Test: Pikmin 3 (Taktik & Strategie)

von Jörg Luibl



Pikmin 3: Zauberhafter Mikrokosmos für Strategen
Pikmin 3
Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
30.10.2020
26.07.2013
Erhältlich: Digital (Nintendo eShop), Einzelhandel
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ab 51,94€
Spielinfo Bilder Videos
Fast ein Jahrzehnt ist das her? Tatsächlich: Im Herbst 2004 erschien Pikmin 2 für GameCube. Die kunterbunten Wichtelwesen faszinierten damals mit kreativer Echtzeit-Strategie in einem Mikrokosmos voller Pflanzen und Monster. Nachdem Nintendo keinen Nachfolger für Wii entwickelt hat, ist die Neugier natürlich groß, was Pikmin 3 auf Wii U zu bieten hat.

Biene Maja lässt grüßen

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Echtzeitstrategie à la Biene Maja: In einem zauberhaften Mikrokosmos taktiert man mit den drei Anführern Alph, Charlie und Brittany zwischen Pflanzen und Monstern.
Was ist das denn für ein kunterbunter Haufen? Zwischen Pusteblumen und Pilzen marschiert eine überaus seltsame Kolonne: Angeführt von drei Kosmonauten in dicken Raumanzügen watscheln knapp hundert rote, gelbe, schwarze, blaue und pinke Wichtel über einen Baumstumpf. Sie sehen nicht nur aus wie Ameisen mit Blumen auf dem Kopf, sie verhalten sich auch soldatisch: Auf einen Pfiff sammeln sie sich, auf einen Druck weichen sie aus, auf einen Befehl greifen sie an. Was für ein treuer Trupp!

Wer das erste Mal Pikmin 3 spielt, kommt sich vielleicht vor wie in der Zeichentrickserie Biene Maja: Hier wird der Garten zum Abenteuerspielplatz für kleine Helden. Nintendo inszeniert den floralen Mikrokosmus mit so viel Hingabe, dass eine alte Dose zwischen Ringelblumen fast wie ein gemaltes Stillleben anmutet. Während man seine Schützlinge an
Welche Pikmin sind neu?

Es gibt erstmals schwarze und pinke Pikmin. Erstere sind schwer, hart wie Granit und ideal zum Zerstören von Panzern oder Glas, aber recht plump. Letztere können fliegen, spezielle Bambustore anheben und sowohl Obst transportieren als auch Feinde in der Luft bekämpfen.
kristallklaren Bächen vorbei, durch schummrige Höhlen oder über glitzernde Schneewiesen führt, staunt man immer wieder über die facettenreiche Pflanzenwelt.

Die sieht stellenweise verbflüffend echt aus und ist meist hübsch animiert, zumal sich sogar einzelne Blätter bei Kontakt zur Seite beugen, aber gerade beim Boden, den man sehr oft im Blick hat, vermisst man manchmal realistischere Strukturen oder Gräser. Schade ist zudem, dass man auf einen recht flachen Blickwinkel beschränkt wird und mit der Kamera nicht vertikal in die Höhe schwenken oder gar heraus zoomen kann; manchmal erkennt man also nicht, was auf einem Hügel direkt über einem steht.

Ein kunterbunter Trupp auf dem Weg zum Ziel: es gibt rote, gelbe, blaue, schwarze und rosa Pikmin. Alle haben spezielle Eigenschaften.
Ein kunterbunter Trupp auf dem Weg zum Ziel: es gibt rote, gelbe, blaue, schwarze und rosa Pikmin. Alle haben spezielle Eigenschaften. Neu ist u.a., dass man zwischen drei Anführern wechseln kann.
Die Monster kommen im Dunkeln

Und die malerische Idylle trügt: Ziel für die drei Anführer ist es zum einen, nach der Bruchlandung den verschollenen Captain Olimar zu finden, den Helden der ersten Teile. Warum? Nur er besitzt scheinbar die Technik für den Rückflug der Crew. Zum anderen müssen sie jeden Tag so viel Nahrung sammeln, dass man den nächsten Tag überlebt. Hier kommen die einheimischen Pikmin ins Spiel, die tapfer all das gefundene Obst zur Basis tragen, während um sie herum kleine und große Monster lauern, die plötzlich aus dem Boden brechen oder wie Spinnen auf den richtigen Moment warten.

