Containerparken
Was mich schon auf der großen Spielemesse beeindruckt hat: die Adrenalineinspritzung der Mehrspieler-Rennen. Da rollt man nicht ziellos in einer offenen Stadt umher und wartet, bis der Kollege mal einen Wettlauf startet. Da geht es Schlag auf Schlag: Die Karte
Video:
So funktioniert die rasante Online-Action.
zeigt den Startpunkt eines Rennens, acht Raser donnern dorthin und schon geht es los. Ist der Lauf vorbei, wird umgehend das nächste X markiert – so sieht rasante Onlineunterhaltung aus!
Mal brettert die Truppe dabei als chaotischer "Jeder ist sich selbst der nächste"-Haufen gen Zielstrich, mal wird sie in zwei Teams geteilt, was vor allem im hinteren Feld zu brutalen Behinderungen führen kann. Außerdem gibt es Wettbewerbe um den weitesten Sprung, um die höchste Geschwindigkeit an einem Blitzer oder das schnellste Durchfahren eines bestimmten Abschnitts. Witzig auch das Dauerparken an einer schwer zugänglichen Stelle: Dafür muss man z.B. das Dach des gewünschten Containers erst mal finden – um als Erster ein paar Minuten lang dort in Ruhe stehen zu bleiben. Und nein, die anderen stellen sich nicht einfach daneben und warten, bis der mit dem größten Punktekonto seinen Parkplatz von alleine räumt...
Berührungsängste
Vielfalt und ein schneller Zugang, das sind die Eckpfeiler dieses Need for Speed, auch in der Einzelfahrt. Denn im Gegensatz zu anderen Bleifüßlern schaltet der Most Wanted-Fahrer seine Boliden nicht einen nach dem anderen frei, sondern nimmt sofort in den Autos Platz, die überall in der Stadt verteilt sind. Er fährt einmal am Parkplatz vorbei, schon darf er
"Auto, wechsle dich!"
Kinectspieler, die zur Auswahl eines Rennens oder für den Wagenwechsel die Hände nicht vom Analogstick nehmen möchten, können die englischen Anweisungen auch per Sprachbefehl erteilen.
Tatsächlich funktionierte die Erkennung aller Befehle während einer kurzen Präsentation hervorragend: Ich konnte mitten im Vollgasdrift Reifen, Chassis oder Antrieb wechseln - selbst als notorischer Spielesprechmuffel empfinde ich diese Freiheit als angenehm.
Das fertige Spiel versteht natürlich auch deutsche Anweisungen. Bleibt die Frage, warum EA auf die exklusive Spaßbremse drückt und sowohl PC- als auch PS3-Raser mit Headset von diesem Komfort ausschließt...
sich jederzeit hinters Lenkrad klemmen. Nur eine Gruppe ganz besonderer Reifenkönner, eben die "Most Wanted", fahren in Traumuntersätzen, die man erst dann einsacken darf, wenn man die Champions im Wettlauf bezwungen hat. Mit ausreichend Erfahrungspunkten werden diese Rennen eins nach dem anderen zugänglich. Und Erfahrung gibt es für alles, was in diesem Need for Speed möglich ist: Sprünge, Schlittern, Rennerfolge, erstmals entdeckte Abkürzungen und mehr.
Verfügbare Herausforderungen erreicht man wie in Paradise an den Kreuzungen, an denen sie starten oder jederzeit über einen Menüsprung. Im Menü baut man außerdem das aktuelle Gefährt in Sachen Motorleistung, Boost, Chassis oder Reifen aus. Was hätten's denn gern: pfeilschnelle Rakete mit katastrophaler Kurvenlage oder trägen Transporter mit bombensicherer Panzerung? Letztere ist wichtig, weil sich die meisten Wagen im Urzustand schon bei sachter Berührung zu Altmetall auflösen. Hier wird’s zum ersten Mal ärgerlich, denn für meinen Geschmack zerplatzen flotte Vehikel übertrieben schnell. Tatsächlich war ich kaum amüsiert, als ich am Treffpunkt eines Mehrspieler-Laufs mehrmals von anderen Teilnehmern gestreift wurde und nach der umgehenden Verwrackung wieder ein paar Meter zum Ziel fahren musste. Echte Türkratz-Duelle entstehen auf der Strecke ebenso wenig; mindestens ein Wagen ist nach dem ersten Kontakt ja schon unbrauchbar.