Test: Wing Island (Arcade-Action)

von Jens Bischoff



Wing Island
Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
13.04.2007
Spielinfo Bilder  
Kaum ist das eher enttäuschende Heatseeker wieder im Hangar verschwunden, steht mit Wing Island bereits die nächste Fliegerei auf der Rollbahn. Dieses mal sind die luftigen Ausflüge jedoch völlig friedfertig, propellerbetrieben und Wii-exklusiv. Eine schlampige Portierung ist also nicht zu befürchten. Die Bewegungssteuerung klappt sogar vorbildlich. Doch haben die hilfsbereiten Formationsflieger auch genügend Spielspaß an Bord?

Kurz und unspektakulär

In Wing Island schlüpft ihr in die Rolle eines Doppeldecker fliegenden Spatzen, der für die Inselbewohner verschiedene Aufträge erledigt.
Nervenkitzel auf hoher See: Knippst markierte Zugvögel und versucht dabei nicht einzuschlafen...
Ihr fangt mit Wurfnetzen entlaufene Kühe ein, löscht Brände, düngt Felder, transportiert Waren an Zielorte oder macht luftige Schnappschüsse von begehrten Objekten. Hin und wieder nehmt ihr auch an Wettflügen teil und kauft euch mit Preisgeldern und Honoraren Flugzeuge und Upgrades oder repariert durch Kollisionen entstandene Schäden.

So weit, so gut. Doch leider wiederholen sich die Auftragsstrukturen schon nach kurzer Zeit immer und immer wieder. Meistens sammelt ihr irgendwo Kisten oder Ähnliches ein, um sie andernorts wieder fallen zu lassen. Auch die Foto-Shootings verlieren schnell an Reiz, da es kaum einen Unterschied macht, ob ihr nun spezielle Zugvögel, schnaubende Wale, seltene Bäume oder einen Zeppelin knipsen müsst. Auch der Abwurf von Lösch- und Düngemitteln sowie das Bestreiten von Wettflügen durch Tore oder Ballonketten wird mit der Zeit langweilig. Doch selbst wenn ihr Spaß an den stets wiederkehrenden Einsätzen habt, flimmert nach wenigen Stunden bereits der Abspann über den Bildschirm. Drei kleine Inselchen mit je neun Kurzeinsätzen sind einfach zu wenig.

Gelungene Handhabung

Der Schwierigkeitsgrad ist aufgrund stets im Nacken sitzender Zeitlimits zwar nicht ohne, aber mit der nötigen Ortskenntnis und Flugzeugwahl klappt's dann meistens doch ohne größere Schwierigkeiten - obwohl die Übersicht aufgrund nur einer verfügbaren Spielansicht nicht immer optimal ist. Die recht simpel gehaltene Flugsteuerung funktioniert jedoch einwandfrei und präsentiert sich angenehm direkt. Durch Heben bzw. Senken der Wiimote lasst ihr euer Flugzeug präzise steigen bzw. sinken und durch seitliches Kippen setzt ihr zu feinfühligen Kurvenflügen an - zusätzliches Gieren ist nicht notwendig. Mit einem Stoß nach vorn zündet ihr den Turbo und mit einem Ruck nach hinten sorgt der Gegenschub für schnelles Abbremsen. Selbst 180°-Drehungen sind mit einer raschen Seitwärtsbewegung kein Problem.

Hält man den A-Knopf gedrückt, kann man mit verschiedenen Bewegungen sogar die Formation seiner Flügelmänner ändern, was oftmals sehr sinnvoll ist, da man so nicht nur besser durch enge Schluchten oder Tore passt, sondern auch gewisse Leistungssteigerungen erhält. In der Linienformation ist man z. B. besonders schnell, allerdings weniger wendig. Die Kreuzformation bietet hingegen enorme Wendigkeit, aber eine geringere Höchstgeschwindigkeit, während die V-Formation einen soliden Mittelweg darstellt. Lediglich die Schubkontrolle via Steuerkreuz hätte besser gelöst werden können, da man bei einem Formationswechsel stets die Hand vom Schubregler nehmen muss, was besonders bei Wettflügen nervig sein kann.

Verschenktes Potential

Dabei hätte man doch zumindest optional das lediglich für Kameraschwenks zuständige Nunchuk nutzen können: Selbst die Formationswechsel wären mit diesen Bewegungen komfortabler gewesen, da man dadurch während des Wechsels nicht auf Turbo, Gegenschub oder Kehrtwenden verzichten müsste. Aber egal, die Handhabung ist auch so recht ordentlich, verschenkt durch die brach liegende Nunchuk-Nutzung jedoch unnötig Potential.
Berauschender Tiefflug: Nichts ist spannender als bunte Flugblätter über "Bauklotz-City" abzuwerfen...
Immerhin darf es im Zwei-Spieler-Modus als Ersatz für eine zweite Wiimote eingesetzt werden, wodurch selbst Besitzer von nur einer Fernbedienung Multiplayer-Luft schnuppern dürfen. Aufgrund der Kabelbeschränkung ist eine zweite Wiimote aber dennoch die bessere Wahl.

