Im Test:
Affen außer Kontrolle
Nein, kann es nicht! In der Theorie mag die Idee ganz witzig klingen, die vier Äffchen AiAi, MeMe, Gongon und Baby mittels Gewichtsverlagerungen auf Nintendos Fitness-Peripherie auf der rechten Bahn zu halten, doch im Praxistest erweist sich diese neue Steuerungsvariante als äußerst frustrierend und kaum spielbar. Schon mit der Remote hat man vor allem in den höheren Stufen seine Not, unter dem massiven Zeitdruck rechtzeitig das Ziel zu erreichen, wenn diverse Blöcke den Weg versperren, gefährliche Abgründe das Abenteuer vorzeitig beenden oder die Bahnen verzwickt angelegt sind. Dessen waren sich anscheinend
Video: Das Balance Board hätte man sich als Steuerungsoption ruhig sparen können. Darüber hinaus sind die meisten Minispiele affig - im negativen Sinn.auch die Entwickler bewusst und haben die Abschnitte entsprechend entschärft, sobald man mit dem Balance Board unter seinen Füßen loszieht. Viel bringt die Reduzierung der Hindernisse nicht: Das Spielen mit dem unpräzisen Balance Board sorgt insgesamt mehr für ungewollte Verrenkungen sowie Frustattacken anstatt lustigen Affenspaß.
Monkey Island
Also stellt man sich den etwa 70 Herausforderungen der Kampagne besser wie gehabt mit der Remote und führt die Affenbande mit feinfühligen Neige-Bewegungen ans Ziel. Auf dem Weg dorthin sammelt man fleißig Bananen für das Extraleben-Konto. Doch selbst wenn das Kontingent durch die fiesen Abgründe oder die abgelaufene Uhr aufgebraucht wird, kann man sich auf eine unendliche Anzahl an Continues im gleichen Level freuen, wodurch das Prinzip der begrenzten "Leben" quasi überflüssig erscheint. Die Reise führt u.a. vom beschaulichen Monkey Island - nicht zu verwechseln mit Guybrushs Spielplatz - über ein Schneegebirge bis hin zur bedrohlichen Lava-Welt, wobei jeder Schauplatz aus zehn Abschnitten besteht, die alle durch ihren bunten Grafikstil samt fröhlicher Musikbegleitung überzeugen. Während man am Anfang noch fast im Schlaf den Weg in Rekordzeit zum Ziel findet, möchte man später teilweise vor lauter Frust in die Remote beißen, weil entweder die Zeit zu knapp bemessen scheint oder der Fernedienung bzw. dessen Benutzer das nötige Feingefühl fehlt, um die Stage zu meistern. Obwohl man später einige Levels mehrmals in Angriff nehmen muss, ist das
Soloabenteuer der Sega-Affen insgesamt leider etwas kurz ausgefallen. Zumindest darf man auch kooperativ im Zweier-Team ran, wobei ein Spieler wie gewohnt die Laufrichtung bestimmt, während der andere Hindernisse aus dem Weg schießt. Der Traum eines jeden Affen: Bananen ohne Ende! Und man muss sie nur einsammeln...
Dröge Party
Man kennt das Phänomen: Manchmal geht man auf eine Party und der Funke will nicht so recht überspringen, obwohl der Gastgeber sichtlich bemüht ist, die Sache ins Rollen zu bringen. So ähnlich geht es auch Super Monkeyball, denn mit 21 Minispielen für bis zu vier Teilnehmer scheint man für einen geselligen Abend gut aufgestellt zu sein. Dumm nur, wenn ein Großteil dieses Angebots, das u.a. aus Luftballonrennen, Flipper, Affen-Snowboard oder einem Hürdenlauf besteht, eher für müdes Gähnen als Begeisterung sorgt. Abgesehen von der Langeweile haben die kleinen Wettbewerbe mit einem weiteren Problem zu kämpfen: Die Steuerung ist hier selbst ohne das Balance Board teilweise unter aller Kanone, wenn man z.B. ein Luftkissenboot über das Spielfeld scheuchen oder beim Erklimmen eines Bananenturms den Hindernissen ausweichen muss und dabei die Bewegungen nicht präzise umgesetzt werden. Da ist es fast schon gut, dass man sich nicht noch zusätzlich mit Onlinelags herumquälen muss, denn auf eine Internetanbindung wird verzichtet - nicht mal Bestenlisten lassen sich mit der Welt teilen.
Fazit
Worin besteht eigentlich die Faszination, einen Affen in einer Kugel unter Zeitdruck zum Ziel zu führen? Ja, die bunten Kulissen sehen ganz putzig aus und die Abschnitte werden gegen Ende richtig schön knifflig, aber spielerisch hatte Segas Serie noch nie sonderlich viel zu bieten. Dass man ein ohnehin langweiliges Konzept auch noch verschlimmbessern kann, zeigt Step & Roll: Wer auch immer auf die grandiose Idee kam, die affige Steuerung auf das Balance Board zu übertragen, sollte gnadenlos mit Bananen bombardiert und gefoltert werden. Die Steuerung via Gewichtsverlagerung funktioniert vorne und hinten nicht! Das Ganze ist einfach nur eine Zumutung, die zum Glück nur optional angeboten wird und sich folglich problemlos deaktivieren lässt. Nimmt man wieder die Remote zur Hand, bekommt man ein Super Monkeyball wie man es kennt und liebt oder hasst. Allerdings kommt es hier insgesamt weniger auf präzise Aktionen an, da die Level recht breit angelegt wurden, um wohl eine Verträglichkeit mit dem Balance Board zu gewährleisten. Da auch die meisten Minispiele die Wirkung einer Schlaftablette entfachen, dürfte Step & Roll nur für eingefleischte Fans von AiAi & Co interessant sein...
Pro
Kontra
Wertung
Wii
Die Steuerung via Balance Board ist ein Graus! Ansonsten bekommt man ein Super Monkeyball, wie man es kennt.
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