Test: Shiren the Wanderer (Taktik & Strategie)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Atlus
Release:
kein Termin
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Wenn der Magen knurrt...

Zudem muss man nicht nur ein Auge auf Ausrüstung und Portokasse werfen, sondern auch den Appetit seiner Helden berücksichtigen. Da es sich mit leerem Magen schlecht kämpft, ist genügend Reiseproviant ein absolutes Muss, auch wenn das verfügbare Inventar äußerst knapp bemessen ist und meist schon zu einem Drittel von getragener Ausrüstung belegt wird.
Um nicht in auswegslose Situationen zu geraten muss man nicht nur genügend Heilkräuter, sondern auch Reiseproviant im Party-Rucksack unterbringen.
Allerdings gibt es die Möglichkeit verschiedene Töpfe mitzuführen, die man mit diversen Objekten füllen und somit Platz sparen kann. Will man an deren Inhalt ran, muss man sie aber zerstören, wodurch der zusätzliche Stauraum natürlich umgehend wieder weg fällt. Dafür sind die gelagerten Objekte gegen negative Einflüsse wie Flüche oder Verbrennungen geschützt. Obendrein gibt es sogar Spezialtöpfe mit denen sich Gegenstände verwandeln oder fusionieren lassen. Andere Töpfe kann man sogar vorübergehend als Versteck benutzen, um den Augen besonders unliebsamer Gegner zu entgehen oder sie selbst in ein Tonversteck zwingen.

Wichtig ist auch das Galvanisieren von Klingen und Schilden via entsprechender Schriftrollen, damit diese durch Wasserangriffe von Gegnern keinen Rost ansetzen und an Schlagkraft verlieren. Andere Schriftrollen können Ausrüstungsgegenstände sogar dauerhaft verstärken. Man kann sich auch je nach Charakter mit Einhandschwert und Schild, wuchtigem Zweihänder oder zwei Klingen gleichzeitig ausrüsten, seinen Waffen spezielle Boni einschmieden oder sie in einem kleinen Minispiel verstärken: Dazu muss man sie einem Drachenschrein opfern und diesen dann eine gewisse Zeit lang mit Barrieren und Waffengewalt gegen Eindringlinge verteidigen.

Anspornende Entdeckungsreise

Es gibt jedenfalls viele motivierende und lohnende Aufgaben, die man erfüllen kann. Dazu gehören auch optionale Nebenquests und herausfordernde Bonusdungeons, mit denen man sich selbst nach dem letzten Storygefecht noch eine ganze Weile beschäftigen kann. Für besonders engagierte Jäger und Sammler gibt es sogar eine Reihe spielinterner Erfolge, die für spezielle Leistungen vergeben werden - darunter sogar ein paar besondere Arten zu sterben. Am Umfang gibt es jedenfalls nichts zu mäkeln. Praktisch ist auch, dass man Shiren sowohl mit Remote und Nunchuk, lediglich mit Fernbedienung als auch mit Classic Controller spielen kann, wobei die Steuerung bis auf die mitunter etwas umständliche Menüführung z. B. beim Lagern und Verkaufen von Gegenständen angenehm handlich ist.
Wie tief ein Dungeon ist und wann ein Bossfight ansteht, wird leider nie verraten. Böse Überraschungen, auf die man nur selten vorbereitet ist, sind die Regel.
Es gibt sogar eine Fixierfunktion, um diagonale Bewegungen nicht zu verpatzen, temporäre Quicksaves für besonders zeitintensive Dungeons sowie eine praktische Automap, die jeden Schritt und jede Entdeckung mitzeichnet.

Für Abwechslung in den leider recht trist und altbacken wirkenden Dungeons sorgen neben Kämpfen, Schätzen und Fallen auch spezielle Bereiche, in denen bestimmte Aktionen tabu sind sowie generelle Handicaps wie festgelegte Charakterstufen und Partygrößen sowie Gold- und Itemverbote fürs Marschgepäck. Weniger erfreulich ist hingegen das Fehlen von Breitbild- und Progressive Scan-Unterstützung. Hilfreich wäre auch eine Anzeige der einem im nächsten Dungeon bevorstehenden Stockwerke gewesen, um das Inventar effektiver schnüren zu können und zu wissen, welches die letzte Etage ist, in der man seine Töpfe für den womöglich anstehenden Bosskampf plündern sollte, der einem stets ohne jede Vorwarnung vorgesetzt wird. Für Neulinge wäre vielleicht auch noch eine nicht nur an entsprechende Schriftrollen gebundene und auch während eines aussichtslosen Bosskampfs mögliche Rückkehrfunktion wünschenswert gewesen. Aber so leicht wollten einem die Entwickler den Einstieg in die Serie wohl doch nicht machen.     

Kommentare

KingDingeLing87 schrieb am
Das wäre für mich persönlich viel zu nervig. :x
Beim Bossgegner sterben und dann den ganzen Dungeon nochmal von vone zu machen.
Nicht mein Fall.
Hört sich wirklich frustrierend an, das ganze.
E-G schrieb am
hatte das spiel schon länger beobachtet, und hatte schon mit dem gedanken gespielt es mir zu holen. leider isses nun dank duzender veröffentlichungen hierzulande doch (noch) auf der strecke geblieben
SonicSuperfast schrieb am
Ich mag die Shiren-Serie. Spielerisch und technisch waren die Spiele noch nie besonders. Der Wii-Ableger ist wirklich sehr lieblos gestaltet. Da könnte man sogar mit gutem Gewissen eine schlechtere Wertung abliefern.
Trotzdem mag ich die Spielmechanik. Ich finde das System sehr reizvoll, obwohl es extrem frustrierend ist. Ich denke mir immer, dass ich das Spiel nie wieder anmachen werde, wenn ich wieder einmal verloren habe, aber dann will ich es doch noch einmal versuchen.
Und es ist ein unglaubliches Gefühl, wenn man sich über ein neues Superitem freut und in jedem Moment Angst hat es und den ganzen Rest zu verlieren.
Coole Idee. Ohne das fiese Speichersystem würde ich dem Spiel vielleicht 60% geben. Meine persönliche Wertung liegt auch bei ca. 75, aber mir macht das System irgendwie Spaß. Kann aber nur zu gut evrstehen, wenn man sich sowas sparen kann.
schrieb am