Im Test:
Hyper, hyper!
Die neue Fassung trägt den sperrigen Titel Mighty Switch Force! Hyper Drive Edition, allzu viel wurde trotzdem nicht verändert. Natürlich haben die Entwickler die Grafik an die HD-Auflösung angepasst - und statt 16 gibt es jetzt 21 Levels. Letzteres war eine gute Entscheidung, denn das 3DS-Vorbild konnte man ohne Probleme auf einer längeren Zugfahrt beenden. Neuerdings ist man knapp vier Stunden beschäftigt – je nach Rätselerfahrung und Fingerfertigkeit auch deutlich kürzer oder länger.
Von den wegklappenden Plattformen abgesehen wirkt der Aufbau wie eine Hommage an gute alte Spielhallen-Titel von Taito: Es gibt kleine Levels mit schlichten Hintergründen, putzige, aber kaum animierte Gegner wie flatternde Fledermäuse und einen quietschvergnügten Mix aus Rave und Chiptunes, welcher mit geschätzten 200 Beats pro Minute vor sich hin dudelt. Auch die Steuerung gibt sich simpel: Man läuft, führt einen einfachen Sprung aus oder ballert mit Betäubungsmunition auf Dinos, welche Feuer speien oder mit einer Rammattacke angreifen.
Stop in the name of the law!
Die selbstironische Aufmachung passt zur Leichtigkeit des Spiels: Die übermotivierte Patricia quietscht Parolen wie „Stop in the name of the law!“ und auch ihre Antagonisten sehen überhaupt nicht bedrohlich aus. Ein Grüppchen blonder Hooligan-Cheerleader ist aus dem Knast geflohen und posiert nun in entlegenen Level-Ecken. Um sie alle einzusammeln, muss Patricia geschickt von ihrer Spezialfähigkeit Gebrauch machen. Zuerst wird eine fette Schildkröte mit Betäubungsmunition von der Plattform geschubst. Dann wartet man nur noch darauf, bis sie in die Falle tappst und zack, klatscht man sie mit einem beweglichen Block an die Scheibe. Problem gelöst, Tier zerschmettert, die Tür ist offen.
Rakentenwissenschaft
Wichtig sind auch die Portale, welche Patricia mit Düsenkraft kreuz quer durchs Level schleudern. Allzu schwer sind die damit verbundenen Rätsel nicht, gutes Timing ist aber nötig, sonst landet man schnell in tödlichen Stacheln. Für schwitzende Hände sorgen außerdem die unterschiedlich eingefärbten Blöcke. Oft springt man ins Leere und klappt sich den rettenden Boden unter den Füßen herbei. Eine Zehntelsekunde zu früh und Patricia klatscht an die Mattscheibe; eine Zehntelsekunde zu spät und sie fällt in die Stacheln, welche ihr einen wertvollen Lebenspunkt rauben.
Gefragt ist exaktes Timing. Springen, knobeln, schalten, schießen, weiterspringen - all das gestaltet sich dank des moderat ansteigenden Schwierigkeitsgrades motivierend. Das größte Manko ist trotz der Bonus-Levels der nach wie vor geringe Umfang. Nach dem Durchzocken wird eine Superknarre freigeschaltet und man kann Bestzeiten unterbieten. Ohne weltweite Bestenlisten hielt sich die Motivation dazu aber in engen Grenzen. Praktisch ist dagegen, dass das Spiel jederzeit auf das Gamepad verlegt werden kann. Spielt man auf dem Fernseher, ist auf dem Touchscreen das Radar zu sehen.
Fazit
Die Umsetzung von Mighty Switch Force für Wii U war eine gute Idee. Das Spiel gibt sich zwar fast genauso minimalistisch wie auf dem 3DS, doch der Kniff mit den ausklappbaren Plattformen motiviert. Je mehr man das System verinnerlicht, desto eleganter hüpft, rätselt und schaltet man sich durch die alberne Science-Fiction-Welt. Dank der fünf Bonus-Levels ist das Spiel nicht mehr ganz so kurz wie das Original. Das Knobel-Abenteuer bietet zwar nicht ansatzweise den Charme oder Abwechslungsreichtum eines Fly’n oder Giana Sisters: Twisted Dreams; in ihrem überschaubaren Mikrokosmos funktionieren die Rätsel aber richtig gut.
Pro
Kontra
Wertung
Wii_U
Klein aber clever: Das vertrackte Umschalten von Plattformen erfordert gutes Timing.
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