Test: Nightcaster (Action-Adventure)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Microsoft
Release:
kein Termin
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Heilloses Durcheinander

Die wie in Farbtöpfe gefallenen Gegner sollen durch ihr expressionistisches Aussehen allerdings ihre Elementarzugehörigkeit (Feuer, Wasser, Licht und Schatten) verraten, damit man sie mit den jeweils entgegengesetzten Elementarzaubern schnell und gezielt bearbeiten kann, denn gegen Angriffszauber derselben Elementarklasse sind die Biester unangenehmer Weise immun. Eine nette, wenn auch bereits aus Azurik bekannte, Idee, die Nightcaster in der Praxis allerdings zum tödlichen Verhängnis wird. Denn wenn von allen Seiten Gauntlet-mäßige Monstergeneratoren kunterbunte Widersacher ins Getümmel spucken, kann von gezielten Treffern keine Rede sein. Mischen dann auch noch verbündete NPCs mit, sind zivile Opfer fast unvermeidbar, was die Überlebende auch noch mit Angriffen gegen Arran quittieren.

Hinzu kommen optisch zwar teils beeindruckende Zaubereffekte, die aber letztendlich nur dafür sorgen, auch das letzte Bisschen Übersicht im Farbenchaos zu verlieren. So verpuffen sämtliche taktischen Überlegungen bereits im Ansatz und man läuft meist völlig orientierungslos in der Gegend herum und schaltet wahllos zwischen den einzelnen Zauberklassen umher - nach dem Motto: irgendwen wird es schon treffen. Der Leidtragende ist neben dem Spielspaß aber auch oft der Spieler selbst, denn die mickrige Lebensenergie ist rasch aufgebraucht und heilende Items findet man nur selten und dann werden sie auch noch umgehend benutzt - ein Inventar besitzt Bücherwurm Arran nämlich nicht.

Nerven- und Geduldsfrage

Dafür gibt es neben 16 verstärkbaren Zaubern und vier aktivierbaren Power-Up-Runen mit diversen Schutzfunktionen auch eine Automap, welche Eure Fortschritte in den ohnehin überschaubaren Spielabschnitten zusätzlich festhält. Diese müssen teilweise sogar mehrfach besucht werden, der insgesamt recht magere Spielumfang wird dadurch aber nur unwesentlich gestreckt. Speichern kann man übrigens nur an speziellen Pilzringen, die zu allem Überfluss nach einmaligem Aktivieren auch noch verschwinden. Aufgrund des teils recht happigen Schwierigkeitsgrads sowie fieser Hinterhalte ohne Fluchtmöglichkeit, ein wirklich frustrierendes Ärgernis. Fast genau so ärgerlich sind auch die schier ewigen Ladezeiten und die ständig ruckelnde Grafik.

Zwar schaffen die Szenarien durch liebevolle Details wie sich im Wind wiegende Baumwipfel oder mit dem eigenen Kopf Fussball spielende Zombies eine gelungene Atmosphäre und auch die hübschen Licht- und Schatteneffekte wissen zu gefallen, aber wirklich beeindrucken kann die ansonsten eher schlichte Optik auf der Xbox nicht. Auch die mickrigen Zwischensequenzen sind eher zweckmäßig als imposant. Akustisch sieht es nicht viel anders aus: Die deutschen Synchronsprecher machen ihre Arbeit gut und auch die Ambient-FX können sich hören lassen, während der interaktive Soundtrack und die restlichen Soundeffekte eher belanglos aus den Boxen quillen.


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