Planes30.08.2013, Jan Wöbbeking
Planes

Im Test:

Pünktlich zum Kinofilm starten die lebendig gewordenen Flugzeuge auch als Spiel durch. Disney scheint sein junges Publikum vor allem auf Nintendos Systemen zu vermuten – Umsetzungen für PS3 oder Xbox 360 gibt es nicht. Ist Planes (ab 13,90€ bei kaufen) nur ein Spiel für die ganz Kleinen oder kommen auch ältere Arcade-Flieger auf ihre Kosten?

Beschäftigungstherapie am Himmel

Passend zur Ausrichtung auf die junge Zielgruppe gestalten sich die Missionen am Himmel leider kinderleicht. Ob man nun mit dem Agrarflugzeug Dusty Felder düngt, Traktoren vor Wirbelstürmen davon trägt oder mit der exotisch geformten Inderin Ishani Feuerwerksraketen abfeuert: Meist klappert man ohne Not und Zeitdruck einfach zu treffende Checkpoints ab. Für halbwegs geübte Videospieler gibt es also keinerlei Herausforderung.

Im rund drei Stunden kurzen Spiel werden nach und nach Missionen für weitere Figuren wie den britischen Bulldog oder das mexikanische Lufttaxi El Chupacabra freigeschaltet. Ab und zu startet auch ein Checkpoint-Rennen oder ein Luftkampf: Dem gewaltarmen Konzept entsprechend werden die Gegner allerdings nur mit Farbe beschossen, wenn sie im Flug lackiert werden sollen.

Geteiltes Leid

Per Tastendruck schaltet man in den unbegrenzten Boost. Loops und Rollen werden ähnlich simpel gestartet.
Per Tastendruck schaltet man in den unbegrenzten Boost. Loops und Rollen werden ähnlich simpel gestartet.
Letztere Missionen sind immerhin eine Deut unterhaltsamer, aber auch recht fade. Etwas spannender wird es nur, wenn ein Freund kooperativ mitmischt, denn dann kann man sich immerhin darum kabbeln, wer welches Missionsziel zuerst abgrast. Der Ein- und Ausstieg klappt mitten in der Mission, auf Wunsch benutzt ein Spieler den Gamepad-Schirm und der andere den Fernseher. Auch Splitscreen ist möglich, Online-Modi gibt es dagegen nicht.

Grafisch bleibt das Spiel weit unter den technischen Möglichkeiten – die Kulissen wirken wie ohne großen Aufwand aus der Wii-Version portiert. Im Orient trifft man zwar auf hübsch glänzende Zwiebeltürme, der kahle Acker und die unscharfen Textur-Tapeten am Horizont sehen aber reichlich veraltet aus. Dazu kommt eine noch akzeptable aber nicht immer stabile Bildrate.

Fazit

Planes ist eine klassische Filmumsetzung: Uninspiriert, technisch schwach und voller fader Aufgaben. Die Ausrichtung auf die junge Zielgruppe kann ich verstehen, doch warum orientieren die Entwickler sich nicht mehr an Pilotwings? Dort gibt es schließlich auch knackigere und vor allem abwechslungsreichere Herausforderungen. Außerdem steuern sich Nintendos Fluggeräte wie Raketenrucksäcke oder Gleiter viel unterschiedlicher als die simpel zu navigierenden Planes-Flieger. Auch technisch hinterlässt Disneys Ausflug über die Wolken einen schwachen Eindruck. Nur im unkomplizierten Offline-Koop kommt etwas mehr Spaß auf, weil man sich gegenseitig um die Missionsziele kabbeln kann. Wer keinen großen Planes-Fan in der Familie hat, kann das Spiel also getrost links liegen lassen.

Pro

unkomplizierter, kurzfristig lustiger Offline-Koop
professionelle deutsche Synchronisation...
hübsche Gebäude und realistische Regendarstellung...

Kontra

fade, abwechslungsarme Missionsziele
...die von den Sprechern imitierten Akzente nerven aber
...aber auch hässlich kahle Kulissen
zu simple Steuerung
Handling der Flieger unterscheidet sich kaum
übertrieben niedriger Schwierigkeitsgrad
gelegentliche Ruckler
keinerlei Online-Modi oder -Bestenlisten
nur rund drei Stunden kurz

Wertung

Wii_U

Fade Missionsziele, eine anspruchslose Steuerung und schwache Technik machen Planes zu einem spielerischen Tiefflieger.

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