Rabbids Land29.11.2012, Jan Wöbbeking
Rabbids Land

Im Test:

Pünktlich zum Wii U-Start versorgen Warner, D3 & Co die Konsolenkäufer mit einer ganzen Armada an Minispiel-Sammlungen. Ubisoft schickt seine französischen Schrei-Hasen ins Rennen, diesmal verwüsten sie mit Hilfe des Gamepads einen Freizeitpark.

Wahnsinn im Park?

Im Intro und auf dem Spielbrett geben die bunt gefärbten Plagegeister Vollgas: Ständig werden ihnen Würfel auf den Schädel gedonnert, gewonnene Pokale fressen sie gleich komplett auf und zwischendurch überraschen sie einen mit albernen Geräuschen aus dem Gamepad. Schade, dass sich der Großteil der Minispiele nicht genau so lustig gestaltet. In älteren Rabbids-Titeln ärgerte man z.B. Kinobesucher mit ständigem Handy-Klingeln, die aktuellen Attraktionen wirken im Vergleich dazu etwas brav. Im Kugel-Labyrinth z.B. sammelt ein Spieler Diamanten, ein anderer versucht ihn mit einer fetten Kugel zu zerquetschen. Das Balancieren des Untergrunds funktioniert mit dem feinfühligen Gyro-Sensor prima, Party-Stimmung kommt trotzdem nicht auf.

Ähnlich ist es im Weltall in der Disziplin „After-Burner“, bei der der Hase über eine an Audiosurf erinnernde Rinne surft. Das Lenken per aufrecht gehaltenem Gamepad klappt bestens, spannend wird es aber höchstens, wenn der Rabbid an einem der glühenden Kometen Feuer fängt. Etwas lustiger gestaltet sich das Abfeuern explosiver Rabbids auf ein Segelschiff. Einfach im richtigen Moment ins Mikro pusten und schon gleitet ein Karnickel übers Eis und zerstört im Ideallfall ein paar Planken. Der zweite Spieler weicht mit den Analogstick des Nunchuks aus und feuert mit Wurfbewegungen der Wiimote Schnebälle ab.

Brave Hasen

Ein Blick aufs Kugel-Labyrinth: Ein Spieler stibitzt Diamanten, der andere versucht ihn zu plätten.
Ein Blick aufs Kugel-Labyrinth: Ein Spieler stibitzt Diamanten, der andere versucht ihn zu plätten.
Den Rahmen bietet ein rundes Spielbrett, welches aber deutlich fader gestaltet wurde als das Vorbild in Mario Party. Man würfelt, tapst mit seinem Rabbid auf verschiedene Bonus- und Ereignisfelder und löst alberne Quizfragen wie „Was bedeutet beim Menschen die Podo-Bromhidrose?“ (Die Antwort lautet: Es ist der Fachausdruck für Schweißfüße). Die anderen Spieler können danach auf den Sachverstand des Antwortgebers setzen. Wer in Minispielen und auf dem Brett genügend Trophäen eingesammelt hat (wahlweise zehn oder 20), muss es zum Sieg nur noch bis aufs mittlere Zielfeld schaffen – und möglichst keinem „Klau-Hasen“ über den Weg laufen.

Schade ist, dass in den Minispielen nur zwei menschliche Spieler gegeneinander antreten dürfen. Oft spielt man auch gegen die KI, denn die Computergegner lassen sich anders als bei der letzten Mario Party nicht deaktivieren. Stattdessen sind immer vier Langohren auf dem Brett unterwegs, egal wie viele Personen am Brettspiel teilnehmen. Ebenfalls ärgerlich sind die ständig auftretenden Soundknackser. Wer alleine spielen möchte, darf das Bild komplett auf das Gamepad verlegen und den Fernseher ausschalten. Der Mehrspieler-Modus ist dann nicht mehr möglich, aber man kann in der Schatzsuche versuchen, sich alle in den Minispielen versteckte Münzen zu schnappen. Zur Belohnung werden einige Filme und Musikstücke freigeschaltet. Grafisch wird Durchschnittskost geboten, aber die Unruhestifter sind wie immer richtig schön albern animiert.

Fazit

Eigentlich hatte ich mehr Lust auf Rabbids Land als auf Nintendos Freizeitpark. Doch während das Fangenspielen der Miis bei uns regelmäßig für einen hohen Geräuschpegel sorgt, saßen wir bei den Hasen meist gelangweilt auf dem Sofa. Schlecht sind die Minispiele nicht, aber weit weniger ausgeklügelt und spannend als bei der Konkurrenz. Immerhin werden die Funktionen des Gamepad-Controllers meist sinnvoll genutzt. Schade auch, dass sich in den Minispielen nur zwei Spieler fetzen. Der überdrehte Rabbids-Humor zündet nach wie vor, aber den Disziplinen mangelt es an der Extraportion Wahnsinn, welche die frühen Rabbids-Titel zu etwas Besonderem machten.

Pro

ein paar unterhaltsame Disziplinen...
überdrehter Humor
alberne Slapstick-Einlagen
gut eingebundene Gamepad-Steuerung

Kontra

...aber größtenteils dröge Minispiele
kaum richtig durchgeknallte Disziplinen
höchstens zwei Spieler pro Minispiel
KI-Gegner lassen sich nicht deaktivieren
häufiges Sound-Knacksen
fade gestaltetes Spielbrett
weder Online-Multiplayer noch Bestenlisten

Wertung

Wii_U

Weniger Wahnsinn als in den Vorgängern und weniger Feinschliff als in Nintendo Land: Größtenteils fade Minispiele sorgen für ein schwaches Wii U-Debüt der Schreihasen.

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