Gemeinsam sind sie stark
Miaaaauu!
Da die regulären Levels ähnlich wie in Rayman Legends einen angenehm fairen, mittleren Schwierigkeitsgrad besitzen, entwickelt sich ein guter Spielfluss. Der Umfang ist eine ganze Ecke üppiger als auf dem 3DS. Grob geschätzt brauchte ich zum Durchspielen etwas mehr als zehn Stunden. Steigen andere Mitspieler ein, geht es deutlich einfacher und schneller, da sie nicht nur im Kampf mithelfen, sondern wie gehabt auch eine kleine Lebensversicherung darstellen. Stirbt einer der Teilnehmer, schwebt er kurz danach in einer Blase ins Bild, aus der er sich per Knopfdruck an den Ort seiner Wahl plumpsen lassen kann.
Wenn es z.B. an der Tür klingelt, kann sich ein Mitspieler auch kurz per Knopfdruck in eine Blase zurückziehen, um kurz danach wieder einzusteigen. Legen bis zu vier Spieler zusammen los, entfaltet sich ein herrlich lustiges Gewusel. Jeder schnappt sich eine der Figuren wie Luigi, Toad oder die Prinzessin und los geht’s! Letztere ist etwas langsamer, kann dafür von Haus aus ein Stückchen schweben und auch die anderen beiden besitzen ein dezent abweichendes Handling. Damit es nicht allzu leicht wird, gibt es natürlich einige enge Hüpfpassagen, in denen man sich schon mal in die Quere kommt. Oder ich hebe versehentlich einen Mitspieler in die Luft und schmeiße ihn in den Abgrund: Das Hochheben liegt schließlich auf dem gleichen Knopf wie das Sprinten.
Steuerungsmacken in einem Mario-Spiel?
An Abwechslung mangelt es nicht: Es gibt Rennstrecken zu Land und Wasser, Arcade-Shooter aus der Draufsicht, einarmige Banditen und vieles mehr!
Das Übernehmen des Sprint-Knopfes vom 3DS ist eines der wenigen Fehlentscheidungen im Spiel. Das Wii-U-Gamepad besitzt schließlich einen viel feinfühligeren Analogstick als das Schiebepad des Handhelds. Nur auf Knopfdruck düsen Mario & Co schnell durch die Levels; nach ein paar Metern zünden sie sogar eine Art Turbo-Stufe wie in einem Rennspiel. Durch diese Abstufungen fühlt sich die Handhabung nicht ganz so intuitiv und leichtfüßig an wie in Marios früheren 3D-Spielen. Auch die schräge Kameraperspektive erschwert manchmal das Hüpfen. Meist kann ich die Kamera zwar in zwei Stufen nach hinten oder in eine seitliche Sicht ändern, oft darf ich sie aber auch gar nicht beeinflussen. Die Perspektive lässt sich auf Wunsch zwar ein wenig durch die Bewegungssteuerung des Gamepads korrigieren, doch das eignet sich eher zum Absuchen der Umgebung nach Extras und ist keine echte Alternative zu einer freien Kamera. Zum Glück ist all das Kritik auf hohem Niveau, denn die Steuerung flutscht trotzdem noch besser als bei
Sly Racoon,
Sonic Lost World und der übrigen Konkurrenz. Als ich mich an die Eigenheiten gewöhnt hatte, turnte ich auch wesentlich entspannter eleganter durch die Welt als im Vorgänger für den 3DS.
Nachdem ich beinahe alle Levels durchgespielt habe, muss ich viele Exemplare noch ein zweites Mal besuchen, um genügend grüne Sterne für den Bosskampf zu sammeln. Für meinen Geschmack hätte Nintendo die Hürde ruhig ein wenig niedriger setzen können, nervig wird es aber nicht, weil die Levels sehr viel Abwechslung bieten. Mal rase ich auf dem Rücken eines Loch-Ness-Monsters einen Wasserfall hinunter und entdecke geheime Abkürzungen – anderswo erspiele ich mir die wertvollen Sterne mit gut platzierten Ballwürfen. Ähnlich gelungen wirken Toads kleine rotierbare Rätsel-Levels, welche ein wenig ans 3DS-Spiel
Pullblox erinnern. Nur aus der richtigen Perspektive entdecke ich die kleinen Stege und Durchgänge. Auch die Bosskämpfe machen Spaß. Einige werden zwar recycelt, doch beim Sprung über akrobatische Sandmonster und Bowsers Feuerbälle ist gutes Timing gefragt.