gc-Vorschau: Watch Dogs (Action-Adventure)

von Michael Krosta



Watch Dogs (Action-Adventure) von Ubisoft
Das Mobiltelefon als Waffe
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
27.05.2014
27.05.2014
27.05.2014
27.05.2014
kein Termin
20.11.2014
27.05.2014
Erhältlich: Digital (Steam), Entwicklerseite
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Es ist schon schlimm genug, dass die Geheimdienste mit Prism & Co Bürger ausspionieren und Hacker wie Anonymus selbst gut gesicherte Systeme scheinbar ohne große Probleme knacken können. Ubisoft geht mit Watch_Dogs noch einen Schritt weiter: In der vernetzten Stadt der Zukunft wird das Handy zur wichtigsten Waffe und ein Knopfdruck genügt, um die vermeintliche Privatsphäre und Sicherheit in Luft aufzulösen.

Einfach und effektiv

Es ist beruhigend, dass es doch (noch) nicht so einfach geht wie im Spiel: Hier visiere ich mit Aiden einfach eine Torsteuerung an, halte anschließend eine Taste gedrückt und schon hab ich Zugang zum abgesperrten Bereich, in dem die Wachen patrouillieren. Das Hacken der Kamera funktioniert genauso simpel, sobald man sie entdeckt hat. Mit ihr kann man sich nicht nur eine hervorragende Übersicht verschaffen, wo genau sich die Wächter befinden – auch der Knotenpunkt, mit dem man sich Zugang zum zentralen Server der Region verschaffen kann, ist auf diese Weise schnell erspäht. Vorsichtig schleiche ich meinem Ziel entgegen – die Knopfdruck-Deckung leistet gute Dienste, um nicht entdeckt zu werden.

Aiden hat das vernetzte Chicago im Griff - mit seinem Mobiltelefon.
Aiden hat das vernetzte Chicago im Griff - mit seinem Mobiltelefon.
Habe ich mir endlich Zugang zum System verschafft – auch hier reicht wieder das einfache Halten einer Taste – steht mir zwar noch nicht die ganze Stadt offen, aber immerhin das Viertel, in dem ich mich gerade aufhalte. Jetzt ist nichts und niemand mehr vor mir sicher, denn jeder Passant, den ich mit meinem Handy anvisiere, wird zum gläsernen Bürger: Ich erfahre Namen, Beruf...einfach alles, was ich wissen will. Und auch die Bankdaten, was ich sofort schamlos ausnutze, indem ich mit der gestohlenen PIN meines Hacker-Opfers erstmal knapp 1000 Dollar am nächsten Bankautomaten abhebe. Auch das Verkehrsnetz ist vor der Macht meines Mobiltelefons nicht sicher, denn Ampeln hören ab sofort auf mein Kommando, wenn ich es wünsche. Selbst der Blick in private Wohnungen wird möglich, sollte ich mich in das System von Mietshäusern hacken. Es ist ein unheimliches Gefühl von Macht, das von diesem kleinen Ding in der Hand ausgeht und man wird im ersten Moment von den Möglichkeiten erschlagen, was man alles manipulieren darf. Ständig wird man durch einen Cursor darauf hingewiesen, dass man Menschen analysieren oder Objekte hacken kann, doch schnell wird deutlich, dass sich die Abwechslung in Grenzen hält: Wieder eine Kamera. Wieder ein Tor. Wieder eine Ampel. Und wieder dieser eine Tastendruck, der völlig ausreicht, um kleine Hacker-Wunder zu vollbringen. Etwas komplexer dürfte es manchmal schon sein...

GTA-Style

Das Fahrverhalten der Boliden ist eher auf Arcade getrimmt.
Das Fahrverhalten der Boliden ist eher auf Arcade getrimmt.
Man bewegt sich nicht nur per pedes durch die Stadt, sondern greift zu motorisierten Alternativen wie Autos oder Motorrädern. Dazu kann man sich jedes Vehikel „ausborgen“, das am Straßenrand steht. Wer es etwas dramatischer will und den GTA-Style bevorzugt, kann Fahrer aber auch einfach mit Gewalt aus ihren Wagen reißen und anschließend selbst weiterfahren, wobei die anschließende Verfolgungsjagd mit der Polizei quasi vorprogrammiert ist. Da die Fahrphysik aber eher an Arcade-Racer erinnert, hat man die Boliden gut im Griff. Kurz vor meinem Ziel plötzlich der Schock: Ich wurde selbst Opfer eines Hacker-Angriffs. Wie ist das möglich? Ganz einfach: Durch die Verschmelzung von Kampagne und Mehrspielermodus. Die Attacke kam von einem anderen Online-Spieler, der zwar ebenfalls als Aiden unterwegs ist, für mich aber wie ein normaler Passant ausschaut. Und den gilt es aufzuspüren: Erst wenn ich ihn vor Ablauf des Zeitlimits durch meinen Telefon-Scan enttarne und anschließend eliminiere, bleiben meinen Daten sicher. Der Fairness halber bleibt die Suche dabei auf einen markierten Bereich innerhalb der Karte begrenzt, damit ich eine Chance habe, den Datendieb aufzuspüren.

