Need for Speed: Most Wanted20.03.2013, Mathias Oertel
Need for Speed: Most Wanted

Im Test:

Wii U hat momentan nicht nur mit einer Release-Flaute zu kämpfen. Bei Multiplattform-Titeln zieht man zudem häufig technisch den Kürzeren, man denke nur an Mass Effect 3 oder Call of Duty - Black Ops 2. Doch vielleicht können die Rennspiel-Spezialisten von Criterion mit Need for Speed Most Wanted U das Ruder herumreißen?

Das späte Glück?

Gut vier Monate mussten Wii U-Besitzer auf "ihr" Need for Speed Most Wanted warten. Zwar fiel der ursprüngliche Release des insgeheim als inoffzieller Nachfolger von Burnout Paradise gehandelten Open World-Rasers in etwa in den Zeitraum, in dem die neue Nintendo-Hardware in die Läden kam. Dennoch benötigte das Team von Criterion offensichtlich mehr Zeit, um die halsbrecherische Geschwindigkeit in Einklang mit der frischen Konsole zu bringen. Im Gegenzug bietet man einige Unterschiede und Ergänzungen, mit denen man die zusätzliche Wartezeit kompensieren möchte.

Inhaltlich fällt dabei in erster Linie die Integration des auf anderen Plattformen als DLC angebotenen "Ultimate Speed Pack" auf, das den regulär mit über 40 Fahrzeugen ausgestatteten Fuhrpark um fünf aufstockt. Das bedeutet gleichzeitig fünf neue Herausforderungen pro Fahrzeug und etwa 70 frische Meilensteine, die man bei seinen Fahrten durch die fiktive Stadt Fairhaven erreichen kann - wodurch das Spielerlebnis zwar verlängert, aber nicht nennenswert verbessert wird.

Wie es euch gefällt

Nicht lumpen lässt sich Most Wanted hinsichtlich der Steuerungs-Optionen: Neben dem Wii U-Gamepad, das sich optional auch wie Microsofts Wireless Speed Wheel (mit beinahe identischer Genauigkeit) als Bewegungssteuerung nutzen lässt, kann man eigentlich alles außer einer Bratpfanne anschließen. Das Wii U ProPad wird ebenso unterstützt wie der Classic Controller Pro oder die Remote, die natürlich auch in Kombo mit dem Nunchuk eingesetzt werden kann. Wer angesichts der Unterstützung eines zweiten Spielers hofft, dass ähnlich wie bei Sonic All-Stars Racing Transformed ein Spieler auf dem großen Fernseher und einer auf dem kleinen Schirm des Touchpads fährt, wird enttäuscht.

Wer will, kann vorbildlich per Knopfdruck auch auf dem GamePad-Bildschirm durch Fairhaven rasen.
Wer will, kann vorbildlich per Knopfdruck auch auf dem GamePad-Bildschirm durch Fairhaven rasen.
Man kann zwar zu zweit durch Fairhaven jagen, doch der Partner wird entweder in die Rolle des (bei Not helfenden) Fahrlehrers gedrängt, der über das Gamepad quasi in Gas, Bremse oder Steuerung eingreifen kann oder als Halbgott auf der Couch positioniert. Von dort kann man auf dem Berührungsschirm Tag oder Nacht für Fairhaven bestimmen, den Verkehr von den Straßen der Metropole verschwinden oder ihn wieder auftauchen lassen und sogar der verfolgenden Polizei virtuelle Knüppel zwischen die Beine werfen. Okay: Man muss nicht zwangsläufig einen zweiten Spieler dabei haben, um die durchaus zum spielerischen Vorteil beitragenden "gewollten Cheats" wie Rasen ohne Gegenverkehr oder Gesetzeshüter, die wie von Geisterhand eine Panne haben, einsetzen zu können. Daher hält sich meine Euphorie diesbezüglich auch Grenzen.

