Freispielbare Alternativen
Wer will, kann sich auch ganz ohne Regeln in der Freistil-Arena prügeln, ein einführendes Tutorial durchlaufen, eine Charakter bezogene Mini-Serie bestreiten oder sich mit anderen Teilnehmern in einem Kurzfilm um die Titelrolle prügeln. Wer keine Mitspieler findet, kann natürlich auch jederzeit auf CPU-gesteuerte Partner oder Kontrahenten zurückgreifen. Doch auch wenn die in drei Stufen anpassbaren KI-Routinen recht ordentlich sind, erreichen Spielspaß und Schadenfreude natürlich nicht annähernd das Niveau einer Partie mit Freunden. Zuvor sollte man aber bereits im Alleingang die wichtigsten anfangs noch gesperrten Spielmodi, Charaktere, Schauplätze, etc. freigespielt haben, was fast genauso unterhaltsam sein kann.
Willkommene Abwechslung
Zwar ist der Schwierigkeitsgrad im Storymodus etwas durchwachsen und manche Fallen oder Ereignisse sind nicht gerade fair platziert, aber dafür wird das ansonsten eher monotone Gameplay hier durch gelungen eingeflochtene Minispiele angenehm aufgelockert. So muss man in den Prügelpausen zum Beispiel abstürzende oder ertrinkende Stuntmen retten ohne sich dabei von Kühen oder Seehunden stören zu lassen. Ein anderes Mal sollen Schauspielkollegen von einer Eisscholle geschubst werden, ohne dass man dabei selbst ins kalte Nass stürzt. Aber auch eine Runde Ninja-Pacman, Fußfeger-Roulette oder Wirf-die-Prinzessin-weg wollen auf dem Weg zum Filmstar bestritten werden.
Gelungene Präsentation
Doch auch im Studio kommen Humor und Abwechlung nicht zu kurz. Zwar ist der Ablauf an jedem Kampf-Set prinzipiell gleich: Ninjas vermöbeln, Hindernissen ausweichen, Zielpunkt erreichen, Showdown. Aber die sich ständig verändernden oder bewegenden Schauplätze haben dennoch einiges zu bieten. So brechen Stockwerke ineinander zusammen, Kulissen fallen um, Luxusliner versinken spektakulär im Eismeer oder Dinosaurier stellen Euch bissfreudig nach. Grafisch wird das Ganze ordentlich und flüssig präsentiert, wobei besonders die eingestreuten Zeitlupeneffekte und nachbearbeiteten Komplettwiederholungen was fürs Auge sind. Letztere lassen sich übrigens auch speichern und mit einem individuellen Soundtrack unterlegen.
Wer keine eigenen Songs importieren möchte, kann jedoch auch auf den Original-Soundtrack zurückgreifen, der zwar nicht gerade umfangreich ist, aber dank Titeln wie "Kung Fu Fighting" oder "Enter The Dragon" grundsätzlich wie die Faust aufs Auge passt. Auch die deutsche Synchro weiß dank erstklassiger Sprecher und engagierter Übersetzung zu gefallen. Hinzu kommen angenehm kurze Ladezeiten, ein 60Hz-Modus und zahlreiche Extras wie Trailer, spielbare Demos und mehr.
Alles im Griff
Die Steuerung ist simpel, aber facettenreich: Sechs Tasten reichen jedenfalls aus, um zu springen, zu schlagen, zu treten, zu greifen, zu werfen, zu blocken, zu kontern, zu verhöhnen sowie diverse Kombos und Spezialangriffe auszuführen. Vor allem das Verspotten eines zu Boden geschickten Gegners ist ein zugleich schadenfrohes als auch effektives Unterfangen, denn nur so lassen sich die wirklich verheerenden Superangriffe heraufbeschwören, vor denen es kaum ein Entrinnen gibt.
Insgesamt ist die Steuerung auf jeden Fall einfach genug, um als chaotischer Partyspaß zu taugen, aber auch facettenreich genug, um halbwegs spannende Zweikämpfe zu ermöglichen. Gerade im Storymodus hat man ohne die richtige Technik gegen manche der leider etwas eintönigen Angreifer jedenfalls keine Chance. Meistens herrscht allerdings gepflegtes Chaos vor, Gegenstände fliegen und rutschen durch die Gegend, Kulissen zerbersten unter Euren Füßen oder über Euren Köpfen und alles scheint wie wild um sich zu schlagen. Und trotzdem macht es eine Menge Spaß, sich solo oder in geselliger Runde durch parodierte Hollywood-Produktionen zu prügeln - vor allem, wenn man das zerbröselte Set am Ende als Sieger verlässt.