Super Mario Maker18.06.2014, Michael Krosta

Vorschau: Little Big Mario

Wer sich den Traum erfüllen möchte, auch ohne teure Ausbildung und Informatik-Wissen ein eigenes Spiel zu entwickeln, hat mittlerweile gute Karten: Dank Kreativ-Baukästen wie LittleBigPlanet oder Project Spark erschafft man sich im Handumdrehen eigenen Welten und kann seine Projekte mit viel Hingabe, Fleiß und Feinschliff sogar zu etwas ganz Besonderem machen. Man denke z.B. an das emotionale To The Moon, das mit dem RPG Maker erschaffen wurde. Oder die vielen Inhalte, die dank Minecraft das Licht der Welt erblickten. Selbst professionelle Werkzeuge wie die CryEngine oder das Unreal SDK lassen sich mittlerweile kostengünstig lizenzieren. Ja, es ist eine gute Zeit für alle Möchtegern-Designer, ihre Visionen auch ohne große Vorkenntnisse zu verwirklichen.

Mit Mario Maker springt Nintendo jetzt ebenfalls auf den Zug auf und reicht den Stab der Kreativität an seine User weiter. Diese können hier aus einer großen Auswahl aus vorgefertigten Objekten und Assets ihr eigenes 2D-Mario-Spiel kreieren, auch wenn die Entwicklung wohl auf einzelne Level beschränkt bleibt. Dank des Touchscreens im Wii-U-Controller ist die Bedienung kinderleicht: Per Drag & Drop zieht man die gewünschten Objekte, darunter die bekannten

Das Bauen der Level funktioniert kinderleicht.
Fragezeichen-Blöcke, Münzen, Plattformen und Gegnertypen, einfach aus der oberen Auswahl-Leiste nach unten in den Hauptbildschirm und baut sich seinen Level so Stück für Stück zusammen.Größenanpassungen funktionieren ähnlich komfortabel, indem man z.B. die grünen Rohre einfach mit dem Stylus hinsichtlich Höhe und Breite nach eigenen Wünschen zurecht zieht.

In der E3-Demo hatte man außerdem die Möglichkeit, zwischen der modernen Aufmachung im Stil von Super Mario Brother Wii U und dem Retro-Look zu wechseln. Cool wäre natürlich die Kombination aus beiden Stilrichtungen, aber das war leider nicht möglich. Auch hinsichtlich selbst gestalteter Kreationen wirkt der Baukasten etwas beschränkt: Zwar werden einige ungewöhnliche Gegnervariationen geboten, darunter z.B. die Hammer Brothers mit Flügeln, aber man scheint sehr auf die vorgefertigten Samples des Mario-Universums beschränkt zu sein. Gut, das Ding heißt auch Mario Maker, aber es würde mir besser gefallen, wenn mir der Editor auch die Möglichkeit geben würde, eigene Objekte, Figuren und Gegner zu designen oder gar eigene Musikstücke zu importieren. Trotzdem kann man sich auch mit den gebotenen Optionen schon ordentlich als Levelbauer austoben und darf seine eigenen Werke natürlich auch selbst ausprobieren, bevor man sie mit der Welt teilt.

Die Lauf- und Sprungwege werden festgehalten.
Zusätzlich steht eine Rückspulfunktion zur Verfügung, in der auch sämtliche Lauf- und Hüpfwege durch kleine Mario-Schatten festgehalten werden. So kann man z.B. besser nachvollziehen, warum man aus Versehen in den Abgrund gesprungen ist oder ob die Gegnerformation vielleicht doch etwas ungünstig platziert wurde. Insgesamt scheint Mario Maker nicht die Tiefe und Komplexität eines LittleBigPlanet zu erreichen und auch die eigene Kreativität stärker einzuzäunen. Trotzdem werden sicher einige unterhaltsame und fordernde Level entstehen. Und wer weiß? Vielleicht kann der eine oder andere Kreativkopf mit ausgefallenen Kreationen den Grundstein für eine Karriere als Spieldesigner legen...

Einschätzung: gut

Ausblick

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