Frust und Enttäuschung
Grobmotorisch veranlagte und ungeduldige Zeitgenossen sollten allerdings lieber einen großen Bogen um die amüsanten, aber teils hammerharten Aufgaben des Crazy-X-Modus machen. Alle anderen freuen sich hingegen über immer schwerere neue und bekannte Mini-Games wie Schanzenspringen, Taxi-Bowling, -Baseball und -Football oder der Fahrt durch einen Wirbelsturm. Dabei habt Ihr ständig ein meist extrem knackiges Zeitlimit im Nacken, während es haarigen Hindernissen auszuweichen, waghalsige Sprünge zu meistern und quengelige Passagiere heil an schwer zugängliche Zielorte zu befördern gilt. Da der kleinste Fahrfehler bereits das Aus bedeutet, ein oft frustrierendes Unterfangen.
Für Unmut sorgen hin und wieder aber auch die teils merkwürdige Kollisionsabfrage und die durchwegs mäßige Technik. Die Szenarien sind zwar sehr lebendig und detailliert, aber sämtliche Objekte wirken polygonarm und sind mit verwaschenen 08/15-Texturen überzogen. Hinzu kommen Pop-Ups, Clipping-Fehler und Slowdowns sowie holprige Animationen und dürftige Lichteffekte. Auch die Präsentation lässt zu wünschen übrig: Die Menüs sind spartanisch, Intro- und Zwischensequenzen fehlen gleich ganz und manche Texteinblendungen wirken wie MS-DOS-Fehlermeldungen. Löblich hingegen der 60Hz-Modus und die speicherbaren Replays, in denen Ihr Eure Fahrkünste nochmals aus verschiedenen Blickwinkeln Revue passieren lassen könnt.
Stimmige Soundkulisse
Der Soundtrack ist zwar wie gewohnt nicht besonders umfangreich, aber passt dafür perfekt zum Spielgeschehen. Neben musikalischen Beiträgen von The Offspring und Bad Religion bietet Teil 3 auch ein paar Tracks von Silver Bullit, die besonders im virtuellen Las Vegas für eine stimmige Soundkulisse sorgen, während The Offspring für San Francisco und Bad Religion für Manhattan prädestiniert sind. Eine zusätzliche Playlist mit eigenen Aufnahmen von der Xbox-Festplatte ist aber leider nicht möglich und so wiederholt sich der fetzige Soundtrack relativ häufig, was selbst bei noch so guten Songs auf Dauer nerven kann. Ähnliches gilt auch für die englische Sprachausgabe.
Diese weiß zwar mit laxen Sprüchen und markigen Kommentaren erneut zu gefallen, aber Umfangs- und Abwechslungsreichtum werden dabei nicht gerade groß geschrieben. Bei den Sound-FX gibt es hingegen nicht viel auszusetzen und die meisten Texte wurden sogar eingedeutscht. Die Ladezeiten sind meist erfreulich kurz und fallen bei Neustarts des selben Szenarios oder derselben Crazy-X-Herausforderung sogar ganz weg. Was man allerdings nach wie vor vermisst ist ein Multiplayer- oder gar Online-Modus. Auch sonst sind die Neuerungen eher kosmetischer Natur. Ein neues Szenario, vier neue Fahrer und ein paar neue Crazy-Box-Herausforderungen. Andererseits bekommen Neueinsteiger ein umfangreiches Potpourri der besten Zutaten aus drei Crazy-Taxi-Episoden geboten.