Amped: Freestyle Snowboarding11.03.2002, Mathias Oertel
Amped: Freestyle Snowboarding

Im Test:

Anfänglich machte das Snowboard-Spiel <4PCODE cmd=DGFLink;name=Amped;id=1344> nur durch geschönte Screenshots von sich reden. Doch mittlerweile hat der Staub sich gelegt und Microsofts Schneegestöber macht sich auf, um gegen die Mitbewerber wie <4PCODE cmd=DGFLink;name=SSX Tricky;id=1822> in den Ring zu steigen. Und dazu fährt Amped starke Geschütze auf. Welche das im Einzelnen sind und ob die Grafik die schon angesprochene Screenshot-Kosmetik überhaupt nötig hatte, könnt Ihr in unserem Test erfahren.

Anfänglich machte das Snowboard-Spiel Amped nur durch geschönte Screenshots von sich reden. Doch mittlerweile hat der Staub sich gelegt und Microsofts Schneegestöber macht sich auf, um gegen die Mitbewerber wie SSX Tricky in den Ring zu steigen. Und dazu fährt Amped starke Geschütze auf. Welche das im Einzelnen sind und ob die Grafik die schon angesprochene Screenshot-Kosmetik überhaupt nötig hatte, könnt Ihr in unserem Test erfahren.

Runter kommen sie immer

Wie bei anderen Snowboard-Spielen ist auch bei Amped das Hauptziel, den Berg ohne große Stürze zu bewältigen und dabei auch noch optisch ansprechende Tricks durchzuziehen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Mitbewerbern fahrt Ihr aber nicht direkt gegen Konkurrenten und habt auch kein mehr oder weniger enges Zeitlimit im Nacken.

Herzstück von Amped ist der Karriere-Modus, in dem Ihr Euch mit Eurem kreierten Spieler auf die Jagd nach Ruhm (angezeigt durch eine Ranglisten-Platzierung) und besserer Ausrüstung macht.

Um in der Rangliste aufzusteigen, müsst Ihr in zwei Bereichen Höchstpunktzahlen abliefern: Erstens für Tricks im Allgemeinen und zweitens für Tricks vor Medienvertretern.

Schafft Ihr es, die erforderlichen Punkte zusammenzutricksen, steigt Ihr in der Rangliste nach oben, dürft Fähigkeitspunkte verteilen und es werden neue Strecken freigeschaltet.

Von Zeit zu Zeit werden noch die so genannten Sponsoren-Rennen frei gegeben, in denen Ihr einen Sponsor von Euren Fähigkeiten überzeugen müsst. Der Haken an der Sache ist, dass die Sponsoren verschiedene Vorlieben haben: Der eine mag eher Spins und Twists, der andere steht eher auf Grinds, so dass Ihr immer Eure Streckenstrategie darauf einstellen müsst.

Gelegentlich stehen auch Duelle mit weiteren Profis an. Hierbei geben die Profis quasi einen Kurs vor und an ihren Trick-Punkten müsst Ihr einen besseren Trick vom Stapel lassen

Das war es auch schon. Hört sich simpel an, ist aber äußerst effektiv und sorgt für viel Langzeitmotivation.

Auf der Piste

Die Steuerung könnte nicht einfacher sein, wird aber bei den meisten trotzdem ein wenig Eingewöhnungszeit fordern: Mit dem linken Stick steuert man den Boarder (auch die Spins und Flips), mit den Knöpfen bzw. dem rechten Stick springt man und setzt verschiedene Grabs an, mit den Schultertasten kann man schließlich die Grabs noch ein wenig "tweaken", was jedoch meistens einen Verlust der Geschwindigkeit bei der Drehung um die eigene Achse nach sich zieht.

Das kann sich für die Landung höchst fatal auswirken: Denn kommt Ihr schief auf den Boden der Tatsachen zurück oder seid noch bei einem Trick, ist der spektakuläre Sturz in den kühlen Schnee vorprogrammiert.

Um die geforderten Punktzahlen zu erreichen sind die Pisten, auf denen es meistens mehrere frei zugängliche Verzweigungen gibt, mit zahlreichen Grind- und Sprunganlagen versehen.

Da das Zeitlimit fehlt, habt Ihr quasi freie Fahrt ohne jeglichen Stress und könnt Euch auf das Wesentliche konzentrieren.

Das ist bei manchen Strecken auch bitter notwendig, denn manchmal vergeht kaum eine Minute und Ihr seid schon im Tal angekommen.

Das kann bei einigen sicherlich anfangs für Verwirrung sorgen, doch lasst Euch nicht täuschen: Es gibt auch mehr als genug Strecken, in denen Ihr lange auf dem Brett steht.

Mehr Spaß zu zweit?

