Test: Mario Kart Wii (Rennspiel)

von Paul Kautz



Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
11.04.2008
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ab 126,95€
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So weit, so verdammt spaßig - allerdings gibt es auch hier Einschränkungen: Zum einen lassen sich keine KI-Kämpen zuschalten, wenn man mal einen dünnen Kader aufmöbeln will. Zum anderen lassen sich die beiden Kampfmodi nur im Team spielen - eine Alle-gegen-alle-Variante gibt es nicht! Sehr ärgerlich ist außerdem,
Der Splitscreenmodus ist die zentrale Anlaufstelle für lokalen Mario Kart-Spaß. Allerdings wird hier die grafische Qualität nochmal ein ganzes Stück zurückgekurbelt.
dass es keinerlei Statusmeldungen der anderen Spieler gibt. Besonders ein »??? hat das Spiel verlassen« wäre sehr hilfreich. Denn ein Mal lag ich auf dem zweiten Platz, der Erste raste ein ganzes Stück vor mir. Von hinten hörte ich einen verhassten blauen Panzer anrauschen, dachte mir MUAHAHA - und glotzte nicht schlecht, als der auf einmal um mich zu kreiseln begann! Was war passiert? Wieso tut er das? Hä, wieso bin ich Erster?

Ein weiterer wichtiger Teil der Online-Erfahrung ist Nintendo sogar so wichtig, dass er einen eigenen Punkt im Hauptmenü bekommt: Der Mario Kart-Channel. Hier könnt ihr eure Freunde verwalten und neue Codes eingeben, erfahrt Neuigkeiten aus der Mario Kart-Welt, könnt Online-Ranglisten einsehen - und Ghosts anderer Spieler runterladen, um sich so ihre besten Rundenzeiten »live« ansehen zu können. Falls ihr nun überhaupt kein Interesse am Online-Fahren habt bzw. Wert darauf legt, euren Gegner auch anschreien zu können, ist der normale Mehrspielermodus euer Freund: Bis zu vier Raser dürfen sich am Splitscreen in allen angesprochenen Modi balgen, inkl. Team-Bildung und eigens definierbaren Rennregeln - so macht Mario Kart traditionsgemäß am meisten Spaß! Ein interessantes Mischding zwischen Online und Offline ist der Zwei-Spieler-Onlinemodus: Hier sitzen zwei Zocker am Splitscreen eines Fernsehers und dürfen gemeinsam gegen die Welt rasen. Der geteilte Bildschirm hat allerdings in jeder Variante einen großen Nachteil: Er macht das Spiel noch hässlicher.

Die üblichen Verdächtigen

Einige Levels sind sehr schön geraten...
 
Okay, das war vielleicht etwas hart - hässlich ist Mario Kart Wii nun wirklich nicht. Es gibt einige sehr schöne Levels; das achterbahnartige »Warios Goldmine«, das angenehm herbstliche »Maple Leaf Valley«, das wundervoll bizarre »Bowsers Schloss« sowie die generalüberholte, prächtig glitzernde und nach wie vor herrlich nervende »Rainbow Road« sind die Highlights. Auf der anderen Seite sind gerade die SNES-Strecken teilweise erschreckend unappetitlich (Lowlight: »Geistertal 2« - ein plattes Konglomerat aus Braun und Braun mit ein paar Brauntönen) und detailarm. Die Figuren sind eckig, Effekte gibt's mit Ausnahme einer ansehnlichen Tiefenunschärfe kaum und das Geschwindigkeitsgefühl in der 50cc-Klasse entspricht etwa der einer Fahrt mit einem Treppenlift. Kurz gesagt: Die Grafik ist okay, mehr aber auch nicht. Das gut ein Jahr alte Excite Truck sieht besser aus, und von der Brillanz eines Super Mario Galaxy ist Mario Kart Wii in jeder Hinsicht mindestens zwei Lichtjahre entfernt. Aber: Mario Kart war noch nie ein Standardsetzer im Grafikbereich, es ging schon immer nur mittelmäßig zur Sache. Von daher entspricht Nintendo auch hier der Tradition, die Spielbarkeit vor Augenfreude setzt - und auch hier zischt das Gezeigte jederzeit flüssig und perfekt beherrschbar über den Bildschirm. Als netter Bonus werden auf dem System gespeicherte Miis überall verwendet: Als Hindernis, als Streckenzierde, als Zuschauer - schafft ihr die 100cc-Klasse, dürft ihr sogar mit eurem eigenen Mii fahren.