Sinnvoller ist da schon der große Kartenausschnitt auf dem Touchscreen (es gilt jedoch wie im richtigen Leben, dass man die Karte nur konsultieren sollte, wenn man nicht mit 200 Sachen durch die Gassen jagt) und vor allem die Option, seinen Wagen per Knopfdruck wechseln zu können. Allerdings hat sich hier ein Manko eingeschlichen: Online sucht man sich seine Marke und kann dort aus allen zur Verfügung stehenden Modellen auswählen, bevor man auf Knopfdruck im Fahrersitz Platz nimmt. Offline jedoch klickt man auf die Marke und findet sich ohne weitere Auswahl im erstbesten Modell wieder. Klickt man nochmals, kommt das nächste Modell usw. Nimmt man jetzt einen Hersteller, der entsprechend viele Boliden im Programm hat wie z.B. Ford oder auch Porsche wird die Fahrzeugwahl im Zweifelsfall zu einer unnötigen Geduldsfrage. Sinnvoll wäre es auch gewesen, über Berührungssteuerung die freigeschalteten Modifikationen für jeden Flitzer administrieren zu können. Das passiert jedoch wie bei den Geschwistern auf 360 oder PS3 über das Digipad.

Abstriche - mal mehr, mal weniger

Angesichts der ansehnlichen Kulisse sowie der enormen Geschwindigkeit, die Criterion auf PC, PS3 und 360 in Fairhaven vom Stapel lässt, war ich gespannt, wie sich die Wii U technisch schlagen würde. Hinsichtlich des so genannten "asynchronen" Wettbewerbs gibt man sich keine Blöße: Wie in den  anderen Versionen gleicht Most Wanted die eigenen Leistungen mit denen seiner Freunde ab und zeigt auf, wo man besser (Yay!) und wo man schlechter (Nay!) war. Wer hat welches Rennen schneller beendet?

Die Zahl an menschlichen Teilnehmern wurde auf Wii U zwar von acht auf sechs reduziert, Spaß und Chaos bleiben jedoch gleich.
Die Zahl an menschlichen Teilnehmern wurde auf Wii U zwar von acht auf sechs reduziert, Spaß und Chaos bleiben jedoch gleich.
Wer ist beim Sprung durch die Werbetafel weiter geflogen? Wer hat bei der Radarkontrolle die Höchstgeschwindigkeit eingeheimst? Ähnlich wie bei Forza Horizon wird durch diesen beständigen Wettbewerb mit seine Kumpels eine nicht zu unterschätzende Grundmotivation gelegt. Doch auch vor den Online-Duellen muss man sich nicht drücken. Zwar wurde das Fahrerfeld von acht auf sechs Piloten reduziert. Doch der hektisch-chaotische Spaß, der entsteht, wenn man erst jeder sich selbst der nächste (und dementsprechend die anderen aus dem Weg rüpelnd) zum Startpunkt des kommenden Wettbewerbs hetzt, nur um dann mit dem Gegner in einem Team um Siegpunkte zu kämpfen, wird auch mit reduziertem Fahrerfeld nur unwesentlich gemindert.

Denn, und das ist das wichtigste an der Wii U-Umsetzung: Sie kann sich wahrlich sehen lassen. Im Parallel-Betrieb lassen sich bei den Texturen und Effekten kaum Unterschiede ausmachen, die Farbgebung wirkt allerdings auf der Nintendo-Konsole intensiver als z.B. auf der 360. Allerdings flimmern die Kanten in der Entfernung auf der Wii U stärker, die Sichtweite ist mitunter nicht ganz so hoch. Allerdings ist dies Jammern auf hohem Niveau. Denn der Bereich, auf den es hauptsächlich ankommt, das Gebiet bis etwa 200/250 Meter vor dem Auto, wird ebenso akkurat und ohne sichtbare Auffälligkeiten auf den Bildschirm gebracht wie bei den anderen HD-Systemen. Allerdings ist die Frequenz, in denen es zu kurzen (und nicht spielbeeinflussenden) Problemen mit der Bildrate kommt, etwas höher als auf PS3 oder 360. Und damit bitte ich auf den nachfolgenden Seiten zu einer Zeitreise in den leicht angepassten Test aus dem letzten November, in dem die gleichbleibenden inhaltlichen Vorzüge und Nachteile beschrieben werden.

Burnout Fairhaven?

Ist der PS-starke Ausflug in die Stadt Fairhaven also genau die Highspeed-Fortsetzung zu Burnout Paradise, auf die ich seit 2009 gewartet habe? Die Antwort auf die Frage lautet, um es mit Fettes Brot zu sagen: "Jein!" Wenn man nur auf die pure Geschwindigkeit und die Möglichkeit schaut, sich in einer offenen Stadt PS-Duelle zu liefern, in der auch die Strecken bei Rennen nicht wie z.B. bei Forza Horizon abgegrenzt sind und man auch mal lauthals fluchend die falsche Ausfahrt nimmt, dann ist Most Wanted in der Tat ein würdiger Nachfolger zu Paradise.

