Splatoon17.06.2014, Michael Krosta

Vorschau: Bunte Farbkleckse statt Patronen

Oh nein! Noch ein Shooter mit einem Fokus auf Mehrspieler-Action? Und jetzt auch noch von Nintendo? Gibt es denn nicht schon genug von der Sorte? Nein – von dieser Sorte nicht! Denn anstatt die Spieler mit scharfer Munition aufeinander zu hetzen, wählt man bei Nintendo den familienfreundlicheren Weg und drückt ihnen Farbpistolen in die Hände. Und die werden nicht nur dazu benutzt, die Widersacher des gegnerischen Teams in bester Paintball-Manier unschädlich zu machen. Denn obwohl man als bester Schütze die meisten Punkte absahnen kann, besteht das Hauptziel eigentlich darin, als Team so viele Bereiche der Kampfarenen mit der eigenen Farbe einzusauen wie möglich. So bekommen Wände, Treppen und Fußboden mit der Zeit einen herrlich glitschigen sowie bunten Anstrich, der die Schauplätze fast schon in ein modernes Kunstwerk verwandelt. Schon allein dadurch hebt sich Splatoon (ab 39,00€ bei kaufen) angenehm von einen gewöhnlichen Shooter ab.

Doch auch die Spielmechanik hat noch die eine oder andere Besonderheit zu bieten: So kann man seine Figur z.B. jederzeit eine Squid-Form verwandeln, in der man quasi in die Farbekleckse des eigenen Teams eintaucht. Das hat nicht nur den Vorteil, dass man für den Gegner trotz kleiner Wellen während Bewegungen schwieriger zu sehen ist. Gleichzeitig

Die Arenen verwandeln sich nach der Behandlung in moderne Kunstwerke.
füllt man als Squid auch die Farbpatronen auf – was wäre ein Shooter ohne Munition? Hinzu kommt, dass man in dieser Form auch an Wänden empor flitzen oder sich sogar durch enge Gitterstäbe quetschen kann – allerdings immer unter der Voraussetzung, dass man im eigenen Farbmatsch unterwegs ist.

Berührungen mit der gegnerischen Farbe sollte man dagegen vermeiden, denn in diesem Fall wirkt das Zeug wie ein ekliger Schleim, an dem die Figur kleben bleibt und sich nur noch schwerfällig bewegen kann. Zum Glück lassen sich die feindlichen Ergüsse einfach wieder übermalen. Besonders effektiv sind auch die Bomben, die nach dem Zerplatzen ebenfalls einen fetten Farbkrater hinterlassen und im Idealfall auch noch ein paar Gegner mit in den Tod reißen – sei es in Squid- oder Menschenform. Wird man erledigt, wird man an einen Respawn-Punkt am Anfang der Arena zurückgesetzt. Weil es aber lästig wäre und viel Zeit kosten würde, bis man wieder zu seinen Mitstreitern vordringt, hat man sich eine Variante des „Squad-Respawns“ überlegt: Auf dem Bildschirm des GamePads sieht man seine drei Teamkameraden auf einer Kartenansicht und ein Antippen reicht aus, um sich vom Respawn-Punkt zu seinem ausgewählten Kumpel katapultieren zu lassen. Beim Zielen darf man sich ebenfalls die Fähigkeiten des GamePads zunutze machen, denn neben dem klassischen Einsatz der Analogstick ist auch das Anvisieren via Bewegungssteuerung möglich, was erstaunlich gut und präzise funktioniert.

Der Touchscreen auf dem GamePad zeigt nicht nur eine Übersicht zur aktuellen Farbverteilung. Man darf sich hier auch zu seinen Mitstreitern katapultieren und ihre Bewegungen in Echtzeit verfolgen.
Leider hält sich Nintendo mit weiteren Informationen noch zurück und bis auf eine Arena und Team-Deatchmatch über zwei Runden mit jeweils drei Minuten gab es auf der Messe noch nichts zu sehen. Neben weiteren Modi stellt sich außerdem die Frage, ob das fertige Spiel auch Duelle am geteilten Bildschirm unterstützen wird – anbieten würde es sich auf jeden Fall! Doch auch hier herrscht seitens Nintendo noch eine Informationssperre. Trotzdem hinterlassen die Mehrspielergefechte mit ihrer Mischung aus Team Fortress und deBlob nach den ersten unterhaltsamen Runden bereits einen hervorragenden Eindruck: Mit Splatoon verpasst Nintendo dem grauen Shooter-Alltag auf jeden Fall ein paar erfrischende Farbkleckse!

Einschätzung: sehr gut / Fit4Hit

Ausblick

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