Test: Yoshi's Woolly World (Plattformer)

von Jan Wöbbeking



Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
26.06.2015
Spielinfo Bilder Videos
Kompromisse für Einsteiger

Wer Herausforderung sucht, sollte all das natürlich tunlichst ignorieren und sich auch die gesammelten Klunker für die Endabrechnung aufsparen. Wem die meist linearen Kernabschnitte der Levels zu einfach sind, kann sich allerdings abseits des Weges etwas mehr Herausforderung suchen. Es gibt jede Menge Geheimräume, die ich mitunter erst auf den zweiten Blick entdeckt habe. Oft sorgt dort ein Timer beim Sammeln für Zeitdruck. Auf Dauer kann das gewissenhafte Abgrasen aber auch ein wenig fade werden. Wer sich dabei verheddert, muss allerdings zurück zu einem der wenigen Checkpoints und alles noch einmal einsammeln. Am meisten motiviert haben mich die Grabkammern einer Pyramide und anderen verwinkelten Levels mit geschickt eingeflochtenen Rätseln. Die Bosskämpfe sind ebenfalls eine willkommene Abwechslung: Ein Maulwurf wuselt z.B. wild unter einer Wolldecke herum, bevor er auftaucht und von mir mit einer Stampfattacke zurechtgewalkt wird. Andere Biester muss ich im richtigen Moment mit der Zunge aufribbeln, um ihren Schwachpunkt freizulegen. Weniger spannend sind die eingestreuten Bonus-Stages und Minispiele. Dann verwandelt sich der flauschige Held z.B. in einen tauchenden „Meerjung-Dino“ oder in einen Riesen, der lediglich schnell genug zum Ziel trampeln muss.

Kooperatives Gekabbel

Wer andere Amiibos aufs Gamepad stellt, erhält deren "Strickmuster" für seine Spielfigur.
Wer andere Amiibos aufs Gamepad stellt, erhält deren "Strickmuster" für seine Spielfigur.
Besser gelungen ist der lokale Koop, bei dem ein zweiter Yoshi jederzeit mithelfen kann. Man kann sich natürlich auch gegenseitig ärgern, verspeisen und ausspucken – es wird aber bei weitem nicht so chaotisch wie der Mehrspielermodus in Kirby und der Regenbogenpinsel. Wenn mir die Wollknäuel ausgegangen sind, verschieße ich einfach meinen Partner zu abgelegenen Wolken – praktisch! Schade, dass sich Nintendo wieder eine vernünftige Online-Anbindung gespart hat. Lediglich Woll-Miis und Communiy-Nachrichten lassen sich in der Oberwelt begutachten. In einem Pavillon können außerdem freigeschaltete Stempel und gerettete Yoshis inspiziert werden. Spezielle Gamepad-Funktionen gibt es nicht – wer möchte kann jederzeit auf den Bildschirm schauen oder einen der zahlreichen Alternativ-Controller benutzen. Das bunte Geschehen wird passend mit leichtfüßiger Musik untermalt. Im Gegensatz zu älteren Nintendo-Hüpfern oder Shantae sind aber nur wenige Ohrwürmer darunter.