Das Need for Speed-Gen ist fest in der DNS dieses Rennspiels verankert: Wie beim ursprünglichen Most Wanted müssen sich Solisten in Fairhaven nach und nach den meistgesuchten Rasern stellen, diese schlagen und schließlich ihre Karre übernehmen. Damals waren es 15, dieses Mal sind nur noch zehn Hauptgegner ins Visier zu nehmen.

Und man sitzt (dies ist die größte Änderung zu Paradise) in lizenzierten Boliden. 41 Karossen gibt es, das Spektrum reicht von Alfa Romeo über Bentley und Bugatti, Pagani oder Lamborghini bis hin zu einem Koenigsegg Agera R. Einige dieser Prachtwagen muss man erst freischalten, die meisten kann man an über 120 mitunter gut versteckten Wechselstationen (drei für jedes Auto) finden. Nun parkt man entweder daneben und wechselt oder hat den Wagen für einen späteren Schnellzugriff zur Verfügung. Criterion hat die PS-Monster mit bekannt hoher Detailfreude nachgebildet, allerdings musste den Lizenzen die Wucht bei Crashes sowie ein ausgefeiltes Schadensmodell geopfert werden. Das ist insofern schade, da Criterion mit den wuchtigen Crashsequenzen der Burnout-Serie (häufig in Zeitlupe zelebriert) das Fundament für seinen Ruf als Meister des Arcade-Racings gelegt hat.

Wechselbad der Gefühle    

Überhaupt hetzt mich Most Wanted als bekennender Paradise-Fan durch ein emotionales Wechselbad. Ich jubele (wenngleich manchmal nur im Stillen), wenn mich die wahnwitzig schnell an mir vorbeizischende Kulisse den Kopf einziehen lässt, ich einen Tunnelblick bekomme, durch die Kurven gleite oder zu einem gezielten Drift ansetze - und das alles, ohne auch nur ein bisschen Kontrolle zu verlieren. Die Steuerung ist punktgenau, die Sportwagen lassen sich super auf der Straße halten und auch nach einer Kollision kann man sie schnell wieder ausrichten. Ich freue mich, wenn ich mich auf die Suche nach über 150 Plakatwänden mache, die man durchbrechen kann, um Sprungrekorde aufzustellen oder die Hochgeschwindigkeitsjagd bei über 60 Radarfallen aufnehme. Als Sammler und Vervollständiger kann man sich auch abseits der etwa sechs bis acht Stunden beschäftigen, die es für die meisten dauern dürfte, bis man Platz 1 der Most Wanted-Liste einnimmt.

Die Kulisse ist auf einem Niveau mit den Versionen auf anderen HD-Konsolen.
Die Kulisse ist auf einem Niveau mit den Versionen auf anderen HD-Konsolen.
Allerdings nutzt Criterion die offene Welt nicht so sehr aus, wie man es von ihnen (auch nach monatelangen Spritztouren durch Paradise City) erwarten könnte. Zwar kann man mit jedem freigeschalteten Fahrzeug eine Serie von fünf Rennen bestreiten, um Upgrades freizuschalten (für jedes Fahrzeug identisch) und durch länger anhaltendes Fahren mit einem Auto auch noch weitere "Pro-Varianten" der Verbesserungen bekommen. Dass diese Rennen von verdammt coolen, mitunter abstrakten, häufig witzigen Videos eingeleitet werden, kann allerdings nicht darüber hinweg täuschen, dass die zur Verfügung stehenden Renntypen nicht allzu variantenreich sind und man mit unterschiedlichen Boliden zu häufig in die gleichen Duelle abgeschoben wird. Dabei ist die Stadt eigentlich groß genug, um jedes Fahrzeug mit fünf exklusiven Situationen zu konfrontieren - zumal so auch der Anreiz größer wäre, auch wirklich jede Karre aufzumotzen. Statt wie in Paradise City verschiedene Wettbewerbe zur Verfügung zu stellen (Stuntpunkte, normale Rennen, Takedowns etc.), die auch mal den Wechsel zu einem besser geeigneten Fahrzeug forcieren, greift man hier auf das immer gleiche Repertoire zurück, meist Rennen von A nach B sowie Rundkursrennen. Und selbst an den Abweichungen wie das Erreichen einer bestimmten Durchschnittsgeschwindigkeit oder der Flucht vor der Staatsgewalt innerhalb eines Zeitlimits hat man sich vergleichsweise schnell satt gesehen. Zumal sich die allgegenwärtige Polizei ohnehin häufig bemerkbar macht und man nach Zielerreichung noch die Streifenwagen abschütteln muss, bevor man sich der nächsten Aufgabe zuwenden kann. Das GPS-System sorgt auch ab und an für Frust: Vollkommen ohne Sprachhinweise ("in 200 Metern rechts abbiegen", "in der nächsten Ausfahrt links halten" ) führt es einen als kürzesten Weg häufig auf die Gegenfahrbahn, obwohl es auch ungefährlicher ginge und hat Probleme, sich auf spontane Weg-Änderungen seitens des Fahrers einzustellen. Während ich mit Letzterem wenig Probleme habe, ist es die fehlende Sprachausgabe, die ein ums andere Mal dazu geführt hat, dass ich an erster Stelle liegend die falsche Ausfahrt genommen habe und fluchend umdrehen musste. Man hat in der Hektik der Rennen nicht immer die Zeit, um einen Blick auf die Minikarte zu werfen, damit man ja die nächste Abzweigung nicht verpasst.