Eine nette Ergänzung ist übrigens die Companion-App, die sich langsam aber sicher als Standard für Spiele der nächsten Generation entwickelt. Dabei kann man Aiden nicht nur per Tablet unterstützen, sondern ihm auch Cops auf den Hals hetzen und sich ebenfalls in die Systeme der Stadt hacken - das könnte spaßig werden!

 

AUSBLICK



Watch_Dogs überzeugt in erster Linie durch die klasse Präsentation: Das futuristische Chicago wirkt herrlich lebendig, Elemente wie Wind und die hervorragende Beleuchtung sorgen für eine dichte Atmosphäre, die mich schnell in ihren Bann zieht. Inhaltlich bin ich noch nicht überzeugt, denn das Hacken auf Knopfdruck erscheint mir insgesamt zu simpel und die Aktionen laufen mir zu oft nach dem gleichen Muster ab. Wieder eine Kamera, mit der man sich einen Überblick verschafft, wieder eine Ampel, mit deren Hilfe man ein Verkehrschaos auslöst und wieder ein Passant, den man unter die Lupe nimmt oder über's Ohr haut. Der plötzliche Hacker-Angriff durch einen anderen Spieler war eine interessante Überraschung, das anschließende Such- und Versteckspiel unter Zeitdruck eine nette Abwechslung. Trotzdem graut mir bei dem Gedanken, bei jeder Online-Attacke zu diesem Minispiel gezwungen zu werden. Überhaupt muss Watch_Dogs noch beweisen, dass es spielerisch genug Abwechslung und interessante Missionen bietet, die sich um mehr drehen als einen simplen Knopfdruck. Ja, einige gute Ansätze wie das Schleichen oder das gezielte Ablenken von Wachen sowie Verfolgungsjaden durch die der Stadt machen Hoffnung.  dass unter der beeindruckenden Fassade der spielerische Aspekt nicht zu kurz kommt. Trotzdem erscheint mir Aiden derzeit noch zu mächtig und ich habe die Befürchtung, angesichts der einfachen Mechanik und des wiederholungsanfälligen Spielablaufs schnell die Lust am Hacken zu verlieren.  

Einschätzung: befriedigend
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Kommentare

saxxon.de schrieb am
Nanimonai hat geschrieben:
smuke hat geschrieben:Aber warum wird hier bei der Watch Dogs-Vorschau eigentlich über Fussball diskutiert?
Frag lieber, warum in anderen Threads nicht über Fußball diskutiert wird. WM geht bald los! :mrgreen:
Opium für's Volk! :mrgreen:
/discuss
Nanimonai schrieb am
smuke hat geschrieben:Aber warum wird hier bei der Watch Dogs-Vorschau eigentlich über Fussball diskutiert?
Frag lieber, warum in anderen Threads nicht über Fußball diskutiert wird. WM geht bald los! :mrgreen:
Armin schrieb am
Weil ich grad Langeweile hatte und irgendne beilaeufige Erwaehnung als Anlass fuer mein erhabenes Rumgenoele genommen hab. :mrgreen:
smuke schrieb am
Armin hat geschrieben:
Sevulon hat geschrieben: Komplett den Sinn verpasst....wollte Dir damit nur subtil mitteilen, dass wir auch vom Fussball nicht jedes Jahr nen neues gleiches brauchen. Andere Spielernamen... LOL
Seit doch froh drum, so ist das Fussballspiel des letzen Jahres (aktuell Fifa 13) jedes Jahr ziemlich schnell für nur noch 10? zu haben.
Aber warum wird hier bei der Watch Dogs-Vorschau eigentlich über Fussball diskutiert?
Nanimonai schrieb am
Armin hat geschrieben:Ja? Kann man den Ball mit genug Skill jedesmal genau platzieren,zum Beispiel gegen das Lattenkreuz, wie zum Beispiel bei Goal oder Total Soccer? Dann probier ichs vielleicht nochmal.
Der Analogstick gibt die exakte Richtung vor, der Tastendruck die Schußstärke.
Genügend Skill vorausgesetzt, sollte man nach einer gewissen Zeit schaffen, gezielt den Pfosten oder die Latte zu treffen.
Ich kann das nicht, dafür bin ich nicht gut genug und habe viel zu wenig Übung mit der manuellen Steuerung, aber rein logisch muss es funktionieren, da man Schußrichtung und -stärke komplett manuell steuern kann.
schrieb am