Im Test:
Die olympischen Spiele liegen zwar schon etwas weiter zurück, doch Xbox-Fans können sich mit ESPN International Winter Sports noch den Traum von der Gold-Medaille erfüllen. Ob es sich für Euch lohnt, trotz sommerlicher Temperaturen in den Eiskanal oder auf die Skipiste zu gehen, könnt Ihr in unserem Test erfahren.
Qual der Wahl
Da Sportspiele selten eine Story brauchen, könnt Ihr sofort einsteigen. Vier Spielmodi stehen zur Auswahl: Im Trial Mode könnt Ihr vollkommen ohne Wettkampfstress Eure Fähigkeiten in den zehn zur Verfügung stehenden Wettbewerben verbessern.
Der Competition-Modus bietet Euch den gleichen stressfreien Spaß mit mehreren Mitspielern. Und schließlich stehen noch zwei Championship-Modi auf dem Programm, bei denen die Männer in acht der zehn Disziplinen und Frauen in sieben Wettbewerben gefordert werden.
Ihr könnt eines von acht Ländern repräsentieren, wobei die Auswahl des Athleten vor allem in der Meisterschaft eine entscheidende Rolle spielt. Da alle Sportler mit verschiedenen Eigenschaften ausgestattet sind, können Euch in manchen Disziplinen kleine Nachteile erwarten, während Ihr in anderen wiederum einen kleinen Vorteil genießen könnt.
Aber letzten Endes kommt es trotz aller Unterschiede hauptsächlich auf Euer Können am Pad an, um am Schluss auf dem Podest stehen zu können.
Die Anzahl von zehn Wettbewerben scheint mehr als ausreichend, doch da man jeweils zwei Mal im alpinen Skiwettbewerb antreten muss (Slalom und Abfahrt) und auch das Skispringen von der 90-Meter- und der 120-Meter-Schanze als separate Wettbewerbe gezählt werden, reduziert sich die Anzahl theoretisch auf acht. Die übrigen Disziplinen sind Halfpipe-Snowboarding, Freestyle-Skifahren, Eisschnelllauf, Bobfahren, Curling und Eiskunstlauf.
Geschick ist gefragt
Die Zeiten, in denen man bei Spielen wie Track & Field (ebenfalls von Konami) wie wild auf die Knöpfe hämmern musste, gehören weitestgehend der Vergangenheit an.
Zwar kommt man in einigen Disziplinen nicht um das Knopfklopfen herum, doch die meisten Aufgaben erfordern eine Behrrschung des Joypads und gutes Timing. So ist das Eiskunstlaufen zum Beispiel eine ziemlich genaue Kopie der Dance Dance Revolution-Serie von Konami, in der Ihr zum Rhythmus der Musik Eure Eingaben am Pad machen müsst.
Auch die Halfpipe erfordert einiges an Fingerfertigkeit und macht dementsprechend viel Spaß. Witzigerweise kann die optisch so unspektakuläre Disziplin Curling die Spielspaßkrone in der Sammlung erringen - vor allem mit einem menschlichen Gegner kann die Spannung ungeahnte Höhen erreichen.
Bei den übrigen Disziplinen herrscht eher gemäßigte Freude, zumal die Computergegner geradezu übermächtig erscheinen und einen mehr als häufig auf den hinteren Plätzen zurücklassen.
Dass die Bobbahn zudem noch mit Arcade-lastigen Beschleunigungsstreifen versehen wurde,
nötigt Spielern und Zuschauern ein unfreiwilliges Lachen ab. Auch das hätte vermieden werden können - ebenso die unnötige Konfrontation auf der Skipiste, falls zwei Spieler antreten: Wieso beide Spieler gleichzeitig fahren müssen und sich bei der Suche nach der Ideallinie immer zum Sturz bringen, entzieht sich jeglicher Vorstellungskraft.
Schneetreiben und Animationsarmut
Während spielerisch sowohl Glanzpunkte gesetzt werden können als auch tiefe Frusttäler hingenommen werden müssen, bleibt die Grafik auf einem einheitlichen und gerade mal durchschnittlichen Niveau.
Während die Präsentation dank ESPN-Lizenz nahezu Fernsehqualität erreicht, werden die Fähigkeiten der Xbox in keiner Disziplin auch nur annähernd ausgeschöpft. Scrolling und Animationen sind zwar grundlegend sauber und auch die diversen Licht- und Wettereffekte sind nett anzuschauen, aber unter dem Strich ist ESPN International Winter Sports sicherlich nicht der Beweis für die überlegene Grafik-Power von Microsofts Konsole.
Mit Ausnahme weniger Disziplinen kann man die verschiedenen Animationen an einer Hand abzählen - so z.B. beim Skifahren oder Skispringen.
Nix für die Ohren
Auch im Sound-technischen Bereich werden keine besonderen Highlights gesetzt. Merkwürdig eintöniger Zuschauerjubel, minimale Sprachausgabe und nicht gerade bemerkenswerte Musik bilden den Hintergrund für das sportliche Bildschirmtreiben.
Auch die Soundeffekte kommen kaum über ein Durchschnitts-Niveau hinaus.
Pro
Kontra
Vergleichbar mit: <4PCODE cmd=DGFLink;name=International Track & Field;id=965> (PS2)
Fazit
Während sich Einzelspieler sich vermutlich nicht sehr lange mit ESPN International Wintersports auseinandersetzen werden, können Spieler, die häufig Freunde zu Besuch haben, ein wohlwollendes Auge auf die Xbox-Olympiade werfen. Der Sound kann zwar grundsätzlich vernachlässigt werden und das Grafik-Allerlei kommt auch nicht über durchschnittliche Werte mit wenigen kleinen Highlights hinaus. Doch die meist gelungenen und abwechslungsreichen Forderungen der Steuerung machen das Spiel zu einer netten Geschicklichkeitsprüfung für zwischendurch - auch im Sommer.
Wertung
XBox
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