Test: Tatsunoko vs. Capcom: Ultimate All-Stars (Prügeln & Kämpfen)

von Paul Kautz



Entwickler:
Publisher: Capcom
Release:
29.01.2010
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Und wie das kracht!

Nicht nur das Figurendesign lässt Grafikfreunde mit der Zunge schnalzen, auch die ideenreich aufgebauten Levels sind zum Teil kleine Meisterwerke.
Im Grunde seines Herzens ist TvC ein Beat-em-Up im klassischen Street Fighter 2-Stil - aber ein wesentlich einfacherer! Es gibt weitaus weniger Angriffsknöpfe als gewohnt, Spezialmanöver werden einfach über einen Knopfdruck (und für etwas Variation in Kombination mit einer Richtungsangabe) ausgelöst, für eine wahnwitzige Hyper Combo reicht es sogar, die Wiimote ein bisschen zu schütteln! Ja, es gibt auch fortgeschrittene Spieltechniken wie den befreienden »Mega Crash«, die »Team Hyper Combo« oder den »Cross-Over Air Raid« (eine stärkere Variante der »Cross-Over«-Attacke), die aber im normalen Spielalltag erschreckend untergehen bzw. auch durch simples Buttonmashen ausgelöst werden können. Ironischerweise hat man dadurch als Nutzer der typischen Wii-Kombination Fernbedienung+Nunchuk sogar den deutlichen Vorteil gegenüber Spielern mit Classic oder GameCube-Controller. Kurzfassung: Prügeltaktiker werden sich hier schnell schaudernd zurück in Richtung BlazBlue , Marvel vs. Capcom 2 oder Super Street Fighter II Turbo HD Remix abwenden. Passend dazu ist TvC schnell, wirklich verdammt schnell: Die Fighter springen und rennen zügig durch die Levels, es regnet Specials und Hyper Combos am laufenden Band, der Schaden wird nicht in Tausendern oder Hunderttausendern, sondern gleich mal in Billionen berechnet! Warum? Darum! Das hier ist ein Arcade-Prügler, der gefälligst zu krachen und überdreht zu sein hat, wenn er schon derartig tiefe Anime-Wurzeln hat.

Der für Solisten wichtigste Spielmodus ist die Arcade-Variante - etwas, das die Konkurrenz von Namco mittlerweile vergessen hat. Er ist nicht besonders lang, aber dafür von einem sehr coolen, bemerkenswert abwechslungsreichen Bossfight gekrönt; auch das ein Ereignis, das man mittlerweile ob seiner Seltenheit zu schätzen lernt. Hat man die Arcade bezwungen, die Capcom-typisch mit vielen Schwierigkeitsgraden dem eigenen Können angepasst werden kann, hat man mehr oder weniger »Zennys« verdient. Das ist die interne Währung, mit der man sich im Spielshop in einen
Da geht er ab, der Ryu! Auch in Sachen Spezialeffekte lässt sich TvC wahrlich nicht lumpen...
Kaufrausch begeben kann: Neue Figuren, neue Farben für die vorhandenen, 3D-Modelle, Artworks und mehr warten nur darauf, das hart gefüllte Konto ratzfatz leer zu lutschen. Außerdem sind die Credits selbst ein Minigame: Wer es hier schafft, alle goldenen Buchstaben einzusammeln, was schwerer ist, als man glauben möchte, wird mit einem Vertikalshooter ganz alter Schule belohnt, den man sogar mit einigen Freunden angehen darf!

Die beeindruckendste Eigenschaft und damit der deutlichste Hingucker von TvC ist die exzellente Grafik: Die Kämpfer sind hervorragend animiert und dank des verwendeten Comic-Stils fällt die niedrige Auflösung der Wii selbst auf großen HD-Geräten gar nicht so sehr auf. Was auch den größtenteils fantastisch und ideenreich designten Levels zu verdanken ist: In einem prunkvollen Schloss wabern im Hintergrund mehrere Spiegel, in einer putzigen Spielzeugfabrik werden Figürchen zusammengebaut, ein chinesisches Dorf steht am Fuße eines malerischen Wasserfalls. Klar, es gibt auch weniger ergreifende Abschnitte (wie etwa die japanische Innenstadt), aber insgesamt ist die Leistung von Capcoms Designer gerade angesichts der im Vergleich zu 360 und PS3 doch sehr schmalbrüstigen Hardware höchst beeindruckend! Und man darf nicht vergessen, dass es hier am laufenden Band glüht und scheppert und kracht und platzt und krawummt - die Effekte gerade der dickeren Spezialangriffe sind der Hammer! In Sachen Akustik müssen die Superlative da schon deutlich zurückgekurbelt werden: Wer seine Freude an Autotune-JPop-Massakern hat, der wird schon beim Intro verzückt mit dem Hintern wackeln, alle anderen werden frohen Herzens zur Kenntnis nehmen, dass die belanglosen Melodien im Effektfeuerwerk gnadenlos untergehen. Alle Vertreter der Nihongo-Fraktion dürften sich außerdem darüber freuen, dass die Sprachausgabe ausschließlich auf Japanisch erklingt.

