Test: MX 2002 feat. Ricky Carmichael (Rennspiel)

von Jens Bischoff



Publisher: THQ
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Vom Anfänger zum Profi

Das Herzstück des Spiels ist allerdings der nur für Einzelspieler zugängliche Karriere-Modus. Nachdem man sich hier seinen eigenen Fahrer zusammengebastelt und sich für einen von fünf Rennställen entschieden hat, startet man zunächst in der 125ccm-Amateurliga und kann sich durch gute Saisonleistungen bis ins 250ccm-Profilager hocharbeiten sowie neue Strecken und Wettbewerbe freischalten. So stehen ab und zu auch abwechslungsreiche Freestyle-Challenges auf dem Programm, in denen man nicht nur punkteträchtige Stunts hinlegen, sondern auch über eine ständig wachsende Zahl von Schulbussen oder über stetig ansteigende Hochsprungmarkierungen schanzen muss.

Dazu ist es natürlich nötig, dass man seine Maschine perfekt im Griff hat. Die richtige Gewichtsverlagerung, das genaue Timing beim Schwung aufbauen (Preload) oder das gekonnte Spiel mit der Kupplung kann man in spielbegleitenden Tutorials unter Aufsicht erlernen, in einem Practice-Lauf selbstständig trainieren und in einem der zahlreichen Wettkämpfe dann perfektionieren. Dank der facettenreichen Steuerung und der gelungenen Fahrphysik überzeugt das Gameplay auf ganzer Linie. Lediglich auf ein Schadensmodell müssen Puristen verzichten. Aber auch die schrittweise zugänglichen Setup-Einstellungen werden Simulationsfans aufgrund der eingeschränkten Möglichkeiten und geringen Auswirkungen nicht ganz zufrieden stellen.

Ausgewogene Balance

Das einfache Ausführen der Stunts verdient hingegen Lob, schließlich kann man sich so voll und ganz auf die Feinheiten der Steuerung konzentrieren. Einstiegshilfe leistet aber auch der variable Schwierigkeitsgrad sowie die ausgewogene Reihenfolge der anfangs noch leicht, später aber immer schwerer zu bezwingenden Strecken und Gegner, die insgesamt mit sehr ordentlichen KI-Routinen aufwarten. Unterstützt wird das Vorankommen durch einen zwar nur sieben Songs umfassenden, aber ansonsten tadellosen Punkrock-Soundtrack mit Beiträgen von American Hi-Fi, Injected, Relative Ash, Saliva und Sum 41. Die Sound- und Ambient-FX sind hingegen weder sonderlich gut noch schlecht und Sprachausgabe gibt es leider überhaupt keine. Auch eine Übersetzung der Menüs und Textfenster hat man sich gespart, was hin und wieder angesichts der deutschen Anleitung für Unstimmigkeiten oder Verständnisprobleme sorgt.

Die Präsentation ist etwas spärlich und die Technik zwar sauber, aber unspektakulär. Bis auf seltene Ruckler scrollen die recht schlichten und auch auf der Xbox nur mäßig texturierten und wenig detaillierten Kulissen flüssig und ohne Popup am Spieler vorbei und bis auf Stürze abseits der Strecke sind Kollisionen und Crashs meist glaubhaft und nachvollziehbar. Alles andere als überzeugend sind hingegen die dürftigen Rumble-Effekte und die an sich vorbildliche Replay-Funktion, die oft Szenen zeigt, die sich nie abgespielt haben und sich dabei nur all zu oft selbst aufhängt. Zudem gibt es im Spiel weder eine Ego-Perspektive (es gibt nur drei externe Ansichten), noch ein Streckenradar oder die Möglichkeit nach hinten zu schauen; der Abstand zum Hintermann lässt sich daher nur durch dessen Motorengeräusche und eine abstrakte Positionsleiste einschätzen und perfekte Streckenkenntnisse sind im späteren Spielverlauf quasi unerlässlich.


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