der Weltraum unter dem Headset wirken, ist phänomenal! Ich schaue mich um, sehe neben anderen Jägern auch die mächtigen Kreuzer der Rebellenflotte, die selbst auf der Kinoleinwand noch nie so beeindruckend gewirkt haben wie hier. Kurze Zeit später geht es mit Lichtgeschwindigkeit durch den Hyperraum, bis man am Ziel ankommt und sich in einem

Aber diese Raumschlacht, die ich jetzt in VR erleben durfte, toppt einfach alles...
Asteroidenfeld die üblichen Scharmützel mit TIE-Fightern liefert, wie man sie aus Battlefront kennt. Böse Zungen würden vielleicht behaupten, dass es sich hier sogar nur um eine simple VR-Adaption der Vorlage handelt, die spielerisch absolut nichts Neues bietet.

Das mag sein, aber in VR wirken die Dogfights einfach noch intensiver und packender als im normalen Battlefront. Und spätestens, wenn gegen Ende der Demo noch ein mächtiger Sternenzerstörer erscheint, schaut man einfach nur noch gebannt und ehrfürchtig aus dem Cockpitfenster. Würde man den DualShock-Controller jetzt noch durch einen ordentlichen Flightstick ersetzen und sich von einem Motionsystem durchrütteln lassen, wäre die Illusion wahrscheinlich nahezu perfekt, sich hinter dem Steuerknüppel eines X-Wings zu befinden.

Ausblick

Die VR-Mission von Battlefront, die ja mittlerweile auf den Namen "Star Wars Battlefront Rogue One: X-Wing VR Mission" hört und damit einen direkten Bezug zum kommenden Kinofilm Rogue One herstellt, war für mich einer der Höhepunkte der gamescom! Nach Rebel Assault & Co hat mich endlich wieder eine Pilotenerfahrung im Star-Wars-Universum vom Hocker gerissen, auch wenn im Prinzip „nur“ das Dogfight-Prinzip eines Battlefront für ein VR-Erlebnis angepasst wurde. Aber hey: Es ist eben auch „nur“ eine Erweiterung für die PS4-Version des Shooters, die zudem noch kostenlos angeboten wird. Genau wie der Trailer und erste Spielszenen zu Rogue Squadron 2 damals den GameCube zu einem Objekt der Begierde für Fans der Sternensaga gemacht haben, könnte diese Tech-Demo eine zunehmende Begeisterung für das Potenzial von PlayStation VR entfachen und gleichzeitig die Fantasie anregen, was noch alles möglich sein könnte. Ich träume selbst schon davon, in VR über die Oberfläche des Todessterns zu düsen und wie Luke Skywalker den finalen Anflug durch den engen Korridor zu wagen. Der erste Schritt ist mit der VR-Mission getan, weitere werden hoffentlich folgen, damit neben Trekkies mit dem großartigen Star Trek: Bridge Crew von Ubisoft auch Star-Wars-Jünger in VR auf ihre Kosten kommen.

Einschätzung: sehr gut      

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