GTI Club: Supermini Festa!19.01.2010, Michael Krosta
GTI Club: Supermini Festa!

Vorschau:

Im PSN hat Konami seinem Spielhallenautomaten GTI Club bereits zu einer Wiederauferstehung verholfen - schon bald dürfen auch Wii-Besitzer mit den kleinen, aber leistungsstarken Flitzern um den Sieg kämpfen. Anstatt die PS3-Vorlage einfach umzusetzen, legt man inhaltlich ein paar PS nach und spendiert den Nintendo-Rasern weitere Strecken, Boliden sowie Spielmodi... Was steckt alles unter der Haube von GTI Club Supermini Festa?

Weltreise

Konnte man ursprünglich nur rund um die Côte d'Azure auf die Tube drücken, lädt Konami jetzt zu einer Reise rund um den Globus ein, die u.a. nach Italien, England und Japan führt. Die bekannte Originalpiste ist dabei und auch Abkürzungen bzw. alternative Routen findet man en masse. Zusätzlich erwarten die Fahrer abhängig vom gewählten Schwierigkeitsgrad wie gewohnt Streckenvariationen. Während beim Standardrennen und Zeitfahren die Kurse entsprechend abgesperrt werden, geht es in anderen Modi etwas freier zu: So versucht man z.B. beim Preisrennen seine Verfolger abzuschütteln und das Geschenkpaket so lange wie möglich im Besitz zu halten oder es einem Konkurrenten durch einen beherzten Rempler abzuluchsen. Umgekehrt verhält es sich beim Bombenspiel, in dem man seine explosive Ladung so schnell wie möglich loswerden sollte. Ein matschiger Schlagabtausch der ganz besonderen Sorte wartet beim Tomatenrennen, bei dem kleine Geschütze auf den Motorhauben der Fahrzeuge montiert werden, mit denen man sich die Vorstufe zum Ketchup um die Ohren knallt.

Vier Raser kämpfen um Positionen und gegen die Zeit. Kann GTI Club auf Wii den gleichen Fahrspaß entfachen wie auf der PS3?
Beim Modus "Münzensammeln" werden dagegen immer wieder Geldsäcke über dem Asphalt ausgeschüttet und man sollte zusehen, mehr Geld aufzusammeln als die Konkurrenz. Autofußball ist dagegen selbsterklärend, wobei man entweder 1 gegen 1 oder im Zweierteam auf den Rasen rollt.

Liegt wie ein Brett

Konnte man die Fahrzeuge bei GTI Club+ noch an einer Hand abzählen, rüstet Konami für Supermini Festa auf: Insgesamt finden sich zwölf Boliden im Fuhrpark, darunter Klassiker wie der alte Mini Cooper oder Lancia Delta HF, aber auch modernere Vertreter wie der VW Polo GTI oder der neue Fiat Abarth 500. Dabei wurde die Fahrphysik voll auf Arcade getrimmt und die Autos scheinen selbst in scharfen Kurven regelrecht am Asphalt zu kleben - große Unterschiede zwischen den Flitzern lassen sich beim Rasen und Driften durch die Kurven nicht feststellen. Deshalb fühlten sich die Rennen etwas anspruchslos an, wobei wir in der Vorschaufassung lediglich auf leichten Kursen an den Start gehen durften. Zwar war die Steuerung schon auf der PS3 simpel gehalten, doch wirkte dort das Fahrgefühl insgesamt runder. Mit Remote und Nunchuk werden die Lenkradeinschläge dagegen viel zu ruppig und direkt umgesetzt, was durch die hektischen Kameraschwenks noch verstärkt wird. Alternativ steuert man die Boliden nur mit den Bewegungssensoren der Fernbedienung oder schließt einen Classic Controller an. Die Spielmechanik wurde leicht erweitert: So finden sich in den teilweise stark flimmernden Kulissen nicht nur Sprungschanzen, sondern man kann mit einem Drift über den Bordstein ähnlich Mario Kart einen kleinen Boost auslösen. Wirklich schnell wirkt das Geschehen dagegen nie, denn vor allem in den Außenansichten ziehen Häuser, Bäume sowie andere Objekte sehr gemächlich und dabei nicht immer flüssig am Auge vorbei. Störend ist außerdem die mangelhafte Kollisionsabfrage, die bis zur Veröffentlichung hoffentlich noch behoben wird. Momentan rauscht man noch ungebremst durch Ampeln, Schilder oder Bäume ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Erst wenn man mit anderen Verkehrsteilnehmern zusammenstößt, kommt es zu Unfällen, die zwar wertvolle Zeit kosten, den Wagen aber weder mechanisch noch optisch beschädigen. Von den gerade mal drei KI-Gegnern war aufgrund des niedrigen Schwierigkeitsgrades sogar im Rückspiegel nichts mehr zu sehen, doch können ihre Rollen auch via Splitscreen von weiteren Spielern übernommen werden. Von der angekündigten Onlinefunktion fehlte in der vorliegenden Fassung allerdings noch jede Spur...

 

Ausblick

Auf der PS3 ist GTI Club+ für ein kleines Rennen zwischendurch immer noch eine gute Wahl. Deshalb habe ich mich gefreut, als Konami für die Wii eine inhaltlich deutlich erweiterte Fassung angekündigt hat, zumal die Konsole nicht gerade mit guten Rennspielen gesegnet ist. Nach einigen Probefahrten mit der Vorschau-Version wich die Vorfreude jedoch immer mehr der Ernüchterung: Vor allem das Fahrgefühl lässt mit der viel zu direkten Lenkung sowie der übertrieben guten Bodenhaftung der Boliden noch zu wünschen übrig, während auch in Modi wie dem Münzensammeln oder Autofußball der Funke noch nicht überspringen will. Momentan fehlt mir noch das, was in einem Arcaderacer eigentlich im Vordergrund stehen sollte - der Fahrspaß! Trotzdem kann und will ich die Hoffnung nicht aufgeben, dass Konami am Ende doch noch die Kurve kriegt und mit Supermini Festa einen ähnlich soliden Auftritt hinlegt wie vor einem Jahr auf der PS3.

Eindruck: befriedigend

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