Quantum Redshift18.11.2002, Marc
Quantum Redshift

Im Test:

Zurzeit haben Rennspiele sowohl auf dem PC als auch den Konsolen Hochkonjunktur. Doch während die meisten Spiele wie z.B. Colin McRae Rally 3 oder Project Gotham Racing, versuchen, möglichst authentisch ihre realen Vorbilder zu kopieren, geht Quantum Redshift ganz andere Wege: Die Rennen spielen in der Zukunft und bieten atemberaubende Geschwindigkeiten, Laser und Raketen. Wir haben uns in die Gleiter geschwungen und verraten Euch im Test, ob es das SciFi-Rennen mit den Rallye- und F1-Konkurrenten aufnehmen kann.

Wer bremst, verliert!

Wenn es um ein möglichst gutes Geschwindigkeitsgefühl auf der Xbox geht, legt RalliSport Challenge die Messlatte schon ziemlich hoch. Vor allem auf den Geraden oder an Abhängen ist man immer wieder gewillt, den Finger vom Gas zu nehmen. Über Geschwindigkeiten von etwa 200 km/h können die Piloten aus Quantum Redshift allerdings nur müde lächeln. Ihre Gleiter, in Fachkreisen SPARC genannt, rasen mit über 1.450 km/h über die Strecken, und bremsen kommt überhaupt nicht in Frage.

Verabschiedet Euch also von dem bisherigen Maßstab der Geschwindigkeit und macht Euch in neue Dimensionen auf.

SPARC steht für Single Person Armed Racing Craft und die Betonung liegt hier vor allem dem Wort Armed. Jeder Gleiter hat zwei Waffensysteme und einen Schildgenerator an Bord, die dafür sorgen, dass niemals Langeweile während der Rennen aufkommt. Hat man sich nämlich erst einmal den begehrten ersten Platz erkämpft, sitzen einem fünf Widersacher im Nacken, die ihre Raketen und Laser in Euer Heck feuern.

Ein wenig mehr Persönlichkeit

Damit Ihr Euch als Spieler mit den Charakteren besser identifizieren könnt, haben die Entwickler von Quantum Redshift versucht, den Fahrern ein wenig Persönlichkeit einzuhauchen. Aus diesem Grund wurde jedem eine kleine Hintergrundgeschichte spendiert, die sein Leben vor dem Start in der Redshift-Liga erzählt.

So unterschiedlich wie die Geschichten, so unterschiedlich sind auch die einzelnen Charaktere und deren Fahrzeuge - jeder hat seine Vor- und Nachteile. Leider sehen diese nur in der Statistik gut aus, denn die Fahreigenschaft der einzelnen SPARCs sind marginal und haben kaum Einfluss auf das Rennen. Die wirklichen Unterschiede, die bei der Wahl des Charakters beachtet werden sollten, sind die Heimstrecke, auf der jede Meisterschaft beginnt, und die Zweitwaffe, die entweder ein Laser, ein Raketensystem oder aber eine Frost- oder Lavawaffe sein kann.

Aller Anfang ist leicht&

Um den Einstieg in Quantum Redshift möglichst einfach und frustfrei zu gestalten, beginnt jede Karriere mit der Anfänger-Liga. Die Geschwindigkeit der Gleiter wurde gedrosselt, damit man erst einmal ein Gefühl für seinen Boliden bekommt. Hat man die ersten Rennen siegreich beendet, werden nacheinander die Amateur-, die Profi- und anschließend die Elite- Meisterschaft freigeschaltet. Jede neue Herausforderung bietet weitere Strecken und die Geschwindigkeit wird Stück für Stück erhöht.

Auf Meister ihrer Klasse wartet zu guter Letzt die Redshift-Meisterschaft, bei der man die Strecken im Schlaf kennen muss, um auch nur den Hauch einer Chance zu haben.

Upgrades versüßen das Leben

Wie schon erwähnt, haben die SPARCs neben einer Bremse und einem Gaspedal auch zwei Waffensysteme und einen Schild zur Verteidigung. Da auch an diese Dinge im späteren Spielverlauf höhere Ansprüche gestellt werden, findet Ihr auf den Strecken einige Bonus-Chips, die Euch zusätzlich zur Siegprämie ein wenig Kleingeld bringen. Dieses kann zwischen den Rennen in nützliche Upgrades investiert werden, die Euch u.a. ein besseres Schild oder stärkere Waffen bringen.  

Wer nun aber denkt, dass er bereits nach dem Start wie wild um sich ballern kann, der irrt. Alle Systeme, mit Ausnahme des Turbos, müssen erst durch das Aufsammeln von entsprechenden Power-Ups aktiviert werden. Ein rotes Power-Up startet die Zielsuchwaffen, ein blaues bringt extra Power für die Standardwaffe und ein gelbes aktiviert den Schild.