...über andere sollte man besser nicht zu viele Worte verlieren.
Nicht, dass ihr das müsstet - die Auswahl an mehr oder weniger klassischen Mario-Figuren ist absolut ausreichend: Zu Beginn habt ihr die Wahl unter zwölf der üblichen Verdächtigen, von Mario, Luigi, Yoshi und Peach bis hin zu Bowser und Donkey Kong. Nochmal so viele sind freispielbar, darunter einige Bekannte (Knochentrocken oder Diddy Kong), aber auch einige Kart-Frischlinge wie Rosalina - die Super Mario Galaxy-Spielern bekannt sein dürfte. Alle Figuren sind in verschiedene Klassen eingeteilt (was übrigens nicht angezeigt wird), was erst in Kombination mit den Fahrzeugen Auswirkungen hat. Denn diese Vehikel - von denen jeder zu Beginn drei hat, zwei weitere kommen im Laufe des Spiels dazu - unterscheiden sich in sieben Werten wie »Beschleunigung«, »Geschwindigkeit«, »Handling« und »Driftverhalten«, und zwar teilweise drastisch! Mit der einen Karre kommt ihr perfekt um scharfe Ecken, mit der anderen erreicht ihr veritable Spitzengeschwindigkeiten, die nächste brummelt zwar gemütlich vor sich her, tut das aber auch mit kaum veränderter Geschwindigkeit auf den sonst rabiat ausbremsenden Grünstreifen. Die Nachteile einer Karre lassen sich mit der Wahl des richtigen Fahrers zum Teil kompensieren, was besonders bei den Motorrädern wichtig ist.

          
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Kommentare

Isaac93 schrieb am
Und wieder ein Grafikupdate, dass nen Award einheimst.... wobei ja eigentlich nicht mal die Grafik verbessert wurde :D.... hoffnungslos veraltet
Wulgaru schrieb am
Ich habe mit nem Kumpel heute die Meisterschaft in Double Dash gespielt. In 150 und Extra kannst du so gut wie sicher sein, dass du ständig beschossen wirst und dich auch 2-3 blaue Panzer besuchen. Ich habe zwar den Wii-Teil noch nicht gezockt, aber jeder der sich über so etwas aufregt hat Double Dash nicht mehr wirklich in Erinnerung. :wink:
Ist raus hier schrieb am
Naja, beim SNES Mario Kart ging es auch ohne blauen Panzer und in der Game Cube-Version wird man nicht so derbe beschossen.
Was ich toll finde ist, dass einige Retro-Strecken der anderen Teile mit enthalten sind. Toll wäre es, wenn mal ein Mario Kart käme mit allen Strecken der Vorgänger.
Inzwischen finde ich auch die neuen Strecken nicht mehr sooo schlecht. Sind doch einige dabei, die wirklich Spaß machen. Einige sind aber echt Müll (Beispielsweise die Staubtrockene Ruinen, Kuhmuh-Weide oder Daisys Piste)
Ulul schrieb am
Memfisline hat geschrieben:Außerdem wird man an der Spitze nur so mit Gegenständen überworfen, was recht unfair ist. Das war in Double Dash zwar auch so, aber nicht so unfair.
Wenn du Bananen oder Panzer hinter dir hängen hast (was andres bekommt man ja kaum an der Spitze), kann dich eigentlich nur der blaue Panzer treffen.
Und wenn es den nicht geben würde, wären die Vorderen kaum einholbar. Finde es also eigentlich recht fair. :)
schrieb am