Im Test:
Der überflüssige Röntgenblick
Dirk Nowitzki ist tatsächlich on fire! Woher ich das weiß? Ich halte das WiiU GamePad senkrecht Richtung Fernseher und scanne quasi alle Spieler, auch jene des Gegners, wobei diesmal nur der deutsche Power Forward rot glüht – also sind seine Trefferchancen gerade richtig gut. Diese exklusive Neuerung nennt 2K Games den „Gatorade Biometric Scan“ und das Beste daran ist, dass man die überaus unansehnliche und überflüssige Visualisierung der "Hotness" in den Optionen abschalten kann.
Dieses Feature hat angesichts der Tatsache, dass es ohnehin ein Icon gibt, das einen heißen Spieler mit Lauf anzeigt, keinen Mehrwert. Zwar kann man sich nicht nur die aktuelle Form, sondern auch die Müdigkeit aller aktiven oder alle Zustandsinfos zu nur einem Spieler anzeigen lassen, aber wer das WiiU GamePad während eines laufenden Matches senkrecht hält, ist selber schuld – schließlich verliert man so schneller den Ball als einem lieb ist. Warum hat man anstatt des aktiven Scannens nicht einfach ohne Tamtam die Hotness auf den Touchscreen gepackt? Also eine passive Anzeige? Dafür ist es wiederum schön, dass man NBA 2K13 auch komplett auf dem kleinen Schirm spielen kann.
Touchtaktik & Slowdowns
Die Entwicklungszeit hätte man besser in den Spielablauf investieren sollen, denn im Gegensatz zum flüssigen Ablauf auf Xbox 360 und PlayStation 3 kommt es hier zu sporadischen Rucklern, nicht nur online (da hinkte es auch auf den anderen Konsolen), sondern auch in Offlinematches – das ist nicht fatal, aber ärgerlich. Auch wenn die stylische Präsentation sowie die lebendige Kulisse auf par mit den anderen Konsolen sind, wirken die Profis auf WiiU nicht ganz so körnig und plastisch; hinzu kamen auch gelegentliche Clippingfehler, wie z.B. durch Körper laufende Spieler an der Außenlinie. Unterm Strich flutscht der Ball hier nicht ganz so sauber.
Herzschlag & Benutzerführung
Schade ist, dass 2K Games nicht an der spröden Benutzerführung gearbeitet hat, die aus einem Mix aus Analogstick- und Buttonanwahl besteht. Wer das noch nicht kennt, wird sich des Öfteren im Dschungel der Optionen verlaufen. Auf WiiU wird man zudem dadurch verwirrt, das die Aktivierung eines ausgewählten Menüpunktes nicht eindeutig auf einen Knopf gelegt ist - mal ist es A, B oder Start. Die Steuerung kann man übrigens manuell anpassen und auch mit dem Wii U Pro Controller loslegen. Andere Geräte werden nicht unterstützt.
Fazit
Gar keine Frage: Die Wii U-Version inszeniert ebenso herrlichen Basketballsport wie jene für Xbox 360 und PlayStation 3. Außerdem wurde sie inhaltlich nicht so kastriert wie die PC-Version. Damit ist NBA 2K13 auf Nintendos frisch geschlüpfter Konsole das intensivste, ansehnlichste und umfangreichste Sportspiel. Man muss allerdings kleine Abstriche machen: Die neuen Features für das WiiU GamePad sind entweder überflüssig oder allerhöchstens nett gemeinte, aber halbherzig umgesetzte Zugaben – dass man vor allem den Scan in den Optionen abschalten kann, ist daher ein Pluspunkt. Hinzu kommt, dass das Spiel auf Wii U zu sporadischen Rucklern neigt. Trotz ebenso stylischer Präsentation und herrlich lebendigem Publikum wirkt die Kulisse, vor allem die Figuren der Spieler, im direkten Vergleich nicht ganz so körnig. Aber das sind angesichts der spielmechanischen Qualität marginale Defizite. Wer Basketball liebt, wird seinen Spaß haben! Nur wer die Wahl hat, sollte zu PS3- oder 360-Version greifen.
Pro
Kontra
Wertung
Wii_U
Nicht ganz so flüssig wie auf PS3 & Co: Aber ansonsten sehr guter Basketball mit allen Spielmodi!
Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.