Die verwendeten Farben wurden hierbei nicht willkürlich von den Entwicklern gewählt, denn wenn Ihr Euch das Xbox-Pad einmal anschaut, so findet Ihr diese auch bei den Knöpfen wieder. Rot feuert die Rakete ab, Gelb lässt das Schild aufblitzen und Blau startet das zweite Waffensystem. Ihr seht, die Steuerung ist extrem intuitiv ausgefallen, und so hat man sein Fahrzeug bereits nach wenigen Minuten fest im Griff.

Andere Länder, andere Sitten

Dies ist auch extrem wichtig, denn die acht Strecken, die zur Verfügung stehen, unterscheiden sich nicht nur optisch, sondern bieten die unterschiedlichsten Sprünge, Abkürzungen und fiese Kurven. Selbst ein Looping darf durchflogen werden, um wichtige Power-Ups zu bekommen. Neben der atemberaubenden Geschwindigkeit liegt eine der Stärken von Quantum Redshift im Streckendesign. Es erwarten Euch Wüsten, schneebedeckte Bergstrecken und Kurse durch Großstädte. Das absolute Highlight ist aber, dass Ihr mit steigender Geschwindigkeit auch immer neue Abschnitte erreichen könnt. Das richtige Timing vorausgesetzt, könnt Ihr so zum Beispiel vom Ende des Loopings in eine Höhle springen, die in einer Abkürzung endet. Auf diese Weise bleibt die Motivation ziemlich lange erhalten, denn wenn die Geschwindigkeit nicht ausreicht, um Abkürzungen zu erreichen, dann will man unbedingt die nächste Meisterschaft erreichen, um dann den Sprung zu meistern.

Der Gegenspieler

Eine Meisterschaft beendet man jeweils mit dem so genannten Nemesis-Rennen. Bei diesem tretet Ihr nur gegen Euren Erzfeind auf dessen Hausstrecke, der gespiegelten Version Eurer Heimstrecke, an. Habt Ihr das Rennen als Sieger abgeschlossen, stehen Euch beim nächsten Start sowohl die Strecke als auch der Gegenspieler zur Verfügung.

Grafik hui, Videos pfui

Grafisch zaubert Quantum Redshift Hochgenuss auf den Bildschirm. Die Strecken fliegen nur so am Auge des Betrachters vorbei, und es gibt bisher nichts Vergleichbares, das ein ähnliches Geschwindigkeitsgefühl vermittelt. Wer dann noch die Wassertropfen auf der Windschutzscheibe sieht, der weiß endlich, was die Xbox in punkto Grafik zu leisten vermag - und das sowohl im 50- als auch 60Hz-Modus!

Leider sind die kurzen Videosequenzen, mit denen die Story vorangetrieben wird, alles andere als schön. Sie wirken lieblos und spätestens bei der zweiten Wiederholung bricht man sie ungesehen ab.

Die Soundkulisse ist gut gelungen, aber vor allem die musikalische Untermalung wird wahrscheinlich recht schnell eigenen Tracks weichen müssen - dem Musicmanager der Xbox sei Dank! Der Einschlag der Raketen und Laser sowie das Piepsen der Auffass-Warnung wirken authentisch und vor allem durch Dolby Digital-Qualität können sie überzeugen.

Du bist nicht allein

Wer trotz seines Hobbys ein, zwei oder sogar drei reale Freunde hat, der kann auch heiße Rennen per Splitscreen ausfechten. Die Geschwindigkeit geht hierbei glücklicher Weise nicht merklich zurück, so dass ein ähnlich gutes Spielgefühl aufkommt wie im Solomodus. Allerdings ist aufgrund der Größe des eigenen Bildschirmausschnitts ein Rennen mit maximal einem menschlichen Mitspieler zu empfehlen.   

Fazit

Mit Quantum Redshift ist die Xbox um ein weiteres, erstklassiges Rennspiel reicher! Es macht einen Heidenspaß mit atemberaubender Geschwindigkeit über die Strecken zu rasen und sich nur noch von seinem Gefühl lenken zu lassen. Durch die steigende Geschwindigkeit der einzelnen Meisterschaften und die damit erreichbaren Abkürzungen und neuen Abschnitte wird für einige Tage Spielspaß gesorgt. Dennoch hätte ich mir ein paar weitere Kurse gewünscht, auf denen ich mich austoben kann. Wer SciFi-Rennen à la Wipeout mag, der sollte sich Quantum Redshift auf jeden Fall kaufen. Alle anderen sollten wenigsten ein Proberennen machen.

Pro

<LI>rasend schnelle Grafik<LI>intuitive Steuerung<LI>abwechslungsreiche Strecken<LI>neue Streckenabschnitte in späteren Meisterschaften<LI>eigene Musikstücke können abgespielt werden</LI>

Kontra

<LI>nur marginale Unterschiede zwischen den Fahrer und deren SPARCs<LI>zu wenig Strecken<LI>auf Dauer ein wenig eintönig<LI>zu wenige Spielmodi </LI>

Wertung

XBox

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