Batman: The Brave and the Bold - Das Videospiel05.08.2010, Paul Kautz
Batman: The Brave and the Bold - Das Videospiel

Vorschau:

Einige unserer Leser, die alt oder verrückt genug sind, werden sich sicher an den frühen Batman erinnern - nein, nicht die Filme mit Michael Keaton, sondern die noch weiter zurückliegenden! Ich rede von der verrückten Serie und dem höchst albernen Film aus den 60er Jahren. In deren Stil läuft nämlich seit einiger Zeit eine neue Cartoon-Serie - und zu der gibt es in Kürze ein Spiel.

Batman und Batkumpels

Video: Die Welt braucht einen Helden - und sie bekommt zwei! Man darf The Brave and the Bold nämlich kooperativ spielen.Okay, »Batman« klingt schon merkwürdig genug - aber wie cool kann »Catman« wirklich sein? Was ist das für eine Welt, in der man es mit Aquaman, Black Canary, Booster Gold, Doctor Mid-Nite oder Kite Man zu tun bekommt? Offensichtlich die Welt von »Batman: The Brave and the Bold«; einer Comicwelt, in der sich die übergroße Fledermaus mit anderen Superhelden zusammentut, um das Böse/Alberne dieser Welt zu bekämpfen.

Genau wie in der Serie muss man das im Spiel nicht allein tun: Ein zweiter Spieler kann jederzeit in den bunten Fummel von Robin (oder anderer DC-Helden) schlüpfen und mitmachen. Beide spielen sich sehr ähnlich, haben aber unterschiedliche Spezialangriffe - und während Batman mit seinem Mantel schwebt, erledigt das Robin per schnellem Schwung seines Stabes. Beide müssen auch des Öfteren zusammenarbeiten, um bestimmte Stellen zu passieren. Darüber hinaus stehen weitere DC-Helden als Sidekicks zur Verfügung, die man gelegentlich zu Hilfe rufen kann und die dann den ganzen Bildschirm mal eben von garstigen Widersachern befreien. Aber auch ohne diese Superhilfe haben die Feinde nichts zu lachen: Zwar gibt es nur wenige Angriffsknöpfe, aber leichte und schwere Attacken lassen sich zu vielfältigen und langen Kombos verbinden, man kann Feinde greifen, sie werfen oder mit dem Batarang betäuben - Letzterer wird per Wii-Fernbedienung gesteuert. All das und mehr lernt man im unterhaltsam präsentierten Tutorial zu Spielbeginn.

Batcat hält die Welt in Atem!

Entwickler WayForward hat bei mir einen Stein im Brett: Zwar haben die Amerikaner in ihrer Vergangenheit auch merkwürdigen Barbie-Kram entwickelt, aber dafür auch zwei meiner Lieblingsspiele der letzten Jahre geschaffen - Contra 4 und A Boy and his Blob . Die Jungs verstehen was von 2D-Grafik und das zeigen sie in Batman einmal mehr überdeutlich: Das Spiel sieht haargenau wie der Comic aus - nicht nur in den langen Zwischensequenzen, sondern auch innerhalb der Levels!

Superhilfe vom Superhelden: Diverse DC-Berühmtheiten stehen Batman und Robin zur Seite.
Die weichen Animationen, die funky Effekte, die Drohgebärden der Gegner, die Farbpalette, schnelle Zoom-Spielereien, das Design der Umgebung - wie eine Cartoonserie. Zur Auflockerung verziert immer wieder mal das eine oder andere 3D-Objekt den Hintergrund, aber im Großen und Ganzen ist das Abenteuer komplett handgemalt. Coole Ideen wie ein dunkler Level, in dem man nur die Silhouetten kämpfen sieht, lockern das Spieldesign auf.

Das eifrige Gegner-Vermöbeln bringt nicht nur Genugtuung, sondern auch Geld (von dem man einen Teil verliert, wenn man getroffen wird - sonst gibt es keine Bestrafung). Dieses investiert man zwischen den Missionen in der Bathöhle in frische Ausrüstung: Mehr Lebensenergie, höhere Schlagkraft oder ein verbesserter Batarang stehen zur Auswahl. Danach geht es in Gotham City, Wayne Manor oder im GC Police Department dem Übel der Welt an den Kragen, stets begleitet von forschen, auf Dauer aber abwechslungsarmen Sprüchen seitens Batman und Robin sowie einem beschwingten Jazz-Soundtrack. Am Ende jeder Welt wartet der obligatorische Bossfight, wobei wir noch nicht zu viel verraten wollen. Es sei allerdings angemerkt, dass der Kampf gegen Catman sehr ungewöhnlich verläuft, wenn man selbst in eine Miezekatze verwandelt wurde...    

Ausblick

Gerade eben wurde ein Nachfolger zum düsteren Batman: Arkham Asylum angekündigt, und ich vergnüge mich hier mit einem quietschbunten Comic-Batman, der direkt aus den Sechzigern stammen könnte: Freund und Feind haben bizarre Namen, es werden alberne Sprüche geklopft - zum endgültigen Retro-Trip haben eigentlich nur die BANGs, KAPOWs und BAWOOSHs gefehlt. Im Gegensatz zum vergleichbaren Scott Pilgrim punktet Batman außerdem mit einem wunderbar unkomplizierten Koop-Modus, der gute Teamarbeit zulässt. Allerdings spielt sich das Ganze mit Ausnahme der cleveren Bosskämpfe ziemlich konservativ und einfach, The Brave and the Bold ist klar auf eine jüngere Zielgruppe zugeschnitten. Das bedeutet nicht, dass Erwachsene damit keinen Spaß haben werden, ganz im Gegenteil - für die finale Fassung wünsche ich mir dennoch etwas mehr Anspruch.

Ersteindruck: befriedigend

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