Kommentare

Kamui81 schrieb am
Letzten Endes ist die Hilfe bei Yoshis Woolly World nichts anderes als eine kreative, variablere Schwierigkeitseinstellung, die es doch bei fast jedem Spiel gibt. Und ja, man vermiesst sich so manches Spiel, wenn man es auf leicht spielt. Ich denke da an Resident Evil 3 oder Doom. Ich habs sofort auf Schwer bzw Ultra Violence gespielt. Wer i am too young to die bevorzugt, ist selbst Schuld ;-)
johndoe803702 schrieb am
Somit dürften 90% aller Spiele nichts für dich sein, da man in ca 90% aller Spiele den Schwierigkeitsgrad selber wählen kann. Also dir geht es anscheinend darum nur einen einzigen Schwierigkeitsgrad zu haben, den dann auch jeder schaffen muss um weiterzukommen. Ich nutze diese Hilfen ja auch nicht, aber für jüngere, ältere oder Menschen mit Behinderung sind solche optionalen Hilfen eine enorme Bereicherung. Nicht jeder hat den selben Skill, manche sind gut im Genre, andere wiederum gar nicht aus unterschiedlichen Gründen z.B. einer Lernbehinderung, an solche Leute muss man ja auch denken und diese Hilfen sind ja optional und kein muss, aber ich nutze sie nicht, ich möchte das Spiel auf dem regulären Weg durchspielen um sagen zu können: "Ich habe es geschafft".
Firon schrieb am
Rennsimulationen sind wirklich nichts für mich - weil ich in diesem Genre komplett talentfrei bin :lol:
Ansonsten kann man's halt wirklich nicht ganz vergleichen. In Sportspielen geht's ja eigentlich nie darum, irgendwas durchzuspielen.
Ein ähnliches Problem wie bei Woolly World hatte ich allerdings z.B. bei Skyrim. Das man hier in jedem Moment die Schwierigkeit runter stellen kann, ging für mich gar nicht. Warum sollte man einen harten Kampf x-mal versuchen, wenn man sich's einfach leichter machen kann?
DK TF hab ich auch gespielt. Ich muss sagen, dass ich hier die Hilfen kaum wargenommen habe (und ich habs immerhin bis zum Storyende gespielt). Ich kann deshalb gar nichtmal so sagen ob die schlecht gebalanced waren. Wobei eine Freundin von mir das Spiel intensiv und auf 100% gespielt hat und ich nicht das Gefühl hatte, dass man sich das iwie zu leicht machen konnte.
Mit einem Satz triffst du aber genau den Punkt um den es mir eigentlich auch die ganze Zeit geht "das schönste ist doch das Gefühl etwas selbstständig ohne Hilfen geschafft zu haben". Ja!
Allerdings finde ich eben, das man als Spieler dafür auch belohnt werden sollte um die Motivation zu erhöhen. Ein gutes Motivationssystem gehört finde ich schon zu gutem Gamedesign. So wie das Spiel derzeit konzipiert ist, kann ich noch nicht mal nachvollziehen, welche Level bzw. welches Sammelzeug ich überhaupt ohne Hilfen erreichen konnte. Da die Hilfen teilweise deutlich zu stark sind, werde ich trotzdem zumindest auf diese verzichten, aber eine gute Motivation ist das nicht.
Dazu muss ich auch sagen, dass ich prinzipiell auch etwas aus der Rollenspiel und Strategie-Ecke komme. Für mich zeichnet sich Skill eigentlich auch dadurch aus, den leichtesten/besten Weg zu ermitteln um sein Ziel zu erreichen. Wenn ein Spiel dann die Option bietet, einfach mal mit einem Klick deutlich Schwierigkeit rauszunehmen, find ich das nicht gut.
johndoe803702 schrieb am
Dann dürften auch Rennsimulationen und Fußballspiele gar nichts für dich sein, gibt ja auch dort zahlreiche optional einstellbare Spielhilfen. Bei Yoshi bekommt man solche Hilfen nur wenn man es selber vorher so einstellt, ansonsten erstmal nicht, sondern erst bevor man ein Level startet, ganz genau wie auch bei DK Tropical Freeze, auch dort kann man sich optional das Spiel erheblich erleichtern, aber ich gehöre nicht dazu, ich spiele diese Spiele auf dem normalen Weg durch, auch wenn ich dafür deutlich länger brauche, das schönste ist doch das Gefühl etwas selbstständig ohne Hilfen geschafft zu haben. In den Levels selbst gibt es nämlich gar keine Hilfen, welche man versehentlich aktivieren kann, nur wenn man es vor dem betreten ausdrücklich so einstellt.
Firon schrieb am
douggy hat geschrieben: Aber gut, das wars für mich, ist nen Kampf gegen Windmühlen..
+1
schrieb am