Wie im Vorgänger besteht die Herausforderung darin, alles innerhalb des Zeitlimits eines Tages zu erledigen. Bevor die Nacht einbricht, muss man seine Pikmin also in die Sicherheit der Basis bringen, sonst werden sie gefressen. Aber keine Bange: Im Vergleich zu den harten Zeitlimits der separat spielbaren Missionen (Früchte sammeln, Monster jagen oder Bosse besiegen), darf man es in der Kampagne gemütlicher angehen. Dabei gilt: Je mehr Pikmin das Obst tragen, desto schneller kommen sie Zuhause an. In der Zwiebel kann man dann unbegrenzt viele von ihnen nach Farben getrennt speichern, also auch auf Vorrat züchten. Macht man dennoch Verluste, kann man sie über umstehende Blumen recht schnell vermehren. Und selbst wenn man aufgrund tickender Uhr eine halbe Melone oder einen erst leicht verletzten Boss zurücklassen muss, wird das für den nächsten Tag gespeichert – man muss also nicht alles nochmal erledigen, so dass man deutlich mehr Komfort hat als noch in Pikmin 2.
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Kommentare

johndoe803702 schrieb am
@ Game&Watch, der Schwierigkeitsgrad ist ein subjektives empfinden, das sieht jeder anders.
Manchen war sogar Donkey Kong Country Returns noch viel zu leicht.
Es liegt wahrscheinlich daran, dass du ein Profispieler bist, dem schwierigere Spiele gar nichts mehr ausmachen und dir daher alles Kinderleicht vorkommt. Aber versteif dich nicht allzu sehr darauf, denn sonst könnte dir sehr viel Spielspaß entgehen. Ich fand zum Beispiel den vorletzten Boss echt hart, denn der kann mit einem mal ganze 20 Pikmin auf einen Schlag verschlingen, wenn man mal unachtsam oder nicht schnell genug war. Auch die Missionen mit den Früchten sind nicht zu einfach, auch wirklich alles auf Platin eingesammelt? - Dazu muss man die Level schon genügend studieren und sich die passende Strategie zurechtlegen um das Zeitfenster sinnvoll und ohne Verschwendungen nutzen zu können.
ich finde sogar dass Pikmin 3 der beste aller Teile ist, er verbindet die besten elemente aus Pikmin 1 und Pikmin 2 in ein neues Spiel und nimmt langweilige und öde Passagen raus (die viel zu langen Höhlen-Abschnitte aus Teil 2 zum Beispiel, die wurden am Ende total öde und stinklangweilig).
Jetzt gibt es wieder ein Tages-System wie in Teil 1 wo man jederzeit zu einen vorherigen Tag zurückkehren kann und etwas misslungenes geradebiegen, was bei Teil 2 leider überhaupt nicht mehr möglich war, da es den Status den man einmal hatte komplett für den Rest des Spieles übernommen hatte. Die neuen kürzeren Höhlen-Abschnitte fügen sich richtig gut ins Gesamtbild mit ein.
Der Umfang war in Pikmin 2 nicht wirklich größer, denn auch dort gab es diese Missionen nur dass diese in Pikmin 3 im freien stattfinden. Neu ist auch das Bingo-Duell welches ein sehr interessanter Mehrspielermodus ist. Mittlerweile komme ich auch mit den Früchten und Säften sehr gut zurecht und es ist einfach unwahr, dass man sämtliche Früchte ohne Zutun bekommt, einige sind sogar sehr gut versteckt oder man muss erst einen riesigen Zwischengegner beseitigen.
SSBPummeluff schrieb am
Keine Ahnung, der erste Boss hat mir etliche Pikmins gefressen, und ich schätze mich als durschnittlich begabter ein. Wenn dir alle Spiele keine Probleme bereiten, bist du wohl auf dem Prolevel.
Und ich hab ebenfalls keine Probleme damit zu verlieren, Spiele auch Titel in dem sterben der Normalfall ist.
Game&Watch schrieb am
 Levi hat geschrieben:Sei dir alles als eigene Meinung gegönnt. Auch wenn die Sache mit den angeblich zu leichten Modernen Nintendo-Games eher in die Gerüchtekammer gehört ... aber nun gut.
Nein, es ist einfach wahr. Das hat überhaupt nichts mit gehate oder so zu tun, ich sage einfach nur wie es ist. Ansonsten nenn mir doch mal die schwereren Nintendospiele der letzten 3 Jahre. Es gab genau 2 Spiele bei denen ich mich etwas anstrengen musste: Donkey Kong Country Returns (im Spiegelmodus) und New Super Luigi U.
Ich sage ja nicht das ich mit leichten Spielen keinen Spaß haben kann, ganz im Gegenteil. Skyward Sword fand ich richtig gut (auch wenn Phai geneeeeeeeeeeeeeervt hat -_____-) aber ich vermisse diese Spiele in denen man wirklich mal wieder Schweißausbrüche bekommt.
