MechAssault14.12.2002, Sebastian2
MechAssault

Im Test:

Schon seit langem besitzt Microsoft die Lizenz für die Umsetzung des Battletech-Universums auf den PC. Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch das erste Battletech-Spiel für die Xbox erscheinen würde. Ob MechAssault auch einen eingefleischten Battletech- und PC-Spieler überzeugen kann, erfahrt Ihr in unserem Test.

Viel Chaos - schnelle Action

Das Leben im Battletech-Universum ist schon an sich recht hektisch, doch wenn eine Invasion mit der Bruchlandung der Vorhut beginnt und dann noch eine unerwartete Gegenpartei auftaucht, ist das Chaos perfekt. Eigentlich solltet Ihr und Eure Einheit die Landung der Hauptstreitmacht vorbereiten. Doch schon nach den ersten Minuten ist klar, dass alles doch nicht so einfach wird. Auf dem kleinen Planteten haben sich die fanatischen Anhänger von Blake´s Wort festgesetzt und scheinen etwas zu suchen. So spannend die Story klingt, so wenig wichtig ist sie leider im Spiel. Die Missionen sind starr linear und obwohl immer wieder auf die Hauptstory verwiesen wird, bleibt sie im Hintergrund.

Von der ersten Mission an gibt es Action in rauer Menge, doch dank der einfachen Steuerung - zwei Sticks für die Bewegung, die Schultertasten zum Durchschalten der Waffen und das Feuern - bekommt man schnell ein Gefühl für den Mech. Schüssen und Raketen kann man häufig noch ausweichen und somit die Lebensdauer seines Battlemechs deutlich erhöhen.__NEWCOL__Die automatische Zielerfassung der eigenen Waffen ist optimal: Auch wenn mehrere Ziele nahe beieinander stehen, ist es möglich einen bestimmten Gegner anzuvisieren.

Das große Spielzeug gibt´s am Ende

Zu Anfang stehen Euch nur leichte und mittelschwere Mechs zur Verfügung. Im Verlauf der abwechslungsreichen Missionen bekommt Ihr aber immer neue Kampfmaschinen hinzu. Von fast jedem Battlemech gibt es zwei Varianten, die unterschiedlich ausgerüstet sind. Leider ist es nicht möglich, die Mechs individuell auszustatten - man ist leider an die Vorgaben des Spiels gebunden. Diese richten sich mehr oder weniger nach den original Battlemechs aus den Büchern und dem Table-Top-Spiel. Am Ende stehen Euch vom 35 Tonnen schweren Owens bis zum 100 Tonnen Atlas zehn Mechs plus Varianten zur Verfügung.

Abwechslung muss sein

Die Beschränkung der Auswahl passt aber in das sehr actionlastige Spiel, das Euch nie eine ruhige Minute gönnen wird. Dank der Powerups, die man immer wieder findet, sind auch lange Missionen lösbar - auch wenn man den einen oder anderen unnötigen Treffer einstecken musste.

Die 20 Missionen sind zwar immer mit viel Kampf verbunden, doch gleicht keine der anderen. Mal werdet Ihr auf eine einfach Aufklärungsmissionen geschickt, mal müsst Ihr die örtlichen Freiheitskämpfer befreien. Doch meistens verlaufen die Aufträge anders als es zu Beginn scheint, denn oft bekommt Ihr plötzlich neue Ziele. Leider ist das Vergnügen etwas zu kurz und ein paar mehr Missionen wären sicher nicht verkehrt gewesen, aber es gibt ja den Xbox-Live Support.

Ein Mech ersetzt die Abrissbirne

Wer sich mit seinem Mech im Kampf hinter einem Haus oder einem Steinhaufen in Sicherheit wägt, der wird schnell eines Besseren belehrt, denn nichts ist bei MechAssault von Dauer. Egal ob Wellblechhütte, Bürohochhaus oder Bunker - alles kann und darf durchlöchert, in die Luft gejagt oder eingerammt werden. Schön anzusehen sind die Einschlaglöscher und Brandspuren an den Objekten. Etwas störend ist allerdings, dass ein zerstörtes Haus im Boden verschwindet als wäre es nie da gewesen.

