Nützliches Hightech-Spielzeug
Mit dem Touchpad kann man die Umgebung scannen, Kameras hacken, muss manchmal Geschütze damit steuern, Codes eingeben und kann sein Inventar per Drag&Drop verwalten.
Schaut man auf das Gamepad, kann man seinen Standort in einer digitalen 2D-Karte sowie eine Zielmarkierung erkennen. Schön ist, dass nicht sofort Gegenstände in der Kulisse blinken, wenn man ein unbekanntes Areal betritt – alles bleibt angenehm zwielichtig, manchmal schüttet es in Strömen oder es ist so finster, dass man ohne Taschenlampe die Hand vor Augen nicht sieht. Hat man ein fremdes Gebiet betreten, sollte man sich also gut orientieren und aufklären: Hält man das Gamepad bei gedrückter linker Schultertaste gen Bildschirm, kann man selbst zappendustere Umgebung à la
Metroid Prime scannen und per Fingerdruck weiß markierte Stellen analysieren. So bekommt man Informationen über Türen, Lebewesen oder Beute – dann weiß man z.B., ob sich etwas in einem entfernten Schrank oder Koffer verbirgt. Zwischendurch gibt es nur kleinere Rätsel, wenn es z.B. um fehlende Türcodes geht.Ansonsten dient das Gamepad als virtueller Rucksack mit zehn Plätzen und Charakterbildschirm: Findet man etwas, zieht man es einfach per Finger hinein; Notizen, Fähigkeiten, Werkzeuge, Aufgaben & Co erreicht man über einen Fingertipper. Schade ist, dass man in der digitalen Karte nicht selbst Routen zu Zielen oder Notizen eintragen kann. Trotzdem ist das Gerät lebenswichtig, denn es ortet Feinde und markiert sie als rote Punkte auf der Karte. Von dieser Aufklärung sollte man häufig Gebrauch machen. Allerdings ist sie keine Garantie: Das Radar ortet meist nur bewegliche Ziele und ist auf eine Ebene fixiert. Bevor man also irgendwo eine Etage hinunter springt, was meist Lebenskraft kostet, sollte man sich nicht auf die fehlenden roten Punkte verlassen.
Packende Paniksituationen
Es gibt lediglich drei lokale Offline-Mehrspielermodi: Einer führt die Zombies an, der andere die Menschen. Man kann Remote und Nunchuk oder den klassischen Controller nutzen.
Ubisoft inszeniert überaus stimmungsvollen Survival-Horror alter Schule und versteht es, eine intensive Spannung aufzubauen. Dazu gehören Kleinigkeiten wie etwa der Verbrauch der Taschenlampe, verschiebbares Mobiliar für Barrikaden, plötzliche Angriffe in engen Tunneln oder während der Code-Eingabe, so dass man häufig im Vollsprint fliehen muss, um zu überleben. Noch wichtiger ist, dass man Türen dramaturgisch gut einsetzt: Man kann und sollte sie nicht nur schließen, sondern im Notfall auch verbarrikadieren, wenn man denn Bretter gesammelt und den Hammer gefunden hat. Aber Vorsicht: Zombies können einfach geschlossene Holztüren mit der Zeit aufbrechen. Sie hämmern wild dagegen, bevor sie hinein stürzen – dann sollte man einen Molotov-Cocktail oder eine Granate parat haben. Nur Stahltüren sind sicher.Mit der Zeit wird man stärker, vor allem wenn ein Charakter länger überlebt, Waffen wie Karabiner oder Schrotflinte sowie Minen und andere explosive Dinge findet. Aber vor allem gegen eine Übermacht ist immer schnelles Handeln angesagt. Man hat manchmal nur wenige Sekunden Zeit, um sich zu entscheiden: Kampf? Mit Leuchtraketen weglocken? Umlaufen? Man stirbt des Öfteren, weil man auf der Flucht im Dunkeln die Orientierung verliert, nicht rechtzeitig den Knopf für das Überwinden von Hindernissen drückt oder eine Tür entweder zu spät öffnet bzw. schließt. Das sind tolle Paniksituationen! Sprich: Man muss immer genau wissen, was man machen will. Weniger gut gelungen ist das Aufbrechen von Türen: Dann muss man einfach schnell auf die Holzplanke des Touchpads tippen, bis eine Energieleiste verschwunden ist; auch das teilweise mehrstufige Knacken von Schlössern mit dem Dietrich ist leider sehr simpel gestrickt: Man wartet einfach an der richtigen Stelle auf den Rumble und es macht Klick.
Das Wii U-Gamepad
ZombiU ist zwar en detail nur solide, aber die Schauplätze werden stimmungsvoll beleuchtet. Stirbt der Charakter, startet man mit einem anderen im Unterschlupf.
Wie spielt es sich mit dem Gamepad? Es liegt gut in der Hand, der Touchscreen reagiert präzise und da man als Spieler ebenfalls mit einem Hightech-Tablet namens „Prepper Pad“ unterwegs ist, sorgt das Ganze für eine authentische Rückbindung zur Spielfigur. Ich habe allerdings ein wenig gebraucht, um mich an die Distanz zwischen den Analogsticks zu gewöhnen, die im Vergleich zu PlayStation 3 oder Xbox 360 weiter auseinander liegen. Obwohl man beide klassisch nutzt, also den linken zum Laufen bzw. Sprinten und den rechten zum gleichzeitigen Umsehen, wirkt das Zielen zunächst etwas schwammig. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran.Wenn man das relativ schwere Gamepad nur mit links hält, weil man bei einem Scan z.B. etwas auf dem Touchscreen mit der rechten Hand berühren muss, kann es manchmal zu Wackelsituationen kommen. Aber in der Regel wirkte die Steuerung des Scanners präzise genug; sobald es Probleme mit der Verbindung gibt, wird das angezeigt. Ansonsten nutzt man das Touchpad auch am Geschütz zum Zielen: Es gibt ein paar überflüssige MG-Stationen, an denen man mit dem kleinen Bildschirm zielt und feuert.