Test: Resident Evil 4 (2005) (Action-Adventure)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Release:
kein Termin
23.03.2005
12.07.2009
21.10.2021
15.08.2010
15.07.2009
kein Termin
30.08.2016
21.05.2019
2021
15.01.2010
30.08.2016
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U,U,U vs. P,P,P

Ungenau. Unpräzise. Übersensibel. Diese drei U's verfolgen den Wii seit seiner Geburt - vor allem im Bereich der Action, wo man schnell und genau zielen muss. Kein Spiel konnte bisher eine zufrieden stellende Steuerung anbieten, die an die klassische Gamepad- oder gar Maus-Bewegung herankommt. Es gab gute Ansätze in Far Cry: Vengeance , man konnte sich mit Eingewöhnung durch Red Steel kämpfen, aber unterm Strich blieb bei allen mehr oder weniger noch Luft nach oben.

Kick it like Ada: In der Wii-Version stecken alle Zusatzinhalte der PS2- & GC-Fassung.
Umso erfreulicher ist es, dass Resident Evil 4 endlich drei P's anbietet: Punktgenau. Präzise. Perfekt. Selbst in hektischen Situationen, selbst in Unterzahl oder auf weite Entfernung könnt ihr als Ersatz für den alten Laserpointer das neue Fadenkreuz ganz genau zwischen die Augen eurer Feinde bewegen. Ich hatte nach den ersten Trailern große Bedenken, dass Capcom sich in Sachen Steuerung übernimmt und bewegungssensitive Experimente eingeht, aber man hat die GameCube-Mechanik optimal ergänzt und übertragen.

Eine Frage der Steuerung

Das bedeutet: Ihr bewegt den US-Agenten Leon mit dem Analogstick des Nunchuk, während ihr über die Remote das Fadenkreuz steuert, das sich jetzt bei Zielerfassung grün oder rot färbt - und das kann wesentlich schneller jeden Bildpunkt erreichen als auf PS2 oder GameCube, so dass Kopfschüsse hier etwas einfacher sind. Es gibt natürlich einen großen Unterschied zu lupenreinen Actionspielen wie etwa dem kommenden Metroid Prime 3 : Sobald ihr euch über den B-Knopf in Schussposition begebt, könnt ihr euch nicht mehr bewegen, nicht bei fixiertem Gegner strafen, sondern nur noch den Blickwinkel ändern, also die Kamera nach rechts, oben, unten oder links schwenken; außerhalb der Kämpfe wird das durch das Steuerkreuz erledigt.

Das Besondere im Kampf ist: Diese Schwenks werden nicht mit dem Fadenkreuz der Remote eingeleitet, was in anderen Spielen oft zum Überreißen oder hastigen Drehungen führte, sondern mit dem linken Analogstick! Ihr habt quasi immer einen festen Bildausschnitt, den eure Armbewegung über die Remote nicht verändern kann: Seht ihr z.B. die Beine eines Feindes auf einer Anhöhe, müsst ihr die Kamera mit dem Stick nach oben bewegen, danach mit dem Fadenkreuz auf den jetzt erkennbaren Körper oder Kopf zielen.

Zwischen die Augen schießen? Dank der präzisen Steuerung gar kein Problem.
Durch diese aufgezwungene Langsamkeit entsteht zwar wie im GameCube-Original eine gewisse Statik im Vergleich zu Run&Gun-Shootern, aber gleichzeitig gewinnt das Spiel dadurch an Dramatik: Man kann nicht einfach rennen und ballern. Und das ist gut so. Denn wer stehen bleibt und zielt, gerät schnell ins Visier der Gegner, die sich zusammen rotten und im Rudel attackieren. Also heißt es vielleicht weglaufen, Deckung suchen und sich wieder per 180-Grad-Manöver umdrehen. Solche Momente der Flucht und Positionswechsel braucht guter Survival-Horror.

Messerkampf & Kicks

Auch die Quick-Time-Reactions wurden sehr gut an die neue Steuerung angepasst: Müsst ihr einem heranrollenden Felsen ausweichen, bewegt ihr die Remote einfach schnell hin und her - das simuliert den Sprint noch etwas besser als das reine Knopfdrücken. Das kommt natürlich auch zum Einsatz, wenn ihr z.B. plötzlich zur Seite springen müsst: Da müssen dann A + B gleichzeitig gedrückt werden, was aufgrund der Lage an der Remote kein Problem darstellt.

Der Messerkampf läuft ebenfalls intuitiv ab: Kommt euch ein Feind zu nahe, schüttelt ihr einfach die Remote von links nach rechts und Leon attackiert mit dem Messer. Dadurch sind sehr schnelle Wechsel vom Schuss- zum Nahkampf möglich. Wer es noch präziser haben will, hält das Messer schon vorher und greift Gegner dann gezielt an, was für höheren Schaden sorgt. Das Nachladen läuft ähnlich einfach: Ist das Magazin leer, wird die Remote schnell vertikal bewegt und Leon füllt die Patronen auf.
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Kommentare

johndoe1730081 schrieb am
Hab das Spiel wahrlich auf der Play Station 2 gesuchtet und es mir jetzt doch für die Wii geholt.
Aber ehrlich gesagt bin ich doch etwas enttäuscht, die Steuerung ist echt klasse!! Geht locker von der Hand, auch die Bewegungsfeature für die Wiimote sind klasse, besonders das Messern gefällt mir, da es früher recht träge war.
Leider fehlt meiner Meinung nach das Laservisier, ich fand es nicht nur stylischer, sondern es hat auch etwas mehr "mittendrin sein". Ein recht großes Minus für meinen Geschmack.
Allerdings bin ich etwas von der Grafik enttäuscht, hatte die auf unserem alten Röhrenfernseher besser in Erinnerung, als auf meinem 47 Zöller. Entweder ist es tatsächlich so oder mich täuscht nur meine nostalgische Ader. Wem gehts noch so?
Alles in allem bisher gar nicht ohne, wenn ich auch bisher nur aus Zeitgründen den Prolog geschafft hab(, der mir aber auch wesentlich leichter vorkam).
johndoe803702 schrieb am
Die besagten Modi sind alle vorhanden, es fehlt nichts, ihr müsst die halt nur freischalten, so wie es auch in der Anleitung geschrieben steht.
Ihr müsst das Spiel insgesamt 2mal durchspielen, ich glaube auf leicht bzw normal und auf schwer um an alle Bonus-Modis zu bekommen, aufgelistet werden diese Modus unter dem Menüpunkt Extras. :-)
Ich habe die deutsche Fassung und alle Bonus-Missionen.
unknown_18 schrieb am
Wohl Abzüge weil das Spiel halt nicht mehr so neu war und 4P die Steuerung nicht so als Offenbarung wahr nahm wie z.B. ich, der zuvor die Gamecube Fassung 3+x durchgezockt hatte. Für mich hat die Wii Steuerung den Spielspaß bei RE4 min. verdoppelt wenn nicht verdreifacht und der war zuvor schon sehr hoch. ;)
Cally schrieb am
Wieso bekommt die Wii Fassung nur 90 Punkte wen die PS2 Fassung 93 bekommt obwohl die Bonus Missionen fehlen?
Ghadar schrieb am
Was für ein herrliches Spiel, da ich Resident Evil 4 erst Anfang dieses Jahres hab ist es natürlich eine bereicherung für mich und der Test ist super
schrieb am