Schade nur, dass der Mehrspielermodus lediglich drei Mini-Wettbewerbe bietet, bei denen ihr entweder gegen einen Freund oder die KI Luftballone zum Platzen bringen, Tore passieren oder am Heck des Gegners angebundene Ballonschlangen dezimieren müsst. Wer will, kann die ersten beiden Events auch allein auf Zeit spielen, um einen Platz in der Highscore-Liste zu ergattern. Besonders spannend ist das jedoch nicht. Aber auch zu zweit lässt die Motivation mangels Abwechslung schnell nach. Was dann noch übrig bleibt, sind freie Flüge über die drei Inseln des Story-Modus'. Angesichts der vorsintflutlichen Grafik und spärlichen Soundkulisse ist der Anreiz dazu jedoch äußert gering. Zudem dürften ganz junge Spieler teils Verständnisschwierigkeiten haben, da es statt deutscher Sprachausgabe nur ein an die Sims oder Animal Crossing erinnerndes Kauderwelsch mit teils nur kurz eingeblendeten Untertiteln gibt. Die USK-Freigabe ohne Altersbeschränkung ist also mit Vorsicht zu genießen...    

Kommentare

Natanji schrieb am
Also ich hab Wing Island und finde die Wertung unter aller Kanone. Da hat wohl jemand nach Flugsimulations-Maßstäben bewertet... also in etwa so, als wenn man Mario Smash Football nach FIFA-Maßstäben bewerten würde. Wozu braucht man beispielsweise mehrere Kameraperspektiven? Nur weil es ein Flugspiel ist? Ich rege mich bei nem 3rd-Person-Shooter doch auch nicht darüber auf, dass ich nicht in Egoperspektive spielen kann.
Wing Island macht mir jedenfalls tierisch viel Spaß, 70% hätten auf jeden Fall drin sein müssen. Warum sich da angeblich alles wiederholen soll weiß ich auch nicht. Ich habe jedenfalls beides gespielt - Heatseaker UND Wing Island - und Wing Island macht einfach so viel mehr Spaß.
johndoe-freename-2425 schrieb am
E-G hat geschrieben:ich finds etwas schade dass die meisten spiele die in der usa/japan schon raus sind bei uns (noch) nicht erschienen sind... paper mario, trauma center, pate, ja sogar pokemon wäre irgendwo interessant
was solls, hab zZ sowieso nicht das geld mir jede woche ein spiel zu kaufen, darum reicht mir das was da ist auch
Jo, wo bleibt Super Paper Mario. Dass sich Nintendo solch eine Hinhalte-Release-Politik noch in Europa erlauben darf. Jetzt erinnere ich mich auch an Trauma Center, das in den USA schon seit November im Handel erhältlich ist. Naja.... :?
johndoe553505 schrieb am
Syrax hat geschrieben:Es ist wirklich schade, dass die Wii grafisch unter aller Kanone ist. Ich war recht euphorisch und wollte sie unbedingt haben, nun bin ich froh drüber, dass ich sie nicht gekauft habe, sonst würde sie im Moment verstauben, da im Moment keine interessanten Spiele draußen sind. Zelda wäre der einzige Grund gewesen, aber das hab ich mir auf GC geholt.
Ich hoffe, dass das Spiel mit Sadness bald bereichert wird, ansonsten seh ich im Moment keine Gründe für eine Anschaffung..
naja das stimmt nicht ganz ^^
ich besitze:
Wii Sports: naja war ja bei der konsole dabei braucht man nich viel sagen macht jedenfalls ne menge spaß vor allem im multiplayer xD
Wii Play: naja war halt die wiimote dabei aber die minispiele sind schon ganz lustig vor allem das panzerspiel xD
Zelda: dazu muss man nix sagen ^^
Red Steel: nicht perfekt aber dennoch bereue ich den kauf kein bisschen es ist glaub ich sogar das erste oder eins der ersten spiele die ich zum zweiten mal durchzocke xD (mache das sonst so gut wie nie)
Dragonball Z Budkai Tenkaichi 2: die steuering braucht etwas eingewöhnungs zeit aber wenn man sie kann machts total viel fun für fans ein must have für leute die ein beat'm up (oder wie man das schreibt xD) mit coolen specialmoves suchen ebenfalls eine gute wahl es macht total viel fun
The Godfather(Der Pate) Blackhand Edition: hab auf spielegrotte die NL version bestellt und kann zum glück gut genug englisch um das meiste zu verstehen. einfach ein geiles spiel kann ich ebenfalls nur empfehlen ich finds sogar besser als GTA
SSX Blur: auch hier braucht man etwas übung für die steuerung und die übertricks total übertrieben kritisiert ich kann bis jetzt 6 übertricks einsetzen und bei mir klappen die annährend perfekt man darf nur nicht zu hektisch sein kann das game auch nur empfehlen
ich bin froh dass ich mir diese spiele gekauft habe da sie alle einfach total viel spaß machen und naja ich hab mich glücklicherweise nicht von reviews wie vor allem auf dieser site hier...
johndoe-freename-91843 schrieb am
Wie man sieht liegen die Entwicklern bei neuen Konsolen in letzter Zeit immer daneben. Man denke doch nur mal an die PSP, der Wii ja auch und auch die PS3. Aber hoffentlich fangen sie sich mal.
cdd schrieb am
Ich kann nicht nachvollziehen, was daran so schwer sein soll eine Grafikengine zu programmieren, die der Leistung des Wii gerecht wird...
Zumindest Gamecube Niveau sollte doch machbar sein :?
Ich hab mir das Teil nicht gekauft um High-End Grafikbomben zu spielen, aber etwas mehr Details und schöne Landschaften (wie bei Zelda) schaffen einfach Atmosphäre; von der Leistung her sollte ein God of War doch locker auf dem System laufen...
Naja, 1. bin ich kein Entwickler und habe null Ahnung von dem Aufwand einer Videospielproduktion und 2. brauchen die meisten Entwickler wohl noch Eingewöhnungszeit.
Bis dahin werde ich einfach weiter Paper Mario spielen :D
schrieb am