    

Kommentare

Vilodan schrieb am
stimmt! an die Sterueroptionen hab ich noch gar nicht gedacht, da ich nach möglichkeit auch immer mit Pad spiele!
@ internetspiel
also bei mir funktoiniert das internespiel momentan nicht, was aber an meinem WLAN liegen kann, da muckt meine Wiii immer mal rum.
aber ist schon richtig, es gibt ne Rangliste, man kann nach jedem Spiel Personen in eine Rivalenliste, oder Favoritenliste aufnehmen; in sofern ist da schon mehr geboten, als einfaches "ruf-den-Kumpel-an" zocken.
godsinhisheaven schrieb am
So habe das Spiel jetzt eine Woche und muss sagen Pauls Test ist ein kompletter Fail. Verständlich, dass der Test nicht auf der Startseite groß erschien, so hätten ihn ja einige lesen können. Frage mich ernsthaft ob er das Spiel länger als eine Stunde gespielt hat. Wertung ist mir Wurscht, ist Geschmackssache ABER
Die andere wichtige Neuerung ist der Online-Modus, der schnelle Gefechte über das Internet ermöglicht. Zugegebenermaßen auch nicht viel mehr als eine schnelle, auf das Notwendigste beschränkte Klopperei zwischen zwei Fightern, die ihre Freundescodes ausgetauscht haben müssen.
impliziert, dass man Leute kennen muss die das Spiel besitzen, ist aber einfach komplett gelogen. War er überhaupt mal online? Es sind ganz normale Matches oder Ranking Matches möglich ohne irgendwas auszutauschen. Nett auch, dass man nach dem Kampf gefragt wird ob man seinen Gegner nochmal einsargen möchte (bzw. andersherum :) ). Weiterhin kann man bekämpfte Opponenten in eine Rivalenliste aufnehmen um sie später wieder zu finden und die Gegnersuche geht auch relativ flott. Freundescodes sind NUR notwendig wenn man seine Kumpels finden möchte. Schien ja alles nicht erwähnenswert zu sein.
Desweiteren ist es einfach vollkommener Bullshit, dass man mit der einfachen Steuerung und Buttonmashing Vorteile gegenüber nem Pad hat. Klar gehen die Kombos und Spezialattacken leichter von der Hand ABER ich habe keine Kontrolle über die Reichweite meiner Attacken, da man nur einen Schlagknopf hat und nicht 3 Stärken, kann die Stärke der Specials nicht variieren, nicht rückwärts werfen etc... Es fehlt einfach die perfekte Kontrolle des Kämpfers die nur ein Pad bietet (verbunden mit schwieriger auszuführenden Specials und Hyperattacken). Wiederum finde ich wenn schon vereinfacht, alleine die Wii-Fernbedienung besser als mit Nunchuk da sich Steuerkreuz einfach besser steuert als Stick. Nichstdestotrotz mag ich die vereinfachte Steuerung, kann ein buntes, babam, klitschiklatschi Kampfspiel genießen...
Vilodan schrieb am
E-G hat geschrieben:
Vilodan hat geschrieben: zum Schwierigkeitsgrad muss ich sagen, dass der nur anfangs einen vor Herausvorderungen stellt und selbst der final-big-boss wenn man den Trick raus hast, wie mit dem umzugehen ist, ein Kinderspiel ist.
du kannst in den optionen den schwierigkeitsgrad hochdrehen, dann wirds sehr schnell sehr anspruchsvoll ;)
Ansichtssache.
sicherlich muss man den Arcade nicht auf "Normal" spielen und kann da den Regler noch hochdrehen, aber selbst auf höchster Stufe ist das nicht wirklich fordernd für Comboakrobaten.
Wenn man es geschickt anstellt hat man mit combo>air-combo>air-special>partnermove>hyper>partnerhyper flott 50% und mehr der Lebensenergie seines Gegner weg... und der Computer nutzt den Combobreaker irgendwie nicht, bzw. selten!
PS: ein Hyper-Ryu in Mugen, der jeden noch so kranken Hypermove in null-komma-nix aus dem Armel zaubert... das ist fordernd!
E-G schrieb am
Vilodan hat geschrieben: zum Schwierigkeitsgrad muss ich sagen, dass der nur anfangs einen vor Herausvorderungen stellt und selbst der final-big-boss wenn man den Trick raus hast, wie mit dem umzugehen ist, ein Kinderspiel ist.
du kannst in den optionen den schwierigkeitsgrad hochdrehen, dann wirds sehr schnell sehr anspruchsvoll ;)
Vilodan schrieb am
so..
hab nun mit fast allen chars den arcade durch (es fehlen 4) und muss sagen, dass jeder Kämpfer gut abgeht, und die Vielseitigkeit der unterschielichen moves Spass macht.
Ich kann mich im Multi kaum entscheidne, welche Kämpfer ich nehmen soll.
zum Schwierigkeitsgrad muss ich sagen, dass der nur anfangs einen vor Herausvorderungen stellt und selbst der final-big-boss wenn man den Trick raus hast, wie mit dem umzugehen ist, ein Kinderspiel ist.
Arcade wird auf Dauer langweilig, aber im Multi rockt das Game ohne Ende!
Edit: Zeichensetzung
schrieb am