Natürlich dürfen bei einem Snowboardspiel auch Modi für lang andauernde Multiplayer-Sessions nicht fehlen. Das Schöne ist, dass selbst wenn nicht genügend Pads zur Hand sind, trotzdem bis zu vier Spieler mitmachen können. In diesem Fall wechselt einfach das Pad den Besitzer und die Party kann steigen.

Für Mehrspielerfun stehen mehrere Spielmodi zur Verfügung, die auch noch weitestgehend konfigurierbar sind, so dass Spieler genau die richtige Herausforderung finden können.

Der Berg ruft

Auf den ersten Blick wirkt die Grafik von Amped nicht gerade spektakulär. Doch schon nach kurzer Zeit werden die Vorzüge der Grafikengine bewusst: Die Animationen (mit Ausnahme der Stürze) sind butterweich und können voll und ganz überzeugen - und der Schnee staubt, dass es eine Pracht ist.

Probleme mit Weitsicht gibt es überhaupt keine - und dabei kann es unter Umständen schon zu einem schummrigen Gefühl in der Magengrube kommen, wenn man an der Startposition steht und einen glasklaren Blick ins weit unten gelegene Tal riskieren kann.

Auch die Wettereffekte wie sichtbehindernder Nebel oder das obligatorische Flockengeriesel können überzeugen und geben der Grafikengine keine Blöße.

Und dass jeder der unter Umständen zahlreichen Bäume einen Schatten wirft, wird den meisten wohl erst nach einigen Stunden bewusst werden, sorgt dann aber um so mehr für Staunen.

Kleine Feinheiten wie die sich ausblendenden Bäume, damit die Sicht nicht verdeckt wird, können kleine Probleme mit der Kameraführung nicht kaschieren: Während diese im Normalfall eine äußerst gute Übersicht bietet, kann es bei bestimmten Sprüngen zu einer Desorientierung kommen, die meistens im Schnee endet.

Ein Lob gebührt auch der stimmigen Präsentation: Mit übersichtlichen und ansprechend gestalteten Menüs navigiert man sich problemlos durch alle Optionen und Modi, ohne auch nur einen Blick ins Handbuch werfen zu müssen.

Was darf es denn sein?

Für den Soundtrack hat Microsoft keine Mühen gescheut und spendiert insgesamt mehr als 150 Indie-Tracks aus den verschiedensten Musikrichtungen. Von Heavy bis Rap, von Techno bis Ska ist so ziemlich alles dabei.

Und wem die eine oder andere Musik vielleicht nicht ganz zusagt, kann den entsprechenden Stil auch für seinen Charakter deaktivieren - ein fantastischer Service.

Doch damit nicht genug: Amped bietet Euch auch die Möglichkeit, Euren eigenen Soundtrack über die Festplatte ins Spiel einzuspeisen. Und zu selbst angelegter Musik macht die Jagd nach Punkten gleich doppelt so viel Spaß.

Bei den Soundeffekten und der Sprachausgabe fällt Amped jedoch ein wenig ab: Zwar prinzipiell sauber und generell überdurchschnittlich gibt es hier jedoch nichts, was sich außergewöhnlich stark in die Gehörgänge bohren würde.

Die gelegentlichen Beleidigungen und Verhöhnungen, wenn man vor Medienleuten mal wieder einen Sturz hingelegt hat, sind anfänglich zwar noch ganz witzig, nutzen sich aber mangels Variationen auf Dauer ab.

Pro

  • simples, aber motivierendes Spielprinzip
  • Strecken bis zum Abwinken
  • mehr als 150 Songs im Soundtrack integriert
  • eigene Soundtracks möglich
  • gelungene Steuerung
  • stressfreie Jagd nach Punkten
  • feine Animationen
  • gigantische Weitsicht
  • zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten im Multiplayer
  • Kontra

  • gelegentliche Kameraprobleme
  • Multiplayer wäre mehr möglich gewesen
  • Strecken mitunter sehr kurz
  • Vergleichbar mit:<4PCODE cmd=DGFLink;name= Dark Summit;id=1567>, <4PCODE cmd=DGFLink;name=SSX Tricky;id=1822>

    Fazit

    Wer nur halbwegs auf gepflegtenSnowboard-Spaß abfährt, wird nicht an Amped vorbei kommen. Eine prinzipiell hervorragende Grafik, eine ansprechende Steuerung und der im Grunde "offene" Soundtrack sorgen für eine Menge Spielspaß. Da sich der Schwierigkeitsgrad im genau richtigen Tempo Euren Fähigkeiten anpasst und die Strecken Euch mit immer neuen Herausforderungen überraschen, ist stundenlanger Spielspaß vorprogrammiert. Wenn im Multiplayer-Bereich noch ein wenig mehr Zeit investiert worden wäre, hätte Amped zu einem todsicheren Platin-Gewinner zählen können. So reicht es nur zu einem "knapp vorbei". Jetzt ist aber genug gesagt: Ab in den Schnee!

    Wertung

    XBox

    0
    Kommentare

    Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

    Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.