Die Grafik von MechAssault zählt eindeutig zur oberen Klasse der erhältlichen Xbox-Titel: Egal ob Schnee oder Lava, ob in der Stadt oder unter Tage ist die Grafik schön anzusehen und bis auf einige wenige Clippingfehler. Richtig farbenprächtig sind die Explosionen und Waffeneffekte. Ein Treffer mit der PPK lässt beim Gegner die Funken tanzen und das imposante Ableben eines Battlemechs ist immer wieder ein sehenswertes Spektakel.

Auch wenn nicht gleich das Geschirr in der Küche scheppert, wartet MechAssault mit einem satten und deftigen Sound auf. Dumpf sind die Schritte der Mechs zu hören und das Krachen der Autokannonen und das Donnern der Explosionen vermitteln einem schnell und eindringlich das richtige Kampfgefühl. Mit einer entsprechenden Anlage dürft Ihr Euch auch über eine Dolby Digital 5.1-Unterstützung freuen. Allerdings solltet Ihr dann doch lieber das Geschirr in der Küche im Auge behalten.

Mehr Spieler, mehr Spaß, Xbox Live

Nach den imposanten Einzelspieler-Gefechten entfaltet MechAssault seine ganze Pracht für Multiplayer-Fans und ist derzeit sicherlich eines der beeindruckendsten Beispiele für Xbox Live. Zusätzlich bietet es noch die Möglichkeit, bis zu acht Xboxen per System-Link zu verbinden, um mit maximal 16 Spielern gnadenlose Mech-Fragfeste zu feiern.

Zwar gibt es momentan mit Deathmatch, Team Deathmatch, Last Man Standing und dem witzigen Jäger-Spielchen "Nicht Ich!" nur weitestgehend Standardspielmodi, doch die reichen vollkommen aus, um für rundum gelungene und actionreiche Abende zu sorgen. Außerdem werden ab Januar neue Karten, Mechs und Spielmodi (u.a. Capture The Flag) zum kostenlosen Download bereitstehen.

Insofern rockt MechAssault online fast ohne Grenzen. Die typischen Xbox Live-Features wie Quickmatch, Optimatch (Ihr könnt eine Liste von Spielen anzeigen lassen, die Euren Wünschen entsprechen) über die Freundes-Listen bis hin zur Voice Communication, die Ihr in mehreren Einstellmöglichkeiten verfremden könnt, sind natürlich vorhanden und werden bis zum Letzten ausgereizt.

Zudem ist es noch möglich, einen zweiten Spieler als Gast mit ins Spiel zu bringen, der dann mit Euch am Splitscreen online gegen die weltweiten Gegner antritt.

Fazit

Als begeisterter Battletech-Fan war ich sehr neugierig auf die Umsetzung für die Xbox, denn eigentlich stehe ich mit Konsolen ein wenig auf Kriegsfuß. MechAssault hat allerdings wirklich eine Menge Spielspaß und Abwechslung zu bieten. Auch für einen (auf Konsolen) unerfahrenen Spieler bietet der Titel ausreichend Erfolgserlebnisse, um schnell zu begeistern. Zusammen mit der klasse Grafik und dem vollen Sound verdient MechAssault nicht nur von Battletech-Fans einen wohlwollenden Blick. Wer schnelle Action und abwechslungsreiche Missionen sucht, liegt hier genau richtig. Und schließlich bietet der Xbox Live-Support dauerhafte Motivation, die für Monate anhalten dürfte.

Pro

<li>gute Grafik</li><li>satter Sound</li><li>abwechslungsreiche Missionen</li><li>einfache Steuerung</li><li>sehr gute Xbox Live-Anbindung</li><li>neue Maps, Multiplayer-Modi und Mechs zum kostenlosen Download</li>

Kontra

<li>keine freie Konfiguration der Mechs</li><li>nur zehn Mechs mit Varianten</li><li>Story tritt in den Hintergrund</li><li>etwas zu kurz</li>

Wertung

XBox

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