Doch wer abseits des Storypfades etwas erleben möchte, hat die Gelegenheit dazu, so dass sich die Kernspielzeit von etwa zwölf bis 15 Stunden liegt, noch einmal verdoppeln lässt. Dabei ist es aber ganz wichtig, im Hinterkopf zu behalten, dass Fable kein Rollenspiel an sich darstellt und weder die ausufernden Welten eines Morrowind oder die differenzierten Gesinnungsprobleme eines KotOR replizieren kann.
|
In der Gildenhalle könnt ihr die mühsam erworbene Erfahrung in neue Fähigkeiten investieren.
4P|Stream: Charakter-Entwicklung |
Jeder fängt klein an
Doch bevor ihr als strahlender oder auch als finsterer Held durch die Welt von Albion streifen dürft, ist erst einmal Lernen angesagt. Quasi als einziger Überlebender des Angriffs auf euer Dorf werdet ihr von dem undurchsichtigen Maze gerettet und in die Heldengilde gebracht. Nachdem ihr vor der Attacke auf das Dorf bereits mit dem Gut-Böse-System konfrontiert wurdet und die Steuerungsgrundlagen gelernt habt, heißt es hier nun, eure Jugend mit dem Erlernen der verschiedenen Kampfmöglichkeiten zu verbringen, damit ihr für das harte albionischen Leben gewappnet seid. In zahlreichen Tests lernt ihr den Umgang mit Waffen, das Verteidigen, die Benutzung eines Bogens und den Einsatz von Magie.
Und obwohl die Steuerung massiv belegt ist, geht alles anfänglich erstaunlich komfortabel von der Hand. Ihr könnt spielend leicht Waffenangriffe mit Magieattacken kombinieren und auch wer erst einmal seine Feinde mit Pfeil und Bogen auf Distanz halten möchte, bevor er einen Zauber hinterher schickt, um dann schließlich mit dem Schwert in den Nahkampf zu gehen, sollte keine Probleme haben.
Problematisch wird es erst dann, wenn ihr im Laufe der Zeit einen ganzen Batzen Zauber gelernt habt. Denn dann müsst ihr im Vorfeld die für euch passenden Dreier-Kombinationen festlegen, die ihr per Y-Taste wechseln könnt.
|
Welche darf es denn sein? Wenn ihr es richtig anstellt, laufen euch die Frauen scharenweise hinterher. Nur auf das Spiel an sich wirkt es sich herzlich wenig aus. |
Doch auch dieses Problem kriegt man recht schnell in den Griff, so dass man sich auf die fordernden, aber dank der ab und an nicht optimal reagierenden KI nie unfairen Kämpfe konzentrieren kann.
Der Held wächst
Zwei Besonderheit bei der Erfahrung, die es für das Metzeln jedes Gegners gibt, sind jedoch zu beachten. Erstens: Die Gegner werfen je nach Art des Angriffs Erfahrungskugeln ab, die entweder dem Allgemein-, Stärke-, Fertigkeits- oder Willenskraft-Konto gutgeschrieben werden. Dies ist für den Erwerb neuer Fähigkeiten oder das Aufrüsten bestehender Eigenschaften wichtig. Zweitens: Ihr erhaltet diese Erfahrungspunkte nur dann, wenn ihr die Kugeln aufsammelt oder in Onimusha-Manier zu euch saugt, bevor sie ins Punkte-Nirwana verschwinden.
In der Heldengilde, zu der ihr jederzeit zurück teleportieren könnt (es sei denn, ihr befindet euch auf einer Quest – dann muss sie noch einmal begonnen werden), könnt ihr die Erfahrungspunkte nun in den jeweiligen Bereichen verwenden, um neue Zauber zu lernen, stärker zu werden usw. – ganz so wie man es im Genre gewohnt ist.
Habt ihr in einem Spezialbereich nicht genügend Punkte, wird aus dem Pool der "Allgemeinen Erfahrung" geschöpft, bis auch dieser geleert ist.