Habe ich irgendwelche großen Spiele verpasst ? Oder ist es vielleicht doch mehr als nur ein Gerücht :wink:
Aber zwei Sachen:
Du musst die Wiimote nicht wie beim Maßkrughalten permanent waagerecht vor dir in der Luft halten ... einfach gemütlich auf den Knien ablegen und aus dem Handgelenk manövrieren ;) ... Im grunde genau so, wie du auch jeden anderen Controller hallten würdest, nur ohne die "Erdmänchenhaltung" (tolle Wortkreation, danke an den Erfinder)
Muss ich leider doch, denn wenn ich meine Wiimote einfach auf meine Knie legen würde, wie ich es mit "normalen" Controller auch tue, dann wäre da leider eine schwere Tischplatte zwischen Wiimote und Bildschirm. Und so sehr ich die Ingenieure von Nintendo für ihre vergangenen Erfindungen auch schätze, auch Nintendo hat wohl noch keinen IR Strahl, der durch dicke Holz/Metallplatten geht erfunden :wink:
Es ging mir schon bei Metroid Prime 3 gehörig gegen den Strich die Wiimote die ganze Zeit auf den Bildschirm richten zu müssen. Wenn ich mit meinen Stuhl ein Stück zurück gehe, funktioniert es zwar aus dem Handgelenk heraus, allerdings nur in der oberen Bildschirmhälfte. Da man so logischerweise nicht vernünftig spielen kann hatte ich also 2...
Levi  schrieb am
Sei dir alles als eigene Meinung gegönnt. Auch wenn die Sache mit den angeblich zu leichten Modernen Nintendo-Games eher in die Gerüchtekammer gehört ... aber nun gut.
Aber zwei Sachen:
Du musst die Wiimote nicht wie beim Maßkrughalten permanent waagerecht vor dir in der Luft halten ... einfach gemütlich auf den Knien ablegen und aus dem Handgelenk manövrieren ;) ... Im grunde genau so, wie du auch jeden anderen Controller hallten würdest, nur ohne die "Erdmänchenhaltung" (tolle Wortkreation, danke an den Erfinder)
Zur Bildqualität:
Pikmin 3 rendert intern in 720p und skaliert dann hoch, dein Emulator hast du wahrscheinlich mit 1080p und echtem aa betrieben, oder? Daher wahrscheinlich die leichte "Unruhe" die du empfindest. Für nicht Emulator Spieler ist es trotzdem ein gewaltiger Sprung.
Game&Watch schrieb am
Ich habe mir jetzt nicht den kompletten Thread durchgelesen und weiß nicht, was hier schon alles über das Spiel geschrieben wurde, aber ich als Riesenfan der damaligen Teile der so lange auf einen neuen Teil gewartet hat wollte hier einfach mal meine Meinung zum Spiel abgeben.
Ich habe mir dafür für eine Woche die Wii U von meinem Cousin geliehen um dem Spiel mal eine Chance zu geben. Zu groß war die Neugier auf dieses Spiel, aber eine Wii U will ich mir nicht kaufen.
Aber hey, wozu hat man Verwandtschaft ? :wink:
Aber nun zum Spiel: Ich muss gestehen, ich bin ein bisschen...enttäuscht. Es ist das perfekte Beispiel dafür, warum ich mir heutzutage nichts mehr von Nintendo kaufe.
Der Hauptkritikpunkt: ES IST EINFACH VIEL ZU EINFACH.....
Versteht mich nicht falsch, nicht jedes Spiel muss superultramegabockschwer sein um mir Spaß zu machen, aber der Schwierigkeitsgrad von Pikmin 3 ist lächerlich. Pikmin 2 hatte gegen Ende ein paar bockschwere Momente, bei Pikmin 3 bin ich wie bei einem Spaziergang durchgehuscht.
Die Bossgegner sind geradezu lachhaft einfach, mal abgesehen davon das es im Vergleich zum Vorgänger nicht mal halb so viele gab. Der Panzerfüßler ist die größte Lachnummer von allen. Tötet der überhaupt mal Pikmin bzw. greift der überhaupt mal an ? Alles was er bei mir tat war, von A nach B zu kriechen und sich gemütlich von meinen Fels-Pikmin abwerfen zu lassen. Aber auch die anderen Bossgegner haben sich nicht mit Ruhm bekleckert. Ein klarer Rückschritt im Vergleich zum Pikmin 2.
Auch das finden der Früchte war viel zu einfach. Zu viele liegen einfach in der Gegend rum, ohne das man großartig suchen muss. Unter Zeitdruck gerät man somit nie.
Die Steuerung wurde komplett verändert. Meiner Meinung nach gab es keinen Grund dafür, denn in Pikmin 2 hat sie bereits perfekt funktioniert. Ich muss dazu sagen, das ich mit dem Gamepad gespielt habe. Wie manche Leute das ganze Spiel mit Wiimote + Nunchuk durchspielen können ist mir ein Rätsel. Weiß ja nicht was ihr...
schrieb am