Test: Arx Fatalis (Rollenspiel)

von Paul Kautz



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Release:
kein Termin
23.12.2003
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Dummerweise quillt das Buch auch im Laufe der Zeit vor allerlei unnützen Informationen (wie bereits erledigten Quests) über, so dass eifriges Blättern auf der Tagesordnung steht. Das gilt auch für die Massen an Büchern oder Aufzeichnungen, die ihr immer wieder finden werdet. Diese führen, neben Zwischensequenzen aus der Engine, die Story spannend weiter, sind gut geschrieben und geben immer wieder den einen oder anderen Hinweis. Die bekommt ihr auch von den überall herumlaufenden NPCs, mit denen ihr automatisch ablaufende Gespräche führen könnt. Nicht zuletzt dürft ihr euch auch gelegentlich am Glückspiel versuchen, um nebenher etwas Kleingeld zu verdienen. Um die Übersicht nicht dauernd zu verlieren, seht ihr eure Position auf der stets eingeblendeten Automap, außerdem dürft ihr jederzeit speichern.

Willkommen in der Unterwelt

Ihr befindet euch die ganze Zeit unter der Erde und durchquert aus der Ego-Perspektive düstere Verliese, unheimliche Höhlen, große Städte oder gefährliche Minen. Dabei ist praktisch kein Quadratzentimeter des Weges wirklich eben, überall liegen Steine oder wachsen Moose und Stalaktiten. Freund und Feind sehen durchgehend bemerkenswert aus: Wer beim Anblick einer schnell näher kommenden Riesenspinne cool bleibt, hat Nerven aus Stahl. Besonders die Gesichter der Menschen, Trolle oder Schlangenfrauen sehen sehr detailliert aus, dazu kommen gute Animationen.

Die Trolle wirken Furcht einflößend, sind aber im Grunde harmlos - solange man sie nicht nervt.

Auch die Partikeleffekte können sich sehen lassen: egal ob knisterndes Feuer oder magisches Geschoss - wenn es funkt, dann funkt es sehr ansehnlich. Die Xbox-Variante hat überdies noch den Vorteil des sehr ansehnlichen Wassers, das dank Shader-Effekte realistisch plätschert. Leider fehlt das Bump-Mapping der PC-Variante, das hier eventuell in vernünftiger Geschwindigkeit gelaufen wäre.
Im Gegensatz dazu stehen die hässlichen Waffentexturen und die sporadischen Ruckler. Besonders in der Stadt Arx geht die Framerate immer wieder in die Knie. Freunde des Splatters kommen im Spiel übrigens nicht auf ihre Kosten: Zwar spritzt das Blut in ordentlichen Mengen, aber die Körperteile bleiben da, wo sie hingehören.

In der Stadt Arx geht die Geschwindigkeit ein wenig in die Knie.

Sprechen Sie Trollig?

Die Sprachausgabe ist ganz klar ein Highlight von Arx Fatalis: Die teils sehr bekannt klingenden Sprecher verstehen ihr Handwerk und unterstreichen die Atmosphäre des Spiels ganz hervorragend. Die restliche Akustik ist ebenfalls nicht zu verachten: Die gute Musik hält sich die meiste Zeit verborgen und erwacht nur sporadisch bei besonderen Vorkommnissen, wie einem Angriff oder einem Erfahrungsanstieg. Die Soundeffekte passen wie das Schwert in den Goblin, wirken gelegentlich aber etwas überzogen - wenn Am Shaegar etwa in voller Rüstung joggt, klingt es, als würde er ständig einen Besteckkasten mit sich herumtragen.

Leider vermiesen vielerlei Bugs und unnötige Ärgernisse das ungestörte Spielvergnügen: Hier und da verschwinden Objekte einfach, wenn ihr sie auf den Boden legt. Das Physiksystem sorgt ab und zu dafür, dass weggeworfene Objekte in Tischen oder der Wand hängen bleiben. Aufgrund der elend langen Ladezeiten sollte man besser ein gutes Buch neben dem Computer liegen haben, doch immerhin bekommt man während dieser, von der Xbox gar nicht gewohnten Wartepausen, entweder hilfreiche Tipps, schöne Zeichnungen oder die umfangreiche Joypad-Belegung zu sehen. Die Pad-Steuerung hat hier auch den Vorteil des sehr großzügigen Autoaimings, mit dem gerade das Aufsammeln kleiner Gegenstände vereinfacht wird.

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