Chasing Aurora04.12.2012, Jörg Luibl
Chasing Aurora

Im Test:

Lust auf 2D-Action in luftiger Höhe? Der österreichische Entwickler Broken Rules, der mit "And Yet It Moves" auf sich aufmerksam machte, hat mit Chasing Aurora ein interessantes Spiel rund um das Fliegen im Angebot. Wir klären in unserem Test, ob sich die knapp zwölf Euro für den Download im Wii U-Shop lohnen.

Die Magie des 2D-Fliegens

Auch ohne die dritte Dimension geht es in luftiger Höhe zur Sache: Bis zu fünf Vögel jagen sich vor pastellfarbenen Hintergründen, flattern auf Knopfdruck oder setzen zum Sturzflug in die Tiefe an, wo sie schon mal tief in Seen eintauchen. Wer an Tempo oder Höhe gewinnen will, sollte nicht einfach wild auf den Button für den Flügeschlag drücken, sondern die weiß zirkulierenden Luftströme beachten: Dort lohnt sich das einmalige Flattern, bevor es in Gleitflügen fast wie von selbst weiter geht. Diese einfache Idee hat durchaus Potenzial.

Es macht auch zunächst Spaß, die bunten Vögel bei simpler Steuerung immer schneller und eleganter fliegen zu sehen. Aber das Prinzip nutzt sich unheimlich schnell ab: Vor allem Solisten werden im Herausforderungsmodus gelangweilt, wo man immer wieder gegen die Zeit in Rundkursen unterwegs ist. Anstatt die Flugwelt mal weit mit Panoramen zu öffnen, gibt es lediglich begrenzte Abschnitten. Die werden immer kniffliger mit ihren teilweise beweglichen Hindernissen, aber die Lust auf Perfektion wird hier trotz der Multiplikatoren

Der Solomodus enttäuscht mit immer gleichen Rundkursen. Lediglich in zwei von drei Multiplayermodi kommt etwas Spaß auf.
Der Solomodus enttäuscht mit immer gleichen Rundkursen. Lediglich in zwei von drei Multiplayermodi kommt etwas Spaß auf.
für das Durchfliegen der Tore nicht geweckt. Ein alternativer Modus für Einzelflieger? Fehlanzeige.

Katz-und-Maus am Himmel

Mit bis zu fünf Spielern macht Chasing Aurora in drei Multiplayer-Modi etwas mehr Laune: Vor allem in jenen zweien, in denen einer mit dem Wii U GamePad vor den anderen mit Schmuckstücken flieht oder diese als Frostvogel jagt - wo steckt er bloß mit seinem goldenen Schatz? Wie kann ich der Vereisung entgehen?  Da kommt es zu kurzfristig unterhaltsamen Katz-und-Maus-Spielen am Himmel, wo man seine Beute auch mal geschickt fallen lassen sollte, damit sie nicht im Flug stibitzt wird. Schön auch, dass sich Jäger und Gejagte in den Rollen abwechseln - man tauscht einfach das GamePad. Aber auch hier stellt sich recht zügig die Ernüchterung ein, denn man hat zu schnell alles gesehen und erspielt, zumal es keinerlei Online-Modi gibt. Am Ende bleibt nur der Ehrgeiz, die lokale Bestenliste anzuführen.

Fazit

Auf den ersten Blick hat mich Chasing Aurora sehr neugierig gemacht. Da ist dieses ansehnliche, auf das Wesentliche beschränkte 2D-Artdesign, das Vögel wie Papierflieger vor pastellfarbenen Hintergründen sturzfliegen lässt - und das macht zwischendurch Laune! Aber wenn man sich daran sattgesehen hat, kann das simple, viel zu redundante Spiel nicht lange motivieren: Es geht lediglich um Katz-und-Maus-Jagden in luftiger Höhe, die vielleicht für ein paar Minuten mit Kumpels oder Familie unterhalten. Und der einzige Solomous enttäuscht mit immer gleichen Zeitrennen, teilweise in langweilen Endlosschleifen. Unterm Strich bleibt ein hübsches, aber viel zu mageres und dafür viel zu teures Minispielerlebnis.

Pro

ansehnliches Artdesign
unkomplizierte Luft-Wettrennen
zwei Multiplayer-Modi nutzen Wii U-GamePad gut

Kontra

nur ein langweiler Solomodus
immer gleiches Spielprinzip
sehr beengtes Leveldesign
keine Vogel/Talent/Steuerungs-Entwicklung
ein überflüssger Multiplayer-Modus
keine Online-Modi
viel zu hoher Preis

Wertung

Wii_U

Tolles Artdesign, ausreichend für ein Wettrennen zwischendurch, aber inhaltlich viel zu dünn.

0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.