Was zählt, liegt auf der Straße

Wenn man mit Vollgas über den Asphalt hetzt, verfliegt der aufkeimende Ärger jedoch bald. Zwar verrennt sich die KI (vor allem bei den 1:1-Duellen gegen die zehn Meistgesuchten) zu sehr im Gummiband-Verhalten, doch Spannung, Hochgeschwindigkeit und Action lassen mich immer wieder verzeihen, dass Criterion sich auf dieses plumpe Mittel zurückfallen lässt.

Was darf's denn sein? Eine andere Tageszeit, kein Verkehr auf den Straßen oder vielleicht die Polizei mit Problemen?
Was darf's denn sein? Eine andere Tageszeit, kein Verkehr auf den Straßen oder vielleicht die Polizei mit Problemen?
Dennoch: Wenn man mit einem neben fahrenden Boliden Funken sprühend Lack austauscht oder die Gegner ausbremst und geschickt in die Leitplanke drängt, wird unwillkürlich ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert und man fühlt sich unbesiegbar. Allerdings nur bis zu dem Moment, in dem bei Tempo 350 die Feinmotorik versagt und die geschätzten Millimeter Abstand zum entgegen kommenden Fahrzeug knapper ausfallen als erwartet und man plötzlich mit einem lahmen "Crash"-Einspieler zum Stillstand kommt, bevor es weitergeht. Natürlich haben sich die Konkurrenten wieder an einem vorbei gemogelt. Egal, ich kriege sie schon wieder - und dann Gnade ihnen Mad Max. Gerade weil die Burnout-Qualitäten (Speed, Action, Kontrolle) hier mehr als deutlich zu spüren sind, ist es schade, dass Solisten letztlich so wenig Abwechslung geboten bekommen.

Chaotisches Mehrspieler-Vergnügen

Natürlich kann man argumentieren, dass man dank Autolog 2.0 auch asynchrone Duelle mit seinen Freunden ausfechten kann: Für jede Radarfalle und jede durchsprungene Werbetafel speichert das Spiel die Leistung und gleicht sie mit der der Freunde ab. Besser noch: Hat der Kumpel eine bessere Leistung als ich abgeliefert, prangt sein Mii auf den Werbetafeln in "meinem" Fairhaven.  Und natürlich führt dies zwangsläufig zu einem "Na warte, deine Punktzahl schlage ich noch, bevor ich aufhöre", das meist bis in die Nachtstunden dauert. Doch das bieten andere Spiele auch, wie zuletzt Forza Horizon, das nicht nur in dieser Hinsicht die Nase vorn hat.

Der Mehrspieler-Modus ist das Eintrittsgeld beinahe alleine wert. Bis zu sechs Spieler können sich auf den Straßen der Stadt herumtreiben, Schabernack anstellen, auf Rekordjagd gehen oder sich gegenseitig jagen. Interessant wird es jedoch in dem Moment, wenn die so genannten "Speedlists" abgerufen werden. Dahinter verbergen sich Wettbewerbe, die von Usern zusammengestellt werden können. Zwar kann man keine eigenen Strecken abstecken, doch mit unterschiedlichen Herausforderungen, Rennen und Teamwettbewerben bekommt man hier genau die Abwechslung, die man in der weitgehend trockenen Kampagne vermisst.

Auch auf Wii U kann man sich an halsbrecherischer Geschwindigkeit erfreuen.
Auch auf Wii U kann man sich an halsbrecherischer Geschwindigkeit erfreuen.
Und das Beste: Alles ist erlaubt und wird gefördert. Denn bevor der jeweilige Wettbewerb gestartet wird und man hier um Punkte für den Sieg kämpft, müssen erst einmal alle zum Zielpunkt rasen. Und auch hier kann man mit einem frühen Eintreffen Punkte einheimsen. Und schon geht das Chaos los. Schon bevor es eigentlich losgeht, wird geschubst, gerammt und "getakedownt", dass man das Gefühl hat, auf dem Schrottplatz zu sein - herrlich. Vor allem, wenn danach ein Wettbewerb ansteht, bei dem man genau demjenigen, der einen gerade noch unsanft aus dem Weg geräumt hat, zur Seite stehen muss, obwohl man ihm den Takedown eigentlich zurückzahlen möchte. Doch das muss warten. Die Reise zum nächsten Treffpunkt wird kommen - und damit meine Rache. Genau in diesen Momenten wird Criterion dem Ruf gerecht, keine Rennspiele im eigentlichen Sinne, sondern Action auf vier Rädern zu inszenieren.

Fazit

Endlich hat Wii U ein ordentliches Rennspiel im Programm. Criterion hat ganze Arbeit bei der Umsetzung des Highspeed-Rasers geleistet, die Kulisse ist bis auf wenige Ausnahmen im Bereich der Sichtweite den Geschwistern auf PS3 oder 360 mindestens ebenbürtig und zaubert eine halsbrecherische Geschwindigkeit auf den großen oder kleinen Bildschirm. So kann Most Wanted auch auf dem "neuen" System seine Stärken ausspielen: Die offene PS-Welt ist prall gefüllt mit Wettbewerben, die dank asynchroner Vergleiche mit den Freunden auch mittelfristig motivieren. Die Benutzerführung ist optimal gelöst und bietet mit den erweiterten Gamepad-Optionen zusätzlichen Komfort. Allerdings zeigen sich auf Wii U auch die bekannten Schwächen wie eine gewisse Redundanz der Offline-Wettbewerbe oder die Gummiband-KI. Warum die Fahrzeugauswahl über das Pad online besser gelöst wurde als offline, bleibt Criterions Geheimnis. Außerdem ist es schade, dass es offensichtlich Probleme mit einem lokalen Mehrspielermodus gab, bei dem einer auf dem großen, einer auf dem kleinen Schirm spielt. Denn das hätte das große Unterscheidungsmerkmal zu den bereits veröffentlichen Fassungen auf anderen Systemen sein können. So bleibt unter dem Strich eine vorbildliche Portierung eines richtig guten Rennspiels, das sich nach wie vor mit einigen Mankos ein Bein stellt.

Pro

rasend schnelle Rennaction
über 45 lizenzierte Boliden
jedes Fahrzeug hat seine eigene Rennserie...
fantastischer Soundtrack
sehr unterhaltender, chaotischer Mehrspieler-Modus...
die Rennen werden mit coolen, fantasievollen Videos eingeleitet
offene Welt, in der man einiges entdecken kann
asynchrone Wettbewerbe mit Freunden (Radarfallen, Werbetafeln)
knackige Motorensounds, brachiale Crash-Vertonung
Easydrive bietet komfortable Benutzerführung
saubere Kulisse mit überzeugenden Effekten
zahlreiche Steuerungsoptionen
Ultimate Speed Pack-DLC inklusive
gute (optionale) Nutzungsmöglichkeiten des Gamepad-Touchscreens
vorbildliche Umschalt-Möglichkeit des Spiels von TV auf Touchscreen

Kontra

für Solisten wenig Abwechslung bei den Wettbewerben
Polizei-Sprechfunk nervt mangels Variation
... viele Rennen werden recycelt
keine unterschiedlichen Radiosender
... bei dem man allerdings keine eigenen Kurse abstecken kann
von acht auf sechs Spieler reduziertes Online-Gegnerfeld
Gummiband-KI (vor allem in den Most Wanted-Rennen)
unspektakuläre Crash-Sequenzen, kaum vorhandener visueller Schaden
unzuverlässiges GPS ohne Richtungs-Ansagen
Adhoc-Tuning nicht über Gamepad möglich
Offline-Fahrzeugauswahl über Gamepad umständlich

Wertung

Wii_U

Technisch saubere Umsetzung des Hochgeschwindigkeits-Rasers, der mit den gleichen Vorzügen punktet wie die 360- oder PS